Bosnien und Herzegowina

An dem Grenzübergang sind alle sehr freundlich. Micha wird mal wieder wegen seinem Aufkleber S.W.A.T. angesprochen.

Diese Aufkleber an Rosi sorgen an jedem Grenzübergang für die gleiche nicht ganz ernst gemeinte Frage:“ Are you a S.W.A.T. ?“ Und immer wieder berichte ich freundlich von dem schwäbischen Motorrad-Fahrer-Stammtisch und erkläre dessen Abkürzung Schwabens Wilde Abgas Truppe. Nach einem Lächeln ist die Sache dann bisher auch immer gegessen. Mal sehen was dazu noch kommt.

Und nun fahren wir Motorrad in Bosnien und Herzegowina. In meinem Leben hätte ich nicht gedacht, dass ich hier mal Motorrad fahre, übernachte und Urlaub mache. Ja, oft kommt es anders als man denkt. Die Häuserdichte ist rasant angestiegen (im Vergleich zu Kroatien ). Leider die km-Beschränkungen nicht 🙁 40 km/h, 60 km/h wechseln sich mal wieder ab. Zum Glück haben wir Tempomat. An dieser Stelle: Danke BMW!

Micha hat einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Mostar rausgesucht, in Blagaj und zwar „River-Camp Aganovac“ (www.camping-blagaj.com). Mein Schatz findet wirklich schöne Plätze zum campen. Und dieser Platz ist einfach klasse. 12 km vor der Stadt Mostar mitten in einem kleinen Ort. Der Inhaber ist super freundlich und hilfsbereit. Wir sind in diesem Jahr die ersten Gäste und man merkt, das er sich wirklich freut, das wir da sind. Wir bekommen viele Tips für die Umgebung zum anschauen, Informationen rund um Blagaj und Mostar und viele weitere Sehenswürdigkeiten in Bosnien und Herzegowina. Wir können diesen Platz einfach nur empfehlen.

Es ist ein kleiner Platz. Vielleicht für 5 Wohnmobile. Der Inhaber gibt sich wirklich jede Mühe uns mit allem was wir brauchen könnten zu versorgen. Wir bekommen einen kleinen Tisch und zwei Stühle. Ein Stromkabel inkl. Mehrfachstecker zum Laden unserer Handys legt er uns auch direkt an den Tisch. Dann beginnt er sofort damit die Duschen mit Heiß-Wasser in Betrieb zu nehmen, damit wir duschen können. Zu guter Letzt hilft er uns noch ein Paket zu packen, mit Sachen die sich als zu viel und unnötig herausgestellt haben. Ja, wir haben nochmal ausgemistet und wahrscheinlich immerfort zu viel dabei. Vom Karton über ein Blatt für die Adresse bis zum Stift, alles bringt er unaufgefordert zu uns. Vielen, vielen Dank. Dann geht er mit mir zur Post im Ort um das Paket zu verschicken. Als das nicht klappt, weil der Beamte den internationalen Aufkleber nicht findet, nimmt er uns das Paket ab und fährt es persönlich nach Mostar um es dort auf der Post aufzugeben. Mehr Service und Unterstützung geht nicht !!!

Am nächsten Tag geht es mit dem vom Campingplatz ausgestattetem Wissen in die Stadt Mostar. Dank guter Information vom Inhaber River-Camp wissen wir wo ein gesicherter Parkplatz ist und wo man z.B. gut die Brücke von Mostar fotografieren kann. Micha chauffiert mich heute. Es ist einfacher mit einem Motorrad. Das Wetter ist herrlich, Sonne und 19 Grad.

Als wir in Mostar einfahren, sehe ich wieder viele alte Häuser. Teilweise sehr renovierungsbedürftig. Alte Fabriken, die langsam verfallen und 200 m weiter ein Neubau von Mercedes Benz. Hier prallen wieder Welten aufeinander.

An den Haus- und Fabrikwänden sind wieder Einschusslöcher zu sehen. Und mitten in der Stadt ein riesiger Friedhof. Geteilt durch eine Straße. Das haben wir noch nie so gesehen. Es ist bedrückend.

Wir finden den gesicherten Parkplatz. Als wir vom Parkplatz gehen, ist dort diese Hauswand zu sehen:

Blumen vor einer beschossenen Wand… mir läuft ein Schauer über den Rücken. Spuren des Krieges sind hier noch sehr sichtbar (dieses Haus steht direkt gegenüber des gesicherten Parkplatz):

Jetzt kommt die Altstadt. Wieder ein krasser Gegensatz. Die Altstadt von Mostar ist wunderschön. Hier ein Blick auf die Altstadt:

Wir schlendern durch die kleinen Gassen.

Zum Glück ist die Altstadt vom Krieg fast verschont geblieben. Das Wahrzeichen von Mostar, Stari Most (deutsch: Alte Brücke) steht mitten in dieser wunderbaren Altstadt. Die Brücke überspannt den Fluß Neretva. 1993 wurde das Wahrzeichen leider im Bürgerkrieg gezielt zerstört. Der Wiederaufbau wurde 2004 feierlich abgeschlossen und die Brücke wieder eröffnet. Die Brücke ist auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Ost und West, Katholiken und serbisch-orthodoxen Christentum und Islam.

Hier stehen Kirchen und Moscheen beisammen. Da wir beide das vorher nicht wussten, ist es eine Überraschung, als die Muizine zum Gebet aufrufen. In diesem Moment fühlte ich mich wie im Orient. Das hatte ich erst in Marokko erwartet. Wieder überrascht mich diese Stadt.

Auf der Rückfahrt kommen wir wieder an den Häusern und Fabriken, dem Friedhof, den Schrottplätzen und dem Händler auf der Straße vorbei:

Wieder in Blagaj – ein wirklich schöner Ort. Geschichte pur mit den Ruinen und noch weiteren Sehenswürdigkeiten, wie das Herceg-Stjepan´s Castle (National Monument of BIH).

Morgen geht es aber erstmal weiter. Die Nächte sind noch bitter kalt. Sobald die Sonne weg ist ziehen wir uns in unser Zelt zurück, setzen unsere Mützen auf und gehen auf Tauchstation „Schlafsack“. Wir möchten gerne weiter in den Süden, in die Sonne.

Adé Bosnien und Herzegowina – viele Eindrücke und gerne wieder – und Hallo Montenegro!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. GS Q

    Sehr cool, weiter so!!

  2. GS Q

    Ach sooo…nochwas!!! Jaaa Micha ist ein SWAT!!

    1. Micha

      Absolut!!! Und bald wieder bei den Ausfahrten der S.W.A.T.s mit dabei🤘🏻😊

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