Südafrika

Ein neues Land, eine neue Währung: der Rand heißt das Zahlungsmittel. Wir sind jetzt in Südafrika mit 49,26 Einwohner pro km² (zum Vergleich: Deutschland hat 236 Einwohner je km²).

Ausreise Namibia wurde erfolgreich gemeistert. Zwischen und Namibia und Südafrika gibt es einen Bereich, der zu keinem Land gehört, quasi Niemandsland. Das durchfahren wir und da taucht sie auf, die kleine Fähre, die uns auf den südafrikanischen Boden bringt.

Zwei junge Herren bedienen die Fähre. Keine 15 Minuten später sind wir dann da.

An der Grenze gibt es nicht nur das Einreisehäuschen, sondern auch einen Campingplatz, Tankstelle und Laden.

Wir gehen erstmal in das Büro für die Einreise. Micha und ich machen den Vorreiter. Es gibt drei Türen. Wir nehmen die Tür mit Arrivel. Ein super netter Grenzer sitzt dort, stellt die üblichen Fragen „Woher kommen sie, wohin gehen sie, warum sind sie hier ….“ Es wird alles geklärt und dann gibt es noch den Scan für die Finger, Daumen und das übliche Bild darf auch nicht fehlen. Micha flachst mit dem Sachbearbeiter und ich habe das Gefühl, dass der sich mal freut, Menschen vor sich zu haben, die nicht gleich einen Herzinfarkt bekommen, weil sie bei der Einreise was falsch machen könnten.

Konny und Richard durchlaufen die selbe Prozedur. Fertig. Noch ab in die Rezeption, wo auch die Fähre bezahlt wird. Der Permit für den Ai-Ais-Richtersfeld Park hatten wir Online gebucht. Tja, Stempel im Pass, alles geklärt. Fröhliche Gesichter. Nochmal kurz in den kleinen Einkaufladen schauen, vielleicht sieht man noch etwas, was fehlt. Und direkt am Eingang steht eine Eistruhe. Magnum Eis. Hier! Richard schmeißt direkt eine Runde. Da schauen wir noch glücklicher aus der Wäsche.

Eis gegessen und los geht es. Wir müssen die R1, R2, R3, R4 und R5 fahren, damit wir zu dem Camp Site de Hoop kommen. Die ersten Kilometer auf der Sandpiste sind sehr entspannt. Auf dem Weg liegt die „Hand Gottes“. Es ist eine Felsformation.

Nach des „Must see“ geht es weiter auf der Gravelroad. Es geht langsam in Schotter über. Dann wir aus der bisher breiten Piste eine schmale Piste, die Pässe fangen an.

Nach einer Zeit wird die Straße enger und enger.  Wie die Männer sagen: „Trialen ist angesagt“ und ein Grinsen auf der Backe. So rütteln, wackeln und hüpfen wir durch die Gegend. Es erscheint nochmal ein kleines Schild. Only 4×4 – ist das nicht schon die ganze Zeit 4×4???? Die Antwort habe ich eine Minute später (Micha hatte das Schild nicht gesehen). Es geht über Stein. Loser Stein, fester Stein, links spitzer Stein, Loch und alles, was es sonst noch so gibt.

Wäre schön, wenn man kein Gegenverkehr hätte. Ausweichen geht nicht und das hier Rückwärts zurück??? Das wäre Milimeterarbeit. Oh je, jetzt haben wir auch noch Schräglage, weil es keinen anderen Weg gibt. In diesem Moment gleitet mein Blick nach links in einen Flußlauf. Anscheinend eine Nebenspur… die sieht schwierig und unberechenbar aus, da teilweise Wasser steht, eine schmale Spur durch den Bambus und so weiter.

Angekommen am Camp. Erstmal ein großes Lob an meinen Mann. Das war ein Ritt sag ich euch.

Es hat sich gelohnt. Ein Camp mit wunderbaren Blick auf den Orange River. Nach 5 Minuten haben wir dann auch unser Plätzchen gefunden.

Jetzt erstmal Kaffee und Kekse.

Wir machen einen kleinen Spaziergang. Diese Ruhe, traumhaft. Springende Fische, Ziegen und Schafe und Meerkatzen. Oh ja, Meerkatzen. Zum knuddeln aber rotzfrech diese Kleinen. Das Auto wird zum „Spielplatz“.

Zurück am Brutus hole ich die Kamera. So schöne Fotoobjekte zum Üben werde ich nicht so schnell wieder bekommen. Sie bleiben mal länger sitzen, als ob sie schon öfter „Model“ waren. Irgendwie habe ich Probleme beim Fotografieren mit der Kamera. Micha erklärt mir nochmal einiges, worauf bei der Kamerastellung zu achten ist. Der Nachmittag vergeht fix.

18.04.2024 bis 19.04.2024

Guten Morgen! Das Rauschen des Flusses hat mich doch irgendwie vom schlafen abgelenkt. Stöpsel rein und es ging besser. Micha hat wunderbar geschlafen. Fein. Er als Fahrer muss fit sein.

Frühstück. Tisch gedeckt, alles gut im Blick haben. Der Eine holt die Sachen aus dem Kühlschrank, der Andere deckt ein und kocht Kaffee. Einen, wirklich nur einen kleinen Moment Unaufmerksamkeit kosten unserem Brot fast das Ende als Affenfutter. Ich höre ein Knistern und sehe den Affen mit der Tüte wegsprinten. Ha! Nicht mit mir! So einen Sprint habe ich lange nicht hingelegt. Der Affe spurtet durch einen Baum – wir erinnern uns, dass ich mal sagte, die Bäume haben hier fast alle Dornen – die Tüte verheddert sich. Ein Blick des Affen, auf mich, auf das Brot und er merkt, dass er verloren hat. Haha… einen Dornenstich später habe ich unser Brot wieder. Kaffee verdient!

Anstelle des Brot bekommen sie dann Birnen. So kann jeder in Ruhe „frühstücken“.

Heute führt uns der Weg in das Camp Richtersfeld. Der Fahrweg ist ein anderer als gestern. Irgendwann merke ich, dass wir in dem Flussbett fahren. In diesem bestimmten Flussbett…. Oh ne… kurze Info an Micha, damit er bescheid weiß. Dann geht der Part los, den ich von oben gesehen habe.

Es ist verdammt schwierig. Zwischen dem Bambus auf den Spuren sind Steine und Absätze, die man nicht sieht…

Geschafft. Wir sind raus und Richard steht an seinem Auto. Auf der linken Seite gab es einen harten Schlag. Er sieht aber nichts… 1 km weiter hält er an und das Maleur wird sichtbar. Der vordere Reifen steht schräg. „Grande de kak de malheur“, mein Lieblingsspruch. Kurz beratschlagt. Reifen ab und gucken. Nichts offensichtliches. Reifen von unserem Brutus ab, damit ein Vergleich statt finden kann. Die Männer arbeiten, schauen, vermuten und einigen sich auf die Spureinstellung. Allerdings sind da noch Schleifspuren. Zum Glück hat Brutus als Ausstattung einen Ersatzreifen, der schmaler ist als bei Richards Auto. Also beiden Autos wieder die linken Vorderhufe verpasst.

In diesem Moment kommt eine kleine Karawane auf uns zu. Offroader mit Hänger. Sie halten an und dann wird über das Problem gesprochen. Anderer Ansatz. Reifen wieder ab. Richard wieder unter das Auto. Nu aber, Reifen wieder rauf. Kurze Besprechung, was jetzt gemacht wird. Eine Autowerkstatt soll in Springbok sein, die Road soll (nach den Männern mit Wohnwagen) ok sein. Ein anderer Ansatz ist, dass wir unsere Route zurück fahren, die Strecke kennen wir. Auch wenn am Grenzeingang / Camp keine Werkstatt ist, kann man sicherlich helfen. Wir wissen nicht, wie lange das linke Rad hält und wie belastbar es ist.

Entscheidung gefallen, die andere Ausfahrt aus dem Park wird genommen. Diese Straße ist der Hammer. Am Anfang fährt man in den kleinen Tälern, dann über den Berg mit Straßen, die traumhaft sind. Da hatten die Männer mit den Hängern ja Recht…

Schickendidi… es kommt eine Trailstrecke, die der Hammer ist. Ich sitze wie immer entspannt (na gut, manchmal bremse ich mit) neben Micha. Ich vertraue ihm 100% und seine Fahrkünste kenne ich. Fotos von der Strecke? Null. Höchste Konzentration sogar als Beifahrerin. Hier mal ein Beispiel:

Bergab geht es. Steinpiste. Ausgewaschene Spuren vom Feinsten. Links geht die Spur, die dann nach 10 m in einem Loch endet. Allerdings gibt es da Rechts dann einen Bereich, wo man eventuell lang kommt. Also erst auf die linke Spur und dann einen Weg finden, nach rechts zu kommen. Da ist Ruhe und Auge gefragt. Stück für Stück. Aufpassen, dass der Wagen sich nicht aufschaukelt, da natürlich auch auf den „Spuren“ nicht alles eben ist.
Dieses Spielchen geht ewig. Manchmal gibt es Senken, die so tief und schmal sind, dass du denkst, hängen zu bleiben. Es bleibt einem nichts erspart.

Kilometer um Kilometer geht es.

ENDLICH, die Ausfahrt. Der Reifen hat gehalten, alle unbeschadet aus dieser Trail-Horror-Strecke gekommen (obwohl ich denke, dass Micha tierisch Spaß hatte und jederzeit so etwas wieder fahren würde und ich würde glatt mitkommen).

So, und nu? In Springbok gibt es einen Toyota Händler. Strecke in das Navi und los geht es. Und es geht los. Eine Wachbrettpiste wie nach Hameb in Namibia. Der arme Brutus. Der muss heute aber auch alles mitmachen… 

18:30 Uhr, Einfahrt in das Camp Caravan Springbok. Hinstellen, ein kühles Non-Alkohol Bier getrunken und ab unter die Dusche. Sehr Erholsam. Gute Nacht.

7:45 Uhr geht es zum Toyotahändler, der quasi gleich um die Ecke ist. 7:58 Uhr stehen wir vor der Tür, Punkt 8:00 Uhr öffnet sich die Tür und vier Menschen in Outdoorkleidung stürmen den Laden. Micha erklärt das Problem, der Werkstattleiter kommt, das Auto wird in die Werkstatt gefahren. Problem erkannt, Teil muss bestellt werden und wir haben somit bis Montag frei. Montag heißt es um 7:30 Uhr in der Werkstatt sein, damit das Teil eingebaut werden kann.

Die Werkstatt braucht eine Telefonnummer, wir noch Telefonkarten. Ab zum Shop und völlig relaxed Telefonverträge mit 50 GB abgeschlossen.

Der Magen hängt in den Seilen, ein Coffee Shop schafft Erleichterung.

Jetzt noch zum Checkers einkaufen. Wir parken am Bordstein im Schatten. Hier scheint ein kleiner Busbahnhof zu sein. Es gibt keine Parkwächter wie in Namibia, also gehen wir Paarweise einkaufen.

Ab zum Camping am Rand der Stadt.

Der Campingplatz liegt direkt an einem Hotel bzw. gehört zu dem Hotel.

Der Platz ist einfach, hat aber Strom und die auserkorenen Plätze haben Bäume. Leider schwächeln die Sanitäranlagen. Gereinigt wurde – so der Anschein – länger nicht, Klo 1 ist kaputt und 2 und 3 haben es nicht so mit der Spülung. Gibt aber schlimmeres. Warmes Wasser ist da, die Duschen sind groß und funktionieren.

Jetzt aber Kaffee und Kekse.

Am Abend werden ziemlich geknautschte Autos auf Anhängern an unserem Platz vorbeigefahren. Der Platz hat auch Chalet, die anscheinend gut gebucht sind. Warum? Micha erfährt es von zwei Jungs, als er zum Klo geht. Samstag gibt es unten an der Bahn Autorennen, Stockcar. Die Rennen sollen von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr gehen.

Samstag. Gestern Abend waren vom angrenzenden Hotel viele Gespräche und Gelächter zu hören. Heute Vormittag hört es sich schon um 10.00 Uhr so an, als ob welche zum Rennen vorglühen. Gejohle, Gelächter und Gesabbel kommen von der Hotelterrasse.

Wir haben heute Waschtag, danach wird Brutus gepflegt und Micha bekommt noch einen Haarschnitt verpasst. Auch die Nachbarn haben Waschtag. Also flattern zwei Stunden später T-Shirts, Hosen und Co. fröhlich an der Leine.

Ansonsten machen wir alles sehr entspannt, trinken Kaffee und sortieren Bilder.

Gegen 18.00 Uhr beginnt die Musik von der Rennbahn. Man hört einen Moderator. Also, fix noch was essen und dann machen sich Richard, Micha und ich auf die Socken. Unten angekommen werden wir an der Kasse gefragt, woher wir kommen. Als wir sagen, das wir oben vom Camp kommen ist er begeistert und wir dürfen so durch.

Es gibt keine Tribünen für die Zuschauer. Hier wird mit dem eigenen Auto rückwärts an den Zaun gefahren, Campingausrüstung oder auch mehr ausgepackt. Es wird gegrillt, Pfeiffchen geraucht und es herrscht eine gute Atmosphäre. Lachende Kinder, Musik, der Grill raucht oder es wird nach dem Beat aus dem Lautsprecher getanzt. Aus dem Lautsprecher schallt von Pop bis Rock und Heimatliedern alles.

Dann geht das Rennen los. Wir stehen (mangels Auto mit Kofferraum) am Zaun, genau in der Mitte der Kurve. Die Fahrzeuge kommen rein. Es wird angezählt und es geht los. „Alter Falter“ rutscht mir raus und das Herz bleibt einen kurzen Moment stehen. Mit einem Affenzahn gehend die Autos ab und genau auf uns zu… die Kurve bekommen die nicht… und dann rauschen sie vorbei und driften bei der nächsten Kurve. Mega! Davon kann man ja nicht genug bekommen. Cool. Es gibt verschiedene Klassen. Und dann kommen sie. Die „Geknautschten“ wie ich sie nenne. Schon als sie in das Rondell einfahren, schmeiße ich mich weg. Die Autos (wenn man das noch Auto nennen kann) haben alle Farben, die die Farbpaletten hergaben, wer die größte Beule hat, ist anscheinend auch der Größte, eine Stoßstange ist völlig überbewertet und bei einem ist ein überdimensionaler Pfeil angebracht. Das Rennen beginnt, ich verstehe gar nichts mehr, weil alles durcheinander wuselt. Der Eine schiebt den Anderen sogar einfach von der Fahrbahn. Wie auch immer sie es schaffen, es werden Runden „gefahren“. Einer setzt sich von der Menge ab und und und… macht VOR der Ziellinie eine Kurve!!! Just for fun… daher kein Sieger. Einfach toll. Der Moderator findet das auch und geht ab wie ein Zäpfchen. Bei einem der Rennen (der normalen Klassen), fährt ein VW Golf mit, völlig ausser Konkurrenz. Der Fahrer muss mittlerweile das Bodenblech durchgetreten haben, er ist wirklich bemüht voran zu kommen. Er wird dann aber sogar Überrundet. Der Moderator kriegt sich vor lauter Lachen nicht mehr ein, erzählt viel, was wir nicht verstehen, aber er hat wohl seinen Spaß. Der lacht so herzlich und bekommt sich nicht wieder ein, das man schon selber anfängt zu lachen.

In einer längeren Pause beschließen wir, noch ein Rennen anzuschauen und dann zum Camp zurück zu gehen. Bei einem wunderbaren, lauen Abend, gehen wir drei zurück und sind sehr zufrieden.

Die Fahrer und Groupies reisen heute, am Sonntag, ab. Micha und ich gehen irgendwann in die Lounge des Hotels, da das Internet einfach gut ist. So kümmern wir und um Updates, Fotos und dem anfallenden Rest. Konny und Richard waren erst bei uns und gingen dann vor in das Restaurant. Da ich wesentlich länger Zeit durch das Hochladen der Fotos für den Blog brauche, läuft das iPad sogar im Restaurant weiter (Asche auf mein Haupt, die Mitreisenden hatten aber das Einverständnis erteilt). Ich bin so wagemutig und bestelle einen Milchshake Lime aus. Na dann Prost.

Der Geschmack ist nicht zu definieren, es schmeckt relativ ok aber eventuell gibt es einen Zuckerschock. Micha und ich hatten noch als Snack Pommes bestellt. Der Snack würde in einer großen Schale – für jeden eine Schale – serviert. Leider waren die Pommes dann auch noch ein wenig labberig. Egal, erstmal was im Magen.
So vertüdeln wir den Tag, gehen am Abend nochmal in die Bar um das W-LAN zu nutzen. Der Wecker wird auf 6:46 Uhr gestellt, damit wir morgen um 7:30 Uhr beim Toyota Händler sind.

22.04.2024 und der Wecker wird gar nicht gebraucht, weil Micha seit 4:30 Uhr wach ist und meinen persönlichen Wecker spielt. Ein äußerst sympathischer Wecker.

Die Zähne sind schnell geputzt, das Dach wird zugeklappt und wir sind pünktlich um 7:30 Uhr beim Händler. Jetzt heißt es warten. Gegen frühen Nachmittag soll das Auto von Konny und Richard wieder auf der Straße sein.
Zum Zeitvertreib gehen wir dann noch Frühstücken, tingeln durch die Mal und weiteren Geschäften. Richard findet neue Sandalen. Jetzt noch ein wenig Lebensmittel eingekauft und zurück. Beim Händler sitzen wir dann noch bis 14.00 Uhr, bis alles geklärt ist. Zum Glück hat Micha super Englischkenntnisse, so das alles reibungslos abläuft. In der Zeit des Wartens konnte ich das gute W-LAN des Toyotahändlers nutzen zum Foto hochladen. Richtig super.

Heute wird nur noch ein Camp zum übernachten angefahren. Die Fahrt geht über Asphalt, dann auf einen Pad und dann sind wir auf dem Camp „Klein Pella“.

Der Fahrtag in Fotos. Bis auf den Steinbruch nix aufregendes.

Das Camp liegt in einer der größten Dattelfarmen die sich über 18.000 Hektar am Oranje River  zwischen Pofadder und Aggenys Mine erstreckt.

Auf dem Weg zum Camp haben wir Köcherbäume gesehen, einen Wald von Köcherbäumen. Einfach schön anzuschauen. Der Platz ist sauber, ohne Schnick und Schnack. Bei der Anmeldung kaufen Konny und Richard eine große Schachten mit Datteln, unter der Promisse, dass wir beim Essen helfen. Das sollte kein Problem darstellen.

Der Kaffee wird mit Datteln getrunken, gekocht wird ziemlich spät, da die Datteln doch sehr nahrhaft sind. Jetzt noch den Haushalt erledigen und den Vollmond bewundern. Morgen geht es weiter zu den Wasserfällen…

23.04.2024 bis 25.04.2024

„Augrabisfälle, wir kommen!“ heißt es am Morgen. Allerdings vorher mit einem Ausflug auf die Dattelfarmen. Die Wege können von den Gästen befahren werden und führen an den Palmenhainen vorbei. Zwischendurch sieht man auch Weinreben.

Beeindruckend, was hier angebaut wird. Man sieht überall kleine grüne Flecken zwischen den Bergen. Hier könnte man noch Stunden fahren und die Haine bewundern. Wir möchten aber heute noch unser Ziel erreichen.

Ein kurzer Fotostop muss auch noch sein. Diese Köcherbäume sind einfach schön anzuschauen und zu fotografieren. Mein Schatz wartet geduldig.

„Hach, das ist aber schön. Das gefällt mir, diese Westernlandschaft“ denke ich und nach ca. 4 km durch diese schöne Welt verschwindet die Begeisterung. Von der Gravelroad geht es auf die Hauptstraße. Gerade, schnurgerade ist die Straße. Asphalt, ja, aber GERADE. Bis zum Horizont. Links und rechts sieht man Weinreben, Firmen haben sich an der Straße niedergelassen. Ein wenig Abwechslung, aber es ist und bleibt: die Straße ist einfach nur gerade. 

Als wir in einen Ort fahren, müssen wir an einer Kreuzung links abbiegen. Endlich mal was anderes. Vielleicht wird die nächste Straße besser.
Mein Blick geht nach links, um zu gucken, ob frei ist und bleibt an einem Herren kleben. Ich glaube, mir ist Kinnlade heruntergefallen. Helbraunes Hemd, dunkelbraune Hose, Militärstiefel, in einer „Habt acht Stellung“ und mit einer Waffe vor der Brust. Dessen nicht genug, zwei goldene Schneidezähne sieht man auch noch. Vertrauenserweckend ist das nicht, sondern regt eher den Fluchtinstinkt an.

Irgendwann kommt ein Schild mit den Augrabisfällen. Die Straße wird wieder von Weinreben links und rechts begleitet. Wie oft haben wir jetzt schon gesagt: „ Da wo Wasser ist, ist auch Leben“. Hier sieht man es sehr deutlich. Weinreben säumen den Straßenrand.

Jetzt stehen wir vor einem Tor mit Wärterhäuschen. Hier wird das Kennzeichen notiert und nach der Buchung gefragt. Ist alles da. Weiterfahrt ist genehmigt. Kurze Zeit später stehen wir an der Rezeption. Hier werden die Formalitäten erledigt, eine Erklärung, wie wir zum Camp kommen, wann das Restaurant auf hat und ein Hinweis auf die Affen gemacht. 

Platz gefunden, Kaffee und Kekse, ähm, Obst. 

Nach unserem Kaffee gehen wir zu den Wasserfällen. Die Wege sind wunderschön angelegt. Alles mit Holz, gepflegt und die Aussichtsplattformen sind wunderbar angelegt. So trollen wir uns auf den Aussichtspunkten herum. Auf einer haben wir sogar ein kleines „Fotoshooting“. Es wird auf einmal bunt auf dem Boden. Geckos. Micha versucht sie aus dem Schatten zu locken, ich versuche zu fotografieren.

Zurück am Platz brüllt jemand. Dann sehen wird den Grund. Eine Horde Baboons galoppiert über den Platz und bleiben an einem Wohnwagen „hängen“. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, fällt ihnen zum Opfer. Die Kühltruhe hat auf einmal Füße, die Tupperdose fliegt herum, bis sich der Inhalt zeigt. Verrückt. Und die Baboons sind nicht gerade klein.
Zwei Camper holen ihre Zwillen raus und beschießen die Affen, die daraufhin die Flucht ergreifen. Was für ein Spektakel. Die Geschädigten wissen noch gar nichts von „i
hrem Glück“. Sie waren nicht am Platz. Wir gehen davon aus, dass das von den Affen vorher ausgekundschaftet wurde und daher genau dieser Platz ausgewählt wurde.

Als es Dunkel wird, gehen wir nochmal vor. Der Wasserfall soll beleuchtet sein. Das möchten wir uns gerne anschauen. Konny und Richard begleiten uns.
Ein schöner warmer Abend neigt sich dem Ende entgegen.

Wanderschuhe an, Rucksack mit trinken geschnappt. Feuer frei. Wir werden heute mit Richard den Wanderweg mit 7 km laufen.

Was für ein schöner Weg. Es geht nicht nur über die Ebene, nein, es wird auch geklettert. Man sieht es von oben nicht, aber man kann nicht einfach nur geradeaus laufen. Es geht über Stock und Stein.


Frisch geduscht und mit – wie sollte es anders sein – Kaffee und Keksen schmieden wir für diesen Abend einen Plan. Das letzte Windhoek alkoholfrei nehmen und zu den Wasserfällen laufen… psssst, nicht verraten.

Unsere Nachbarn aus der Schweiz, die gestern noch ankamen, sind super nett. Sie sind mit ihren Jungs seit drei Monaten unterwegs und jetzt geht es heim. Gibt es in der Schweiz keine Schulpflicht? Doch, aber in der Schweiz ist Homescooling möglich. Interessant, was man alles so über Länder erfährt.
Am Abend kommen die Affen nochmal ins Camp. An diesem Abend sehr nah zu unseren Plätzen. Einer der Jungs kommt von der Toilette und steht auf einmal vor einem – nicht gerade kleinen – Affen. Die Mutter sieht es, Micha auch. „Komm ganz ruhig zu uns“, sagt Micha. Der Weg zu unserem Auto ist etwas kürzer. Als der Junge bei Micha ist, wird der Affe verscheucht und der Junge flitzt in Mutters Arm. Was der kleine Mann wohl für eine Erinnerung an diese Begegnung hat. Der Affe war fast so groß wie er…

Es ist dunkel, die Baboons sind alle verscheucht und wir machen uns auf den Weg zum Wasserfall. Irgendwie müssen wir uns verlaufen haben. An einer Kreuzung falsch abgebogen. Den Weg kennen wir nicht und die Plattform erst recht nicht. Die Aussicht finden wir nicht so schön. Man sieht kaum Wasser, dafür Stege.


Wir gehen den Weg zurück und finden die Plattform. Dort steht auch ein Bänkle. So sitzen wir da. Was für ein Moment. Man möchte ihn aufsaugen, festhalten, gar nicht mehr hergeben…

25.04.2024

Wikipedia lässt grüßen. Unser heutiges Ziel:
Der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark ist ein durch die Zusammenlegung des Kalahari-Gemsbok-Nationalpark/Südafrika und des Gemsbok-Nationalpark/Botswana entstandenes und grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet in der Kalahariwüste mit einer Fläche von rund 38.000 Quadratkilometer.

Jetzt heißt es wieder auf die Hauptstraße. Gerade, immer geradeaus. Mittlerweile stehen an den Seitenstraßen viele kleine Wellblechhütten. An den Straßen sieht man mehr Müll, insbesondere an den Kreuzungen. Ansonsten hält sich das Müllproblem in Grenzen.
Bevor es auf die Straße zum Park geht, halten wir in Upington zum Einkaufen. Es ist die letzte Einkaufsgelegenheit vor dem Park.

Eine Einkaufsmal wird gefunden, Chekers, Spar und alles, was das Herz begehrt, ist enthalten. Ach ja, und Telefonshop. Wir müssen die Telefonie aufladen. Plätze anrufen und Buchungen tätigen dauern doch länger, als man denkt.
Auf dem Weg zum Spar kommen wir an einem kleinen Kaffee vorbei. Wo man doch gleich hier ist… nee, wat war das lecker. Zuckerschock mit inbegriffen. Zumindest für mich. Der Rest isst herzhaft.

So, alles geladen und los geht es zum Park. Und was soll ich sagen? GERADE, GERADE, immer geradeaus… So soll es schlanke 230 (!!!) km gehen.

Aber dann. ACHTUNG, KURVE (es handelt sich um eine Krumme). „Was haben wir in der Fahrschule gelernt? Auf die Fahrbahn achten, das Lenkrad leicht dem Straßenverlauf anpassen. Ruhe bewahren“ … ein Micha, eingeklemmt hinter dem Lenkrad (so wie man es häufig von Fahrschülern kennt): „Ist das so richtig? Stimmt das Tempo? Nicht, dass wir von der Straße kommen“…. Dann können wir nicht mehr. Auch wenn die Umgebung stinklangweilig ist, machen wir sie uns bunt.

Landschaftlich sind links und rechts Hügel, die Straße ist nicht unbedingt den natürlichen Gegebenheiten angepasst, die Straße ist stumpf durch die Hügel geführt. Allerdings muss ich sagen, die Straße ist eintönig, die Landschaft durch ihre Farben nicht. Roter Sand, graue und grüne Büschel und kleine Bäume, Gras in vier verschiedenen Farben. Jetzt, bei Sonne, blauen Himmel und ein paar Wolken schön anzusehen. 

Ungefähr auf der Hälfte der Straße sieht man einen Salzsee.

Nach knapp 200 km verlassen wir die Straße. Es wird grüner, die Straße hat mehr Kurven. Am Rand der Straße sind Stände aufgebaut. Hier bieten, in Stammeskleidung, Einwohner ihre Ware an. Halsketten, Geweihe und Schädel kann ich beim Vorbeifahren sehen. An einigen Ständen sitzen Kinder oder tanzen vor ihrem Stand die traditionellen Ritualtänze.

Was mir hier auffällt, es liegt kein Müll in der Gegend, obwohl hier mehr Menschen leben. Sie achten auf ihre Umgebung. Es ist sicherlich auch verkaufsfördernder.

Da sind wir. Die erste Nacht verbringen wir auf einer Lodge vor dem Park. Wir sind aufgrund der Anfahrt spät am Park, so dass wir uns den heutigen Eintritt sparen können.
Apropo Eintritt in den Parks. Touristen zahlen das 4-fache zu dem was Südafrikaner zahlen.
Platz bezogen, gekocht, abgewaschen und den Abend in den Himmel schauend verbringen wir den Abend.

26.04.2024

Es geht in den Park. Morgens sind wir die Ersten am Gate. In der Rezeption melden wir uns an, Übernachtung und Permit werden bezahlt.

Als wir in den Park fahren, werden wir gefragt, wohin wir fahren. Der Mitarbeiter am Gate trägt es auf einem Zettel ein und wir bekommen diesen in die Hand. Am Abend, wenn wir auf dem Campingplatz, müssen wir diesen Zettel abgeben. Warum?

Es dient der Kontrolle. Wenn wir bei unserem Ziel einlaufen, geben wir den Zettel ab. Wenn wir am nächsten Tag weiter fahren, wird dort das Ziel angegeben, notiert und der Zettel wird am Abend am Ziel wieder abgeben. Funktioniert einwandfrei. An unserem ersten Abend im Park auf dem Camp Two Rivers kommen am späten Abend Ranger und fragen, ob wir unseren Zettel abgegeben haben. Nein? Ab zum nächsten und fragen. Da ist einer wohl falsch abgebogen…

Wir werden uns heute die rechte Seite des Gamedrives – wie das so schön heißt – fahren.
Man kann auch eine Runde fahren, dafür benötigt man ca. 9 Stunden sagte uns die Dame beim Kauf des Permit. Warum bitte für diesen Kringel 9 Std.?
Auch das werden wir schnell feststellen, warum. An den GameDrive sind künstliche Wasserlöcher angelegt, so dass Tiere beobachtet werden können und die Hobbyfotografen auch ihr Vergnügen haben.

Jetzt müssen wir erstmal das richtige Tempo finden. Dann Augen aufhalten und los. Gnus, Orix, Steinböcke laufen hier rum. Einzelne Tiere, aber auch Herden. Pfaue mit und ohne Nachwuchs gibt es auch. Dann Falken…. und Geparden!
Als wir auf dem Rückweg von unserem Game Drive sind, stehen drei Fahrzeuge auf der Fahrbahn. Ich schaue an den Autos vorbei und da sitzen 2 Geparden. Einfach so. Micha positioniert uns mit dem Auto noch ein wenig besser. Kamera raus und dann passiert es. Der eine Gepard springt auf, schaut in eine Richtung, der Andere steht auf und dann rennen sie los. Eine Herde Springböcke hetzt vorbei und die Beiden hetzen einen Bock. Es geht so schnell. Keine Minute später ist das Spektakel vorbei. Anscheinend waren die Beiden erfolglos. Man sieht einen gemächlich vorbei trotten. Wir liegen Falsch. Es waren insgesamt drei Geparden und der Dritte, den wir nicht gesehen haben, hat einen Bock erledigt.
Gemeinsam sitzen die Drei fressend unter dem Baum. Wie in einem Dokumentarfilm. Und wir mittendrin.

Nach diesem Erlebnis fahren wir in das Camp. Eingeparkt ist fix, der Adapter für die Karten aus den Kameras geholt und Bilder anschauen. Das verwertbare Material bearbeitet und dann ist es auch schon wieder dunkel.

Die Bilder dieses Tages. Hauptfotograf Michael Altmann 😉

27.04.2024

Auf nach Mata-Mata. Das Camp liegt am Ende der linken Route und hat ein eigenes Wasserloch. Um 7:00 Uhr öffnet der Park, Zettel abgeholt und wir fahren los. Was für ein Morgen. Nicht nur die Tiere, sondern auch die Landschaft ist einfach schön.

Warum fährt der vor uns so langsam und warum hält er an? Das kann nur bedeuten, dass da was ist. Ja, es ist ein Tier zu sehen. Ein Löwe!

So fahren wir wieder in dieser wunderbaren Welt und bestaunen Tiere und Natur.

Angekommen im Camp Mata-Mata beziehen wir unseren Platz und gehen Erkundungstour. Viel gibt es im Camp nicht zu sehen, so haben wir aber ein wenig Bewegung. Im Park darf man nur an den Picknickplätzen aussteigen, ansonsten sollte man es tunlichst vermeiden. Es sei denn, man möchte einen Gebissabdruck von einem… hm…. Kojoten haben? Denn auch die sind hier vertreten.

An dem Wasserloch im Camp wurde ein „Ausguck“ angelegt. Hier werden wir heute Abend sitzen und schauen, was hier vielleicht noch vorbei kommt.

Die Wetterapp von Micha hat Regen vorausgesagt. Mal schauen, bewölkt ist der Himmel und es ist sehr warm, schwülwarm, und man freut sich über jeden Windhauch. Am Wasserloch weht ein wenig mehr Wind. Kein Tier, nichts in Sicht.
Irgendwann hören wir ein Jaulen. Ein …? Los, ab zum Wasserloch.
So sitzen wir da und beobachten. Da läuft doch etwas. Im Schatten bewegt sich etwas. Langsam kommt der Schatten auf uns zu. Beobachten mit Fernglas ist noch besser. Ab zum Auto und Fernglas geholt. Der Schatten entpuppt sich als Schakal. Er bewegt sich um das Wasserloch, buddelt und frisst irgendetwas. Sowas von interessant bis „Oh nee, ich muss mal“ … also noch mal los – und da wir ja nicht wissen was wettertechnisch noch kommt – Tisch und Stühle rein, Seitenwände vom Zelt zu und dann hört man Schakale. Nu aber los. Bei Micha angekommen sagt er nur „Nichts zu sehen, aber von rechts und links und gerade aus hat es geheult. Da läuft einem der Schauer über den Rücken“.

Anstatt des Tiergeheules bekomme ich den Wind mit. In der Ferne hatte es schon geblitzt und gedonnert, jetzt ist der Vorbote Wind da. Dann sind die Blitze da und wir sitzen in dem Tierbeobachtungshaus und beobachten das Wetter. Der Sand tanzt um das Wasserloch, die Blitze schießen längst über den Himmel. Bisher kein Regen. Der Wind wird heftiger und wir gehen zum Auto. Da fängt es an zu regnen.

28.04.2024

Wir haben das Camp Mata-Mata verlassen und fahren zum Haupteingang des Parks. Die Strecke von gestern müssen wir wieder zurückfahren. An dritter Stelle startend (ungewollt, aber wir waren vor 7:00 Uhr am Ausgang vom Camp und hatten dann auch fix unseren Zettel). Die beiden Fahrzeuge fahren bei der ersten Abbiegung zum Wasserloch. Wir fahren weiter. Micha sagt noch „Da ist bestimmt jetzt eine 5-köpfige Löwenfamilie am Wasserloch“ und ich „Die wollen bestimmt nur Vögel anschauen“. Jetzt sind wir die Nr. 1 auf dem Pad. Durch den Regen wirkt die Landschaft grüner. „Der Staub ist abgewaschen“ so der Kommentar von Micha. „Giraffe“ rufen wir zeitgleich. Cool, und diesmal auch mit etwas mehr Bewegung. Fotoapparate raus. Das Objekt der Begierde verschwindet mit dem Kopf im Baum zu fressen und die Giraffe ohne Kopf ist nicht gerade fotogen. Zwei Ecken weiter „Giraffe“. Kurze Zeit später wieder. Drei an einem Tag. Toll.

Zum Frühstücken wollten wir uns mit Konny und Richard an einem der Rastplätze treffen. Kaffee und Brot, die Aussicht genießen, den Wind beschimpfen.

Gerade als wir am einpacken sind, kommen die Beiden angefahren. Kurz:
Es waren Löwen an dem Wasserloch, 5 Stück….. Autsch …. Na ja, wir hatten gestern einen Löwen, davor den Tag zwei Geparden (sogar bei der Jagd). Mehr als Andere je hatten.

Wir beschließen noch einen kleinen Schlenker zu fahren. Hier sehen wir keine Tiere, aber schöne Landschaft.

Angekommen an der Hauptroute, sehen wir kaum noch Tiere. Vielleicht hat der Regen sie weiter in das Hinterland verscheucht. Das macht uns nichts, wir haben so viele Tiere gesehen. Beim Parkausgang geben wir den Zettel ab und verlassen ihn. Was die anderen Parks wohl für uns bereithalten?

Wir werden erst morgen weiterfahren, da es heute zu spät ist und checken bei dem Camp vor dem Park ein. Zum Glück nur eine Nacht. Der Generator läuft und läuft und macht einen Lärm, Wahnsinn. Dazu noch der Wind, der den Sand von links nach rechts und ins Essen pustet. Da könnte man leicht Aggro werden. Also werden wir im Sanitärhaus kochen und den Nachmittag im Auto verbringen.

29.04.2024

Der Wecker klingelt, aufstehen, abbauen und fahren. Jetzt geht es die Straße zurück. Erst ist die Straße noch angenehm und dann knapp 200 km gerade Straße, nur Gerade…

Straße bis zum Horizont…immer schön Gerade…

Ein Highlight ist eine Baustelle auf der Straße. Es stehen Pilone und zwei Menschen an der Ein- bzw. Ausfahrt der Baustelle. Mit Fahnen und Schild ausgerüstet. Die Fahrspur wird ausgebessert und wir sehen, dass der Teer kommt aus Fässern, die auf einem Pickup transportiert werden.

Angekommen am Einkaufszentrum kniet Richard vor seinem linken Vorderrad und hat eine Verkleidung in der Hand. Da müssen wir wohl noch Schrauben kaufen, es fehlen welche. Micha und Richard sind ein gutes Team. Baumarkt gefunden, Schrauben gekauft, zwei Männer werkelnder Weise auf dem Parkplatz. Dann sehe ich Micha in einem Gespräch mit einem Einheimischen. Er hat ein Problem an seinem Motor und fragt um Rat. Frage geht übersetzt weiter an Richard. Richard und Micha teilen ihre Gedanken zur Behebung des Problems und „Eine gute Tat am Tag“.

Tja, dann geht es weiter. Gerade, immer geradeaus. Gelegentlich stehen Weinstöcke an der Straße. Über Weiten, alles sauber und gepflegt. Keine zerrissenen Netze oder Zäune. So wissen wir, dass wir wieder am Oranje River fahren. Dann geht es weiter über die Ebene. Gerade, immer geradeaus…

Man merkt, dass das Land mehr Einwohner hat. Es stehen immer wieder Häuser in der Ebene, Toreinfahrten sind zu sehen. Stromkabel laufen direkt neben der Straße. Webervögel haben ihre Nester teilweise an den Pfosten für die Kabel ihre Nester gebaut. Ein Nest war so schwer, dass es an dem Stromkabel in die Mitte rutschte. In dem Moment sehe ich erst, dass Kabel auch gerissen sind und gar keine Verbindung da sein können.

Am Horizont sehen wir einen Sandsturm, der uns begleitet. Zum Glück kommt er nicht zu uns rüber.

Irgendwann blinkt Richard vor einem Tor. Geschafft. Wir übernachten heute auf einer Farm mit Campingplatz. Der Platz ist sehr schön gepflegt. Angekommen.

Feuerholz wird vom Farmer zur Verfügung gestellt. So klingt der Abend mit einem Feuer und einem neuen Gast – einem kleiner verschüchterter Dackel – aus.

30.04.2024

Micha und ich wurden adoptiert. Der kleine Dackel, er war die ganze Nacht da. In der Nacht gab es ordentlich Kojotengeheul, Hundegebell und dann hörte ich einen Hund, der an unserm Auto vorbeischoß. Wie galoppieren, so hörte es sich an.

Als ich am Morgen aus dem Brutus poltere ist das Geräusch der „galoppierenden Pfoten“ wieder zu hören und der kleine Dackel steht vor mir. Das so ein kleiner Kerl mit seinen Pfoten so laut sein kann, erstaunt mich. Jetzt haben wir einen Schatten. Beim Tisch Aufbau hat Micha jemanden, der genau beobachtet was er macht, Fuzzi (so hab ich ihn kurzfristig genannt) kommt dann zum Zähneputzen mit, beim frühstücken sitzt er in der Nähe. Irgendwann sehe ich aus dem Augenwinkel, das Micha ein kleines Stückchen seines Leberwurstbrot dem Kleinen hinhält. Ganz vorsichtig wird geschnüffelt. Es fällt dann in den Sand. Als es „paniert“ ist, frisst er es auf. Danach kein betteln von Fuzzi. Micha schneidet noch zwei Happen ab. Auch diese werden paniert gefressen. Hm… ich auch. Ob er auch Käse mag? Ja, mag er.

Auf dem Platz steht noch ein Baum, den ich gerne fotografieren möchte. Nix wie hin, bevor wir abfahren. Tja, Fuzzi geht fein bei Fuß mit. Ich könnte ihn knuddeln (ich habe ihn die ganze Zeit nicht gekrault oder gestreichelt, dann würde ich mein Herz mehr verlieren).

Abfahrt. Ich bin noch nie so schnell in das Auto gehüpft. Micha hat Fuzzi abgelenkt und ich hoffe, so ein „Weg ist sie“ Abschied ist besser. Was ich nicht bedacht habe: Der Platz hat ein Tor, das nach Abfahrt geschlossen werden muss. Also muss ich aussteigen… und da kommt jemand angaloppiert. Es hat nicht geklappt. Es tut mir echt weh, aber wir können niemanden adoptieren…

Vorbei an dem kleinen See mit Flamingos, über den kleinen Damm und wir sind wieder auf der Straße. Karge Landschaft.

Nach 1,5 Std. sind Bäume und Fichten zu sehen. Hübsche kleine Häuser. Wir sind von der Hauptstraße abgebogen und fahren auf einer neuen Straße. Diese hat gelegentlich Kurven, die Landschaft ändert sich. Es taucht eine Baustelle auf. Fahne schwingend wird darauf aufmerksam gemacht. Wir stehen.

Der Farmer hinter uns steigt aus. „Sagt mal, ihr wart bei mir auf dem Campground?“, „Ja, das waren wir, war schön“. „Das freut mich. Übrigens, hier stehen wir jetzt fast eine Stunde. Der Pass ist aufgrund einer Baustelle nur einspurig“.

Gedanke A: Pass ???
Gedanke B: Hier ???
Gedanke C: zweiter Kaffee ???

Frage A beantwortet sich. Es geht über den Vanrhyns Pass und der führt uns ins Westcape. Was für eine Aussicht als wir den Pass runterfahren. Vorher hatte man – mal wieder – nicht gemerkt, dass man langsam Höhenmeter zurücklegte und dann geht es auf einmal 200 Höhenmeter runter. Den zweiten Kaffee gab es nicht, da wir doch schneller als gedacht durch die Baustelle kamen.

Unten sieht man die Straße bis zum Horizont (natürlich GERADE)…. Ja, wir dürfen nicht vergessen, dass wir mittlerweile auf der N7 sind.

Links von mir ragt ein Berg auf. Oben thront ein Massiv. Eine Steilwand, Rot leuchtend, gebettet auf einem Berg mit schwarzen und rotem Geröll. Wie mit grünem Samt überzogen, so steht er da. Die Sonne trägt ihren Teil dazu und bringt ihn zum leuchten. Wunderschön.

Kleine Häuser aus Blech tauchen am Straßenrand auf. Es geht in eine Stadt. Hier stehen in der Regel immer kleine Blechhütten vor der Stadt. In der Stadt selber sind kleine Häuser aus Stein zu sehen. Gepflegte Gärten. Alles sauber. Kleine Läden. Schön anzuschauen. Bei der Ausfahrt der Stadt sieht man wieder kleine Wellblechhütten.

Für uns geht es dann auf die Cabe Namibia Route. Wir fahren hoch und runter, Krummen und Kurven sind fahrerisch zu meistern (nach den Geraden muss erst wieder geübt werden … ich schmeiss mich gerade vor Lachen weg).

Es wird grüner. Weingüter liegen wieder zu unserer Linken und Rechten. Wir sind wohl im Swartland Wineland angekommen. Der Fluss Olifants fließt durch das Tal. Dann kommen Zitrushaine, die die Straße säumen. Kilometer um Kolimeter. Kleine und größere Häuser sind zu sehen. Keine Wellblechhütten. Hier sieht man, dass es den Menschen besser geht.

Wir verlassen das Tal und fahren über einen Berg. Auf dem Berg entdeckt Konny einen kleinen Laden. Kaffee, Kuchen, Weinverkostung und Mandarinen werden angeboten. Kaffeepause und Einkauf von Vitamin C (und das ist richtig lecker, lange nicht mehr so gute Mandarinen gegessen).

Dann geht es weiter auf der R44. Auf einmal eröffnet sich nochmal ein ganz anderes Bild. Ackerflächen. Soweit man schauen kann. Kleine Farmen sind zu sehen, Trecker die das Feld bestellen und eine riesige Stauwolke hinterlassen) und Brände in den Bergen. Brände??? Ja. Es wurden Feuer am Berghang gelegt und das brennt schon eine Zeit. Uns wird gesagt, dass davon keine Gefahr ausgeht, gelöscht werden kann es nicht. Da kommt man nicht hin. Dann hätten wir das auch geklärt. Unheimlich ist das.

Wir nähern uns der Stadt Gouda und ein Dorf aus Wellblechhütten säumt die Straße. Ein junger Mann in einer Schuluniform geht gerade in eine der kleinen Hütten. Für mich ist es immer noch schwierig, das in mein Weltbild zu integrieren.

Kurz hinter der Stadt liegt unser Camp in Hermont. Es ist eine Olivenfarm, am Fluss gelegen und mit schöner Sanitäreinrichtung sowie Pool. Der Einzige, der darin schwimmt, ist der Poolrobboter. Allerdings hat er keinen Antrieb mehr und so dümpelt er so vor sich hin.
Zwei Nächte bleiben wir hier bevor es in das Gewusel Kapstadt geht.

02.05.2024 bis 04.05.2024

Das Guesthouse Lezard Bleu in Kapstadt ist erreicht. Die Wahl viel auf das Guesthous, da die Fahrzeuge im gesicherten Innenhof stehen. Konny und Richard waren vor 10 Jahren hier. Der Inhaber erinnert sich an die Beiden und die Hausdame auch.  Begrüßt werden wir von Lizzi. Lizzi knuddelt erst Konny, dann Richard und weil es so schön ist, uns gleich hinterher.  Was für ein lieber Wirbelwind.

Die Zimmer sind bezogen, jetzt heißt es „Abmarsch zur Waterfront“, die erste Sehenswürdigkeit. Vorab noch der Hinweis: Unnötiges im Zimmer lassen, keine Uhren oder Schmuck offen tragen. Vor der Dunkelheit zurück sein, insbesondere Parks vermeiden. Das gibt einen doch gleich ein „gutes“ Gefühl…

Natürlich laufen wir Vier. Es ist hell, der beste Weg wurde uns auf der Stadtkarte gezeigt. Der Weg führt uns an zwei Parks vorbei. In einem sind drei kleine Bauten aus Plane und Paletten zu sehen. Hier schlafen Menschen, dort sitzt ein Mann mit selbstgebastelten Motorrädern aus Blech und bietet sie zum Kauf an. Durch die ganzen „Achtung, aufpassen, das und das könnte passieren …“ hab ich mich beeinflussen lassen. Ich möchte aber keine Gespenster sehen, sondern mit eigenen Augen die Umgebung / Umwelt wahrnehmen. Natürlich nicht leichtsinnig.
Das Gefühl der Sorge lässt bei mir nach. Ja, es herrscht Armut. Menschen schlafen im Park auf Decken oder Pappe. Heißt das aber gleich, dass man sofort überfallen wird ? Wenn wir angeschaut werden, dann wohl eher wegen uns selbst. Wanderhose und -stiefel, Hemd und ein Cappi, wo keine Haare rausschauen, im ersten Blick doch sehr burschikos. Für mich nix besonderes, aber durch das Händchenhalten mit Micha könnten diese Blicke auch Fragen, ob hier zwei Männer gehen? Da würden viele einen Blick werfen. Das Gefühl der Sicherheit wird aber auch durch die starke Präsenz von Security vermittelt.

Wir kommen an kleinen Läden vorbei und dann sind wir bei dem buntesten Stadtteil von Kapstadt, Bo-Kaap.

Auf dem Weg sehe ich diese Hauswand. Was für eine tolle Arbeit.

Unten angekommen trennen sich unsere Wege. Die Beiden wollen erstmal was essen, wir erstmal schauen. So schlendern Micha und ich über die Waterfront. Kleinere Stände sind in einer Halle aufgebaut, eine Halle mit kleineren Essensständen und von Sitzmöglichkeiten. Die Promenade ist groß und sauber. Keine Graffiti, kein Müll. Gepflegt. Kleine Restaurants und  sind in zwei Hallen und an der Promenade. Es ist schön, aber der Funke springt bei uns Beiden nicht über.

Eine kleine Pizza gegessen und Rückmarsch. Auch das zu Fuss. Obwohl, mein Schatz könnte jetzt ja fliegen 😉

Es geht wieder durch den großen Park. Der Park hat einen ganz besonderen Teil. Vor Jahrzehnten fing ein Admiral zur See an, Pflanzen aus verschiedenen Ländern anzusiedeln. Es gelang ihm und daraus entstand ein Park. Wenn das meine alten Arbeitskollegen sehen würden wären sie im 7ten Himmel, denke ich. Es wird fotografiert, gestaunt und bewundert. Ich hüpfe wie ein kleines Kind, das gerade im Bonbonparadies angekommen ist. Damit ich nicht alleine hüpfe, sende ich Fotos an die ehemaligen Kollegen.

Hier sehen wir auch das erste Albinoeichhörnchen.

Auf der Terrasse des Guesthouse sitzen Konny und Richardt. Wir gesellen uns dazu und lassen den Abend gemütlich sitzend auf der Terrasse ausklingen.

Frühstück! Und was für ein Frühstück. Der Start ist doch ein wenig wild. Es sind mehrere Gäste, eine lange Tafel ist aufgebaut und es gibt Buffet. Der Chef selber kümmert sich um die Küche. Jeder kann seine Eier nach Belieben bestellen. Das jetzt für mind. 10 Personen zu machen, stellt doch ein paar zeitliche Probleme dar. So kommt es hier und da vor, dass es als Nachspeise Ei gibt.

Durch alles Andere ist das aber zu verschmerzen. Ich esse gerade in Gedanken nochmal das warme Croissant. Frisch geschnittene Mango… ich bekomme Hunger!

Heute ist RedBus durch Kapstadt angesagt. Der Tafelberg ist heute auch ohne Decke und Wind, sodass wir auch ihn besuchen können. Als Erstes fahren Micha und ich die komplette Runde. Übersicht verschaffen. Erste Station zum Aussteigen ist dann der Tafelberg. Ab 13:00 Uhr können wir mit unserem Ticket mit der Gondel nach oben. Es ist erst 12:00 Uhr aber bei Sonnenschein und wunderbaren Beobachtungsposten vergeht die Zeit schnell. Wir treffen sogar Konny und Richardt. Wie klein Kapstadt ist. Ein kurzer Schnack und die Beiden steigen in den nächsten Bus ein. Bei uns geht es auch los. Eintrittskarten vorgezeigt, ab in die Gondel. Wir sind genau vor einem Schwarm Menschen in die Gondel gekommen und haben somit das Glück, mit insgesamt sage und schreibe 6 anderen Personen hochzufahren.

Die Frage des Schaffners, ob wir uns drehen möchten, wird mit „Ja“ beantwortet. So hat jeder jeden Blick. Die erste Dame, die laut „Ja“ gerufen hat, trippelt jetzt gegen die Drehung, damit sie auf Kapstadt sehen und fotografieren kann. Zum Brüllen komisch ist dieser Anblick.

Angekommen. Das hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur die schöne Anlage, die hier angelegt wurde, die Ausblicke sind wunderschön:

Abfahrt. Ein Schwarm von Kindern tobt vor uns zur Bahn. Das wird dauern, bis wir runterkommen, so der Gedanke. Nein, die Schulklasse wurde in der Gondel gestapelt, die Wartezeit somit kurz und wir fahren mit ein paar entspannten Mitreisenden ohne Stapeleinlage. Jetzt müssen wir auf unseren Bus warten. Überbrückt mit einem Eis (und einer Einlage von mir bei der Bestellung des Eis „The yellow and the …ähmmm, was heißt lila nochmal – lila  Eis bitte“ – „Purpel“ kommt es über meine Schulter und ich bekomme das Eis nebst roter Birne. Das Yellow lila Eis schmeckt aber gut 😉

Wir drehen jetzt nochmal die Runde zu unserem Einstiegspunkt 5. Was wollen wir noch sehen? Waterfront haben wir gesehen, den Tafelberg auch und nu? An dem schönen Leuchtturm sind auch vorbeigekommen.

Dann gab es noch einen kleinen Markt, da geht es jetzt  hin. Alle wieder die gleiche Ware, wie in Swakopmund in Namibia. Nur ein Stand, der hat noch ein Angebot. ….Zwille. Zu nutzen bei „Baboon-Angriffen“. Micha verhandelt und ist jetzt um eine Zwille reicher. Die Affen können kommen.

Wir stellen beide fest, dass auch hier kein Funke überspring. Der Tafelberg, einmalig schön, aber das war es für uns auch. Obwohl, es gab ein kleines Restaurant, das war noch super. Milchshake Vanille und Saltet Caramel. Der Hammer. Dazu noch selbstgemachte Pommes nebst Putensteak. Sowas von lecker…

04.05.2024

Abfahrt. Nochmal das fantastische Frühstück genießen und dann geht es für uns los.
Zum Chapman´s Peak geht es über eine mautpflichtige Straße. Für rund 3,00 € kann man hier fahren. Weiter soll es zum Cap der guten Hoffnung gehen und dann auf die R44, die sich wunderbar entlang der Küste schlängelt und wunderbare Ausblicke für einen bereithält und schön zu fahren ist. Im Reiseführer gelobt, wir sind gespannt. Das Wetter ist heute nicht so berauschend, könnte aber schlimmer sein.

Über meine Begeisterung hinaus, habe ich glatt vergessen  zu erwähnen, dass wir das Cap ausgelassen haben. Wir könnten es jetzt auf das diesige Wetter schieben, aber ehrlich, der Eintrittspreis war es uns nicht wert:

Cap der guten Hoffnung. Eingang zum Naturpark.
100,00 N$ für Einheimische
200,00 N$ für südafrikanische Touristen
400,00 N$ für andere Touristen
Danke, das möchten wir nicht. Das Cap war nie ein „Must See“ für uns und das ist es uns dann auch nicht Wert.

Weiter geht es auf der  geplanten Route, jetzt auf die R44. Um auf die Straße zu kommen, müssen wir erstmal ein wenig durchs Inland. Diese Strecke führt auch über Vororte zu Stellenbosch. Hier sind wie üblich vor Städten Slums. Ein Meer von kleinen Hütten, hauptsächlich aus Blech. Elektrizität gibt es, aber Toiletten? Wasser? Abwasserkanal. Nein, das gibt es nicht…

Als wir fast auf die R44 fahren, geht es erstmal noch über eine Straße, die fast vom Sand wieder eingenommen wird.

Dann sind wir auf der R44. Die Küstenstraße, in Reiseführern und Foren sehr angepriesen wird. Es wurde nicht gelogen. Das Wetter wird besser, blau blitzt zwischen den Wolken hervor. Die Straße mit Blicken auf Fels und Meer. Wunderbar.

„Sag mal, siehst du das auch? Sind das Delfine?“ „Ja, und zwar eine riesige Anzahl“. Es blubbert richtig und springen überall Delfine. Leider haben nicht nur wir das entdeckt und so ist der kleine Parkplatz in der Nähe des Spektakels voll. Zum Glück gibt es 200 m weiter noch einen Platz. Mit Fernglas beobachten wir dieses Schauspiel.

Unser Campingplatz für die heutige Nacht liegt auf der Hälfte der Route. Er hat die Größe eines Fußballfeldes und wir sind die einzigen Camper auf der Wiese.

Angekommen gehen wir noch eine Runde am Strand spazieren. Ein Einheimischer spricht uns an. Ich verstehe ihn leider kaum. Micha und er halten einen Klönschnack.
Danach gehen wir die Treppe zum Meer herunter. Es riecht nach Algen, eine Nasenklammer wäre nicht schlecht. Die wunderbaren und perlmutglänzenden Muscheln entschädigen einen und der Duft gerät in Vergessenheit. Micha unterstützt mich bei der Muschelsuche. Er findet eine kleine Muschel, die wie eine Schaale aussieht und steht. Sie reist jetzt mit.

Morgen treffen wir uns mit Konny und Richard. Die Beiden wollten zu einer Weinprobe. Da wir keinen Alkohol trinken, entschieden wir uns für Landschaft.

05.05.2024

Auf geht es erstmal nach Mutango. Gegen 11:00 Uhr treffen wir uns in einem Kaffee. Knapp 180 km werden bis dahin zurückgelegt. Diese 180 km ziehen sich. Am Anfang sind wir noch auf der R44 gewesen, die sich noch an der Küste schlängelte. Von Norwegen bis nach Österreich war alles dabei auf diesem Stück. Nachdem wir die Küste fast komplett hinter uns lassen, verlässt uns auch die schöne Fahrerei. Die N2, sie ist wie Kaugummi. Sie zieht und zieht sich.

Der „Sonderend River“ verwandelt diese Landschaft in ein Grün. Seichte Hügel, als Kulisse dienen Berge. Eine perfekt asphaltierte Straße, keine Schlaglöcher, keine Risse oder Flickenteppiche. Links und Rechts liegen Farmen in den Hügel eingebettet. Ich als Leser würde es mir jetzt total romantisch vorstellen, glaubt mir, es ist wie Kaugummi. Schwarzer Strich durch grüne Landschaft und immer GERADE geht die Straße.

Sicht aus dem Beifahrerfenster… was würden wir geben, den Feldweg fahren zu können…

Einzige Spannung: Eine Polizeikontrolle. Juhuuu… und so schnell wie die Kontrolle da war, so schnell war sie auch wieder weg. Die Dame prüfte den Führerschein von Micha, scannte die Plakette von Brutus Windschutzscheibe und teilte uns noch mit, dass diese bald abläuft. Fertig.

Endlich verlassen wir die N2. Die neue Straße schlängelt sich durch Hügel, mal ein Feld, mal Weinstöcke oder Obstbäume, dann wieder einfach nur Sträucher und Büsche. Abwechslung für das Auge. Mitten im Nirgendwo kommt uns sogar ein Jogger entgegen. Ein leuchtender Punkt. Noch mehr Abwechslung für das Auge und dem Fahrer. So macht es Spaß.

Konny und Richard sind vor uns am Treffpunkt der Stadt Prinz Montagu und sitzen gemütlich am Tisch. Wir gesellen uns dazu. Ein kleiner Brunch hat noch nie geschadet, also essen wir noch eine Kleinigkeit. „Wie weit wollen wir heute fahren?“ Diese Frage steht im Raum. Langsam wird die Zeit knapp für das, was wir noch in Südafrika sehen wollen.

Der Nationalpark Addo Elefant steht auf jeden Fall auf der Liste. Es müssen mind. 3 Nächte dort sein, damit wir auch etwas von dem Park sehen und vor allem was erleben. Das Rechnen mit den Tagen geht los und ein Plan entsteht. Heute geht es nach Calitzdorp, auf einen kleinen Camping am Rande der Ortschaft. Da haben wir dann schon weitere 200 km geschafft. Dann geht es weiter nach…. Wir fahren so, dass wir am 08.05.2024 im Park sind. Micha bucht den Addo Elefant (Übernachtung und Permit) und somit haben wir dort feste Termine.

Die Fahrt geht über die R62. Gerühmt als die längste Weinstraße in Südafrika. Irgendwie scheine ich echt nörgelig zu sein, aber es sind nur partiell Weinreben und Güter zu sehen, ich habe mehr erwartet. Durch das Tal, das wir fahren, fließt ein Fluss und somit wohnen hier auch mehr Menschen. Einen Teil der Straße würde ich eher in Schottland vermuten, nach der nächsten Kurve bin ich in der Schweiz, so kleine Überraschungen sind dann auch dabei. Es gibt viele kleine Teiche und Seen… die Straße hat Überraschungen aber für mich wenig mit Weinstraße zu tun.

Wir fahren in einen kleinen Ort, der immer größer wird. Sogar ein Motorradtreffpnkt ist hier zu finden. Na ja, Route 66, hier halt Route 62 😉

Angekommen am Platz. Ein sehr schöner Platz. Ein altes Bahnhofsgebäude wurde als Veranstaltungsraum hergerichtet, es hat einen Sanitärblock und eine voll eingerichtete Küche. Natürlich darf ein Pool nicht fehlen.

Wir beschließen noch eine Runde zu laufen. Tja, jetzt kommt es. Kennt ihr den Film „Der Schuh des Manitu“ und die Szene mit den Indianern auf der Draisine? Ich habe sie leiblich vor mir. Micha und Richard…. Ich habe so eine Freude, die Beiden so zu sehen und wenn ihr das sehen könntet, würdet ihr herzlich mit mir lachen.

Nachdem die Fitnesseinlage beendet ist, drehen wir noch eine kleine Runde durch den Ort. Hübsche kleine Häuser, eine schöne Kirche, auf der Hauptstraße Tankstelle und Einkaufsladen. Auf der Hauptstraße sind ein paar jüngere Kids die betteln, aber nicht aufdringlich. Ansonsten ist es sehr friedlich.

Einer meiner Lieblinspflanzen. Aloe ferox.


Abendessen? Brot! Wir haben von Konny und Richard noch ein Brot geschenkt bekommen, da sie unwissentlich ein Körnerbrot mit Rosinen gekauft hat. Das hätte uns auch passieren können. Man sieht keine Rosinen, nur eine Körnerrinde. Die Beiden mögen keine Rosinen, Micha ja und ich werde mal probieren. Was soll ich sagen, mit Butter sehr lecker.

Wir treten dann doch relativ zeitnah den Gang in den Wagen, die Mücken sind los.

06.05.2024

Der Swartbergpass und die Stadt Prinz Albert sind das erste Ziel. Abfahrt um 08:45 Uhr (wir werden irgendwie immer früher), tanken, Gas auffüllen und los. Gas? Die erste kleine Gasflasche zum Kochen ist leer. Sie hat 6 Wochen gehalten (Füllung 4,5) und wir haben von Kaffee bis Abendessen alles damit gekocht. Da kann man zufrieden sein.

Die Anfahrt zum Pass ist entspannt. Die gut ausgebauten Straßen lassen einen dahingleiten (zum Glück mit Kurven und Biegungen). Wir fahren an Weinreben vorbei, links und rechts erheben sich Berge. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag. Irgendwann fällt mir auf, dass mittlerweile drei Strommasten die Straße säumen oder Telefonleitungen und Strom? Auf jeden Fall sind an jeder Straße Masten. Das macht das Bild ein kaputt.

Dann geht die Straße von Asphalt auf Schotter. Der Swartbergpass ist einer der steilsten Pässe und erreicht eine Höhe von 1.000 m auf einer Distanz von 12 km. Der Weg wird etwas schmaler, langsam windet sich die Straße über den Berg. Die Fahrer sind entspannt und wir Beifahrer genießen die Ausblicke.

Wir sind dann auf 1.583 m und es geht noch ein wenig höher.

Bei der Abfahrt sieht man wie die Straße in Serpentinen in das Tal führt.

Die Ausfahrt aus dem Tal ist sehr beeindruckend.

Angekommen in der kleinen Stadt Prince Albert. Die Hauptstraße ist gesäumt von kleinen, gepflegten Häuser. Am Ortseingang ist ein kleines Café. An dem fahren wir erstmal vorbei und die Straße weiter in den Ort. Ein Stopp wird eingelegt an einem Gebäude, das vorerst wie eine Backstube / Café aussieht und sich dann als Kochschule entpuppt. Die Augen derer, die vor der Schule stehen, schauen uns ein wenig verwundert an. Also, einen kleinen Spaziergang zurück zum Ortseingang.
Milchshake-Stopp für Micha und mich. Konny und Richard ziehen das Mittagessen vor. Was für ein schöner Tag.

Dieser Baum viel mir bei unserem kleinen Spaziergang auf. Was für eine Pracht.

Was für schöne Straßen es in Südafrika geben kann:

Die Fahrt führt uns weiter. Weiter an Weinreben, Weiden und Felder. Die Landschaft ist wechselnd. Ich muss aber gestehen, dass sie mich nicht so abholt wie in Namibia. Merkwürdig, wenn man Fotos von Namibia sieht, denken viele sicherlich nu is sie verrückt. Noch nicht ganz, nur etwas. In Namibia war es die Weite und die Farben, die sich gefühlt ständig wechselten, mal Bäume, mal Sträucher oder das Weite nix. Ich konnte nicht genug davon erleben. Jetzt haben wir es grün, wir fahren an und über Flüsse. Manchmal taucht in einem Tal ein kleines Gebäude auf, eine kleine Farm. Es ist aber „normal“. Etwas, was man von zu Hause oder anderen Ländern kennt.

Unsere Fahrt endet heute in Willowmore, genauer gesagt mit Willowmore Caravan Park. Ein kleiner Stadtcampingplatz.

Eingezäunt mit einer Mauer, darauf einen Elektro-Zaun am Eingang und ansonsten mit einem kompletten E-Zaun mit ca. 2 m Höhe. Als wir in den Ort fahren sind, war eine kleine Veranstaltung. Die Blicke der Einwohner des Dorfes, die gleich herablaufenden und bettelnden Kinder, ich fühle mich unwohl.

Die Blicke der Menschen, der Einwohner, ich kann sie nicht deuten.
Hass? Hass auf die „reichen“ Weißen?
Neid? Warum die und wir nicht?
Wut? Über die Ungerechtigkeit?
Erstaunen? Was machen sie hier?
Neugierde? Wie sieht es in so einem Auto ist? Was sind das für Menschen?

Wir bauen den Tisch auf und trinken unseren gewohnten Kaffee. Neben uns steht ein Südafrikaner mit einem Wohnwagen. Nachdem wir aufgeklappt haben kommt er rüber und wir schnacken kurz mit ihm. Danach geht Micha zu Konny und Richard zum Plausch und ich sitze an unserem Tisch.

Ich weiß nicht warum, irgendwann drehe ich den Kopf und sehe vor dem Zaun einen Jungen stehen. Stumm schaut er mich an, vor dem Zaun. Kein Wort. Keine Geste. Dieses Bild begleitet mich seitdem. Der Junge vor dem Elektrozaun.

Ich sehe unseren „Nachbarn“, einen Südafrikaner der auch auf dem Camp ist, wie er an mir vorbei läuft und es  dauert keine Minute, bis ein weiterer Mann kommt und zum Zaun läuft. Er spricht mit dem Jungen und der Junge, er geht.

07.05.2024

Unser südafrikanischer Nachbar kommt am Morgen zu uns und drückt uns eine Broschüre in die Hand. Darauf abgebildete ist der Baviaanskloof. Es soll eine wunderschöne Strecke sein. Die heutige Route wird angepasst, damit wir die Strekce fahren können. So schnell kommen wir ja nicht wieder.

Alles verstaut, auf geht es. Tank ist voll, die Stimmung ist gut, was will man mehr? Gleich nach dem Ort geht es auf die T1. Das ist unsere Straße. Irgendwann kommt auch eine T2, die wollen wir aber nicht, die T1 soll es sein. Die, die der Südafrikaner empfohlen hat und selber – wohlgemerkt – mit Wohnwagen und seinem 4×4 – mit Straßenreifen – gefahren ist. Es geht auf eine Piste.

Am Anfang geht es die übliche, relativ gerade Piste entlang. Ein Blick in den Spiegel zeigt uns, dass der Arme Richard sicherlich nicht viel sehen kann, da es keinen Wind gibt und der Staub sich nicht wirklich schnell aus dem „Staub“ macht. Oh oh… den Grund erfahren wir es. 5 km weiter. Die Piste wird gerade geschoben und frisch geschobene Pisten haben noch viel Sand.

Es geht an eine Abbiegung und wir warten auf Konny und Richard. Bei dem Staub dauert es ein wenig. Wir sehen sie um die Ecke kommen, warten, dass sie sehen wir abbiegen und weiter geht es. Wir nähern uns den Bergen und dann fahren wir durch Berge. Im Tal windet sich die Straße, ein Fluss begleitet uns. Diese Berge sehen fantastisch aus. So beeindruckend.

Wir fahren an Lodges und Campgrounds vorbei, kleine Wasserdurchfahrten gibt es. Was für eine schöne Strecke. Super, das wir den Südafrikaner getroffen haben und er uns den Tipp gab (…noch…).

Dann taucht das Häuschen auf, wo wir das Permit für die Durchfahrt lösen müssen. Kennzeichen, Passport-Nr., Name des Fahrers, Unterschrift, der übliche Papierkram an diesen Stellen. Alles geklärt, 180 N$ leichter fahren wir durch und warten auf unsere Begleiter. Es dauert ein wenig, dann kommen sie auch und haben den gleichen Papierkram zu erledigen.

Micha und Richard klären noch kurz etwas und dann fahren wir voraus. Toll, eine kleine Straße, Büsche, Wasserdurchfahren, die jetzt auch mal größer sind, die immer größer werden und dann fragen wir uns, ob es besser wäre, auf ein Boot umzusteigen. Zum Glück hat unser Brutus einen Schnorchel. Wir treffen dann auf andere Autos, die wir bereits an der Permitstelle gesehen hatten und die solche Strecken anscheinend noch nicht gefahren sind. Abstand halten ist angesagt, wir wollen keinen Steinschlag kassieren.

Meine heißgeliebten Schilder in der Pampa tauchen auch auf. Jedes mal bekomme ich ein Grinsen auf die Backe und frage mich, wie jemand auf diese Idee kommt, hier so ein Schild aufzustellen.

So wechseln wir zwischen Sand- / Lehm- oder Schotterweg und Wasserdurchfahrten. Das eine Mal geht in dem Fluß dem Flußlauf mit. Links und rechts Schilf, das auch ein wenig über das Auto streift, da es einen schönen Tunnel bildet. Ach, ne, wat is dat schön. Das ist der Nachbar mit Wohnwagen gefahren??? Na dann, Respekt, dafür sah der Wohnwagen sehr gut aus.

Auf einmal steht eine kleine Kolonne Autos vor uns. Drei Fahrzeuge auf dem Weg und zwei aus unserer Richtung kommend. Sie bleiben alle stehen so das wir vorbeifahren können. Erste, super. Eigenes Tempo fahren können.

Langsam schraubt sich die Straße in die Höhe. Ach ja, da waren ja auch drei Pässe notiert. Gut, dann kommt jetzt der Erste.

Am Anfang ist es eine traumhafte Straße, also für eine normale 4×4 Strecke.

Was dann kommt und nicht nur den einen Pass betrifft, sondern alle Drei, ist Richterfeld pur. Da hatte ich schon gedacht, schlimmer geht es nicht. Schickendidi, schlimmer geht immer. Eine schmale Schotterstraße am Berg, auf der Beifahrerseite geht es steil bergab und gerade mal eine Autobreite. Bloß kein Gegenverkehr, bitte nicht. Aber, das ist ja nicht genug, nein, es sind einige Bereiche vom Wasser ausgespült, so das es keine ebene Fahrbahn ist. Trial ist angesagt und das nicht nur für einen Pass, nein, für alle Drei. Dessen nicht genug, sind die Fahrbahnuntergründe immer ein wenig anders und die Löcher/Ausspülungen gibt es in jeder Größe und Form.

Nach einer etwas schwereren Passage fällt uns auf, das Richard nicht zu sehen ist. Wir warten und nach einer kurzen Zeit steige ich aus und laufe zurück. Vielleicht brauchen sie Hilfe? Nein, aber eine Pinkelpause war nötig. Oh ja, die brauche ich auch.

Auf einer entspannt zu fahrenden, normalen Straße sind dann auch noch Paviane zu sehen. Bei dem Urwald hier, nicht verwunderlich.

Der Ritt geht weiter. Pass 2 wird in Angriff genommen.

Stunde um Stunde vergeht. Dachten wir, dass es ein Weg von rd. 1,5 Stunden ist, so wird aus der gesamten Strecke sage und schreibe 6,0 Stunden.

Micha behält super die Nerven und ich versuche zu unterstützen, so gut man es vom Beifahrersitz machen kann. Dokumentation in Foto und Film werden auch gemacht. Das glaubt einem ja keiner, wenn man das liest.

Eins muss man aber sagen, die Ausblicke von den Pässen sind grandios.

Übersicht des Baviaanskloof.

Mittlerweile ist der Tag voran geschritten. Eigentlich wollten wir jetzt schon auf dem Camp vor dem Addo Elephand Reservat sein. Das wird ein langer Tag. Und es wird ein langer Tag. Als wir endlich, wirklich endlich raus sind, unser Permit abgegeben haben, ist es 16.00 Uhr. Um 18.00 Uhr wird es dunkel. Einkaufen müssen wir auch noch. So geht es weiter. Uitenhage wird angefahren, damit wir dort den Einkauf erledigen können. Schon von weitem sieht man den Slum, wie immer vor einer größeren Stadt. Allerdings gibt es hier schon einen Bereich, in dem kleine Häuser geordnet hinter dem Slum stehen. Das haben wir bereits öfter gesehen und hoffen, dass es ein Projekt ist, das weiter geführt wird.

Angekommen in Uitenhage suchen wir den Spar, der angeblich hier sein soll. In dieser Stadt mag ich nicht aussteigen. Es wirkt verwahrlost, die Menschen schauen einen nicht freundlich an sondern eher das Gegenteil. Nachdem wir herumirren, finden wir einen Pick an Pay. Kurzer Stopp, Einkauf erledigt und schnell aus dieser Stadt heraus. Beim rausfahren fällt mir die kleine, weiße und gepflegte Kirche auf. Sie wirkt völlig fehl am Platz. Andererseits denke ich, dass ich vielleicht auch zu schnell verurteilt habe und diese Stadt versteckte Schönheit hat.

Von der Asphaltstraße geht es auf die Piste. Die Sonne steht so unglücklich, das man keine Löcher erkennen kann, die auf dieser Piste sind. Das macht das Fahren zum Abend hin anstrengend und gefährlich, wenn man in so ein Loch rummst.

Endlich, angekommen an der Lodge. Da wir keinen Platz gebucht haben, sorgen wir erstmal für ein wenig Verwirrung, da der junge Mann an der Rezeption so etwas wohl noch nicht so oft hatte. Ein Vorgesetzter, alles geklärt, bezahlt wird morgen. Ein Mitarbeiter wird noch fix vorab zu dem Platz geschickt, damit alles sauber und das Klopapier auffüllt sind.

Schon bei der Bewertung waren die Bilder des Sanitär aufgefallen. Alles mit Ausblick und super gepflegt.

Zum duschen ist es zu spät und wir sind einfach nur noch hungrig und müde.

Als ich in das Bett gehe, merke ich nur, das mit mir etwas nicht stimmt. Von jetzt auf gleich kommt Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit. Überanstrengt heißt das bei mir und der Migräneanfall ist da. Mein armer Schatz muss es mit mir ertragen. Zum Glück hat Brutus „zwei Ebenen“. Micha liegt oben und unterstützt mich moralisch. Ich sitze unten spuckend, mit Tränen in den Augen und den Kopf festhalten und verwünsche mich einfach nur. Jetzt weiß ich, was mir nicht gefehlt hat die ganzen letzten Wochen.

08.05.2024

„Kerstin, guck mal, da sind Giraffen“ höre ich Micha… ja is klar… und es schneit… Da ich aber neugierig bin, ziehe ich den Reisverschluss vom Fenster auf und wirklich, da sind echte, große Giraffen. Keine 50 m entfernt.

Was für anmutige Tiere. Unfassbar. Anstatt sich zu entfernen, kommen sie sogar näher. Frühstück mit Ausblick auf Giraffen. Gigantisch.

Bei so einem Tagesstart kann es nur gut werden. Vorne an der Rezeption wird bezahlt, 550,00 N$ pro Paar (nicht günstig, aber die Giraffen machen es wett).

Auf zum Addo Elephant Reserve. Hier sind zwei Nächte gebucht. Bei den Sanparks geht es alles unkompliziert. Man legt ein Konto an, gibt die persönlichen Daten ein und es kann Online gebucht und bezahlt werden. Der Check-In geht dann schnell.

Wir sind gegen späten Vormittag im Park angekommen. Da es mir noch nicht wirklich besser geht, wollen wir erstmal am Platz bleiben. Konny und Richard wissen nichts von meiner Attacke so dass sie verwundert sind, das wir erstmal aufbauen und nicht direkt in den  Park fahren.

Gegen Mittag kommt ein Mitarbeiter zu uns und fragt, ob wir einen Kompressor haben. Er müsste ein wenig Luft auf einen Reifen haben. Für Micha kein Thema. Kompressor ausgepackt und schon fließt die Luft.

Am Nachmittag fühle ich mich besser und wir fahren auch in den Park. Heute werden wir die kleinen Runden abklappern. Fotoapparat ist an Bord.
Irgendwann sagt Micha, das ich mal nach 15.00 Uhr gucken soll, da guckt doch ein Elefantenhintern raus. Und ja, wir sehen die Kehrseite eines Dickhäuters.
Langsam fahren wir weiter und auf der rechten Seite von mir taucht ein Elefant auf. Er läuft ganz entspannt neben dem Auto und ja, man glaubt es nicht, dann auch vor uns über die Straße.

Wir sind aufeinmal in einer Welt voller Tiere. Zebras sind da, Impalas, Khudu, Gnus und und und ……. In Herden oder alleine und dann die kleinen Warzenschweine. Das sind vielleicht süße Kerle. Wenn sie los laufen, geht der Schwanz wie eine Antenne in die Höhe und die feinen Haare am Kamm wehen.

Tja, und dann tauchen immer mehr Riesen auf. Es ist so beeindruckend.

Leider merke ich, dass das fotografieren mir gar nicht gut getan hat. Ich Nuß, anstatt mich noch zu schonen, insbesondere alles was den Kopf angeht, fotografiere ich.

Zurück am Platz sitzen wir noch ein wenig in den Himmel guckend bei Konny und Richard. Was für ein tierreicher Tag. Grandios.

09.05.2024

Um 06:00 Uhr macht der Park auf… also 06:30 Uhr wird es langsam hell. Um 06:00 Uhr klingelt der Wecker und pünktlich sind wir im Park.

Heute werden wir die große Runde bzw. Runden fahren. Wir klappern die ganzen Wasserlöcher ab, keine Tiere. Schlafen wohl noch alle. Oder, so flachsen wir rum, die Käfigtüren wurden noch nicht geöffnet.

Als es wärmer und heller wird, sehen wir auch die ersten Elefanten. Warzenschweine, Khudu und Zebras sind auch wiederzusehen. Sogar ein Schakal huscht über die Straße und hüpft in einen Busch. Anscheinend ist er noch auf der Suche nach seinem Frühstück.

Was das für ein Gefühl ist, wenn man von Riesen umgeben ist, sie neben einem oder vor der Straße laufen, einfach zutiefst beeindruckend. 

Heute fotografiert nur Micha. Mein Kopf hat sich noch nicht wieder ganz gerichtet, so dass ich maximal mit dem Handy Fotos mache.

Durch unseren frühen Start haben wir auf dem gesicherten Picknickplatz des Parks gefrühstückt. Ein toller Platz.

Da die Pause ein wenig länger war, habe ich auch gleich – mit gefiederter Unterstützung – ein wenig geschrieben. Es sind so viele Eindrücke, da muss zwischendurch mal was aus dem Kopf niedergeschrieben werden.

Brutus Spiegel wurde von einem kleinem, gefiedertem Wesen in Beschlag genommen. Er mochte sich selber sehr.

Nachdem er sich von seinem Spiegelbild losreißen konnte, hat Micha ihn in seiner ganzen Schönheit fotografieren können.

Ein tierischer Tag neigt sich dem Ende. Konny hat uns noch erzählt, dass es hier auch eine beleuchtete Wasserstelle gibt. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang, wir vielleicht noch etwas sehen. Zwei Gänse sind am Wasser, ansonsten herrscht Ruhe.

10.05.2024 bis 12.05.2023

Unser Weg führt uns immer weiter nach Botsuana. Auf dem Weg liegt noch der Mountain Zebra Nationalpark. Wir möchten nicht in den Park, da wir die letzten Tage so viele Tiere gesehen haben, dass uns eher nach ein wenig Ruhe und Entspannung ist.

Über iOverlander finde ich ein Camp in der Nähe des Parks, da Konny und Richard evtl. doch noch in den Park möchten. Sie wollen es sich noch überlegen.
Die Anfahrt zu dem Camp ist eintönig und wird durch Baustellen begleitet. Die teilweise nur einspurig zu befahrende Straße wird für jeweils 20 min für den Gegenverkehr gesperrt. Dieses Glück ereilt uns gleich zweimal. In der Ruhe liegt die Kraft.

Als wir auf die Einfahrt fahren, sehen wir kleine Schilder. Cabin, Tent und Camp. Beim Camp sind wir richtig. Für Micha und mich ist es sofort ein Traum. Wir fühlen uns von jetzt auf gleich wohl und freuen uns hier zu sein. Dieser Platz strahlt Ruhe und Sicherheit aus. Er liegt relativ nah an der R390, einer Landstraße und man hört Autos fahren. Es stört uns nicht. Wir sitzen auf Stühlen, die – obwohl aus Metall – eine wesentliche Steigerung zu unseren Stühlen sind. Der Wind wiegt die Bäume seicht hin und her, die Sonne scheint zu uns herab, die Vögel zwitschern.

Der Besitzer, Koot, ist super freundlich, erzählt uns viel von seiner Farm. Durch die Frage von Micha, seit wann er hier ist und wie es dazu kam, haben wir ein schönes Gespräch. Er war jahrelang als Milchbauer tätig, er wollte sich verändern und lebt jetzt seinen Traum. Mit einem Farmer hat er sich zusammen getan, es werden Farmer Drive angeboten (was im National Park Game Drive heißt, heißt hier kurzerhand Farmer Drive). Man kann einen Tag auf einer Farm buchen und den Farmer bzw. Mitarbeiter begleiten. Man bekommt das richtige Leben der Farmer mit. Tolle Idee. Leider für uns nicht machbar, da wir nicht so lange hier sein werden um einen Tag mitzumachen.

Am Abend macht Richard ein schönes Feuer, sodass wir alle gemütlich um das Feuer sitzen. Das junge Paar, das am Nachmittag noch eingetrudelt ist, gesellt sich dazu. Da die Beiden noch nicht gegessen haben, nutzen Sie das Feuer direkt zum Braai machen. Grillrost raus, Fleisch über die Glut (der Rost hat zwei Seiten, das Fleisch wird „eingeklemmt“ und kann somit super gewendet werden) gelegt und warten. Ein kleiner Kürbis, der als Beilage dienen sollte, platzt allerdings vor dem Essen. Es war einfach zu heiß.

Konny und Richard sind schon abgereist, als wir uns am nächsten Tag aus den Schlafsäcken wühlen. Kein Wecker heute, einfach faul liegen bleiben, nix machen. Wunderbar.

Die Sonne wärmt unser kleines Fleckchen langsam auf, der Kaffee in der Sonne ist einfach traumhaft. Drei Tage haben wir hier jetzt. Ein wenig Hausarbeit und ansonsten machen wir das, worauf wir Lust haben. Einfach so.

13.05.2024

Wir waren fleißig mit unserer Hausarbeit, hatten tolle Gespräche mit Koot und haben einfach das Wetter und die Ruhe genossen. Jetzt heißt es Abschied nehmen. Wir könnten noch ein paar Tage länger bleiben, aber wir sind mit Konny und Richard verabredet. Es geht zum Gariep Dam, der größte Stausee Südafrikas.

Vorher geht es über Landstraßen, die in der Regel von Telefon- oder Strommasten begleitet werden. Die Sicht auf die Ebenen und Horizonte ist dadurch unterbrochen. Wenn dann mal die Masten und Strippen weg sind, genießt man die uneingeschränkte Sich auf die Weite. Das ist mir früher nicht aufgefallen.

Am Horizont sind Berge in unterschiedlichen Formen zu sehen. Einer ist wie ein Zuckerhut, der andere eher wie eine Torte, dann haben wir noch das Brot und …. Da seht ihr mal, was eintönige Strecken mit einem machen. Obwohl, ab und zu gibt es dann doch etwas zu sehen. Sobald mehrere Bäume an einem Ort stehen, kann man sicher sein, das dort ein Farmerhaus steht. Dadurch, das jetzt Herbst/Winter ist, verlieren auch hier die Bäume ihre Blätter. Goldgelb schimmern sie. Das ist schon etwas Wunderschönes. Aber dann geht es wieder gerade, immer geradeaus.

Die Staumauer liegt am Fluss Oranje. Da haben wir ihn wieder. Der Fluss kreuzt immer wieder unseren Weg (oder wir seinen). Man kann eine kleine Runde am Staudamm fahren, so das man den Damm von mehreren Seiten betrachten kann.

Bevor wir zur Waschbank River Lodge fahren geht es noch kurz in den kleinen Ort Trompsburg zum tanken und einkaufen. Ein kleiner OK Markt im Ort füllt unsere Schränke ein wenig auf. Da wir in zwei Tagen über die Grenze nach Botswana gehen, achten wir darauf, dass u.a. kein Obst, Gemüse an Bord sind. Die Einfuhr ist untersagt.

Konny hatte von unterwegs versucht anzurufen. Wir versuchten die Worte zu entschlüsseln, die abgehakt ankamen, da kaum Netzt bestand. Keine Chance. Zum Glück ging WhatsApp, so hatten wir den Code für die Tür von der Lodge. Also waren die Beiden schon da.

Die Anfahrt zu der Lodge ist schon ein wenig speziell. Es geht über einen „Feldweg“. Wo wir da wohl ankommen? Wir kommen auf einer Lodge an, die satten grünen Rasen auf den Stellplätzen hat, Golfrasen, Strom und Wasser an jedem Platz und Sanitär vom Feinsten. Das ist aber noch nicht alles. Die Aussicht ist wunderbar:

Jetzt heißt es nur noch auf das Wasser schauen, lesen, YouTube schauen, Bericht schreiben und Fotos laden, Seele baumeln lassen. Abendessen und dann ab in Brutus, da es mittlerweile am Abend sehr frisch wird (gestern hatten wir schlanke 5 Grad, heute immerhin 8 Grad). Im Wagen hört man den Fluss rauschen, das hat immer etwas beruhigendes, finde ich. Irgendwann sagt Micha, dass das Rauschen irgendwie lauter geworden ist oder ob es regnet. Nein, kein Regen.

Ab ins Bett… und das geht blitzschnell. Im Auto ist es nicht wesentlich wärmer, also springt man quasi aus den Straßensachen in die Nachtsachen. Da in dem Auto nicht wirklich viel Platz ist, muss das organisiert sein. Ha, das können wir. Keine 2 Minuten stehen wir in unserem Nachtzeug da. Lange Unterhose mit kurzer Hose, Langarmshirt mit T-Shirt drüber, dicke Socken, Mütze und Buff. Zum brüllen komisch sehen wir aus. Immerhin aber farblich alles abgestimmt. Schwarz Grau und Blau Grün. Wenn schon, denn schon.

Beide in einem Schlafsack, große 2 x 2 m dicke Decke über die Schlafsäcke, so soll es gehen.

Micha schläft schon mal und ich lade noch Fotos hoch. Wenn man schonmal so ein gutes Netz hat, muss es genutzt werden!

14.05.2024

Jetzt geht es nach Bloemhof, genauer gesagt in das Sandveld Nature Reserve Rest Camp. Es liegt am Vaal River. Rauf auf die N1, Autobahn fahren. Heute müssen rund 400 km gemeistert werden. Gemeistert? Ja, weil man vor Langeweile fast einschläft. Es ist so monoton, die Kilometer werden nicht weniger.

Die Landschaft: Hügel, Gräser in grün und gelb, mal Säulenbäume wie eine Hainbuche, aber auch Pappeln und Co.. Meistens stehen die Bäume um oder im Farmgelände – wie gestern. Ein Landschaftswechsel findet dann in der Form von Mais- und Sonnenblumenfeldern statt. Kilometerweit. Hier sind aber auch viele Farmen mit Kühen zu sehen. Trecker die über die Felder fahren.

Gelegentlich sieht man jemanden zu Pferd, der die Zäune prüft.

Was ganz interessant ist, sind die Straßensanierungsarbeiten. Wie üblich steht jemand mit Flagge da. Dann sieht man das Schild „Stopp“ oder „GO“ und es wird auch eine Schranke vor bzw. weggeschoben. Alles Handarbeit. 3 Personen sind jeweils beschäftigt. Beim Teeren der Straße sehe ich einen LKW der rückwärtsfahren und Teer vom Hänger auf die Straße gekippt wird. Drei oder vier Männern gehen mit Schiebern dahinter und verteilen den Teer.  Wahnsinn.

Es gibt aber auch Baustellen, da wird die Fahrbahnmarkierung erneuert. Ein Mitarbeiter verteilt auf der abgesperrten Fahrbahn Töpfe. Alle 10 m geschätzt. Kurze Zeit später sehe ich, dass ein Arbeiter auf dem Boden mit einem Pinsel die Striche nachzieht. Es erstaunt mich sehr. Aber, so werden Arbeitsplätze geschaffen.

Endlich. Angekommen. Jetzt nur noch die Frage: „Platz mit Strom“ oder „Platz ohne Strom“? Wir nehmen ohne Strom und können somit direkt am Fluss stehen.
Leider ist eder Platz nicht gepflegt. Überall liegt Müll. Damit wir uns ein wenig wohler fühlen, sammeln Konny und ich erstmal in unserem Bereich und Sichtfeld den Müll weg. Wir stellen dann fest, dass sich das ungepflegte auch auf das Sanitärhäuschen ausgewirkt hat. Schade, so ein schöner Platz und keine Pflege.

Nachdem wir etwas aufgeräumt haben, gibt es Kaffee und Kekse. Dann wird die Karte ausgebreitet. Wohin geht es als Nächstes? Botsuana, ja klar, aber was möchten wir als Erstes ansteuern?

Route und Camp stehen fest, Einkaufsmöglichkeiten für Telefonkarte und Lebensmittel sind gefunden. Wir sind mal gespannt, wie es in Botsuana mit den Telefonkarten läuft. Hoffentlich auch so einfach wie in Namibia und Südafrika.

Jetzt aber zum Wichtigsten des Tages. Essen! Micha hatte beim Einkaufen ein tolles Stück Fleisch entdeckt, dass heute auf den Grill soll. Also feuert er früh an, damit wir dann auch eine schöne Glut haben.

Das war ein Festmahl. So ein gutes Stück Fleisch hatten wir lange nicht mehr. Da es 1,35 kg waren, haben wir für die nächsten Tage schon vorgesorgt. Praktisch.

Als der Sonnenuntergang naht, nehmen wir unsere Stühle und wollen zu Konny und Richard gehen. Gut, andere Schuhe wären jetzt gut, da es am Abend doch noch sehr kühl wird. Gesagt, getan. Wanderschuhe stehen draußen auf der Stoßstange, ich im Wagen. Effektiv wie ich sein möchte, ziehe ich die Flip Flop im Auto aus (denn da müssen sie ja hin) und trete barfuß aus dem Auto um mit diesem einen zwischen Zwischenstepp zum Schuh zu gelangen. Autsch, da hat sich was in meinen Zeh gepickt. Hui, tut weh, doof. „Schatz, kannst du mir mal bitte helfen? Ich hab einen Stachel im Zeh“. Micha schaut mich an, sieht wie ich da barfuß stehe und runzelt die Stirn. „Ich komm, wie hast du das denn gemacht?“ ….kurze Erläuterung… passende Antwort: „Wie kann man so leichtsinnig sein“. Wo er Recht hat…. (und der blöde Zeh tut weh, in der Nacht bringt er mich um den Schlaf…).

Zum Abend hin gibt es aber noch ein wunderschönen Himmel.

Was uns wohl morgen erwartet?

15.05.2024

Mich erwartet ein dicker, etwas schmerzender Zeh. Aktion „Mal kurz“ rächt sich arg. Hilft nix, Schuh an, lächeln und winken, auf zur Grenze von Botsuana.

Vor dem Übergang möchten wir noch einen kleinen Kaffeestopp einlegen. An einer Mal finden wir ein kleines, süßes Kaffee. Ein zweites Frühstück gibt es auch. Mittlerweile trinken Richard, Micha und ich liebend gerne Milchshakes, so dass jeder noch einen Shake als Nachtisch nimmt. Es ist auch einfach zu lecker.

Mir fällt dann ein, dass mein Mückenspray fast alle ist, also laufe ich noch flink (flink in Anführungsstrichen, der Zeh ist noch dicker und der Ballen auch, so dass das Laufen übel) in einen Laden und werde fündig. Momentan lieben mich diese kleinen Biester und so kann ich sie etwas abhalten.
Für meinen Zeh hat Micha dann eine grandiose Idee. Wasser auf die Socke, ein Kühlakku unter den Fuß und unter die Klimaanlage im Auto gestellt. Kühlt ungemein gut und tat mir gut.

Die Landschaft ist grün, in den kleinen Wäldern sieht blitzen hier und da kleine Hütten auf. Ein Schiffscontainer steht an der Straße, der kurzerhand zum Mini Shop umgebaut wurde, der Müll liegt am Straßenrand, wo mehr Hütten aufeinander stehen. Von Blech bis Stein stehen hier Häuschen. Es ist immernoch ein wenig merkwürdig, diese Unterkünfte und Art des Wohnens zu sehen.

Da sind wir nun an der Grenze. Im Raum, wo Ein- und Ausreise erledigt werden stehen wir am Schalter. Hohe Plexiglasscheiben, mit kleinen Ausschnitten, wo der Pass und weitere Papiere hin und her gereicht werden können und ein kleiner Lautsprecher im Tresen. Der Lautsprecher funktioniert nicht, so dass wir mit einem Ohr an der Scheibe klebend versuchen zu verstehen, was die Dame benötigt. Formular ausgefüllt, Pässe durchgeschoben, Lächeln unsererseits, gelangweilter Blick in die Pässe der Grenzbeamtin und stempeln. Fertig. Kurz und schmerzlos verlassen wir Südafrika.