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Tag 3

„Guten Morgen. Alle gut geschlafen?“…. Ja, erstaunlich, wie gut. Micha hatte mir geraten, Ohrstöpsel mit einzupacken, weil viele schnarchen. In der Nacht musste ich schon mehrfach innerlich grinsen. Der Einzige der geschnarcht hat, war…. mein Schatz!

Raus aus der Koje und ersteinmal schauen, was denn das Wetter sagt. Nase aus der Tür und… brhhh… schnell wieder zu. Immernoch Sturm, mit etwas Schnee. Au Backe. Das wird ein Abstieg. Zum Glück wird einem beim laufen warm.

Nachdem wir Schnee geschmolzen haben, damit wir für unser Porridge Wasser haben und für den Tee, geht es ans zusammenpacken. Noch die Gamaschen an, damit die Füße nebst Schuhen trockener bleiben, die Schneeschuhe angeschnallt und los geht es.

Vorbei an der Bank, am Hang entlang, hinauf auf den Bergkamm. Und was für ein Wind. Wahnsinn. Ich habe mir bereits etwas vor Mund und Nase gemacht.

Nocheinmal den Blick genießen:

Dann geht es stetig bergab. Runter kommen sie alle. Und es geht wirklich relativ gut. In der Nacht hat es ein wenig geschneit und der Wind hat die Spur etwas verweht, aber sie ist noch sichtbar. Die „Ohne-Schnee-Schuh-Wanderer“ haben tiefe Löcher hinterlassen und das macht den Abstieg nicht unbedingt leichter.

Die Hütte ist schon längst aus den Augen und die Bäume haben uns wieder. Das ist jetzt bei dem Wind ganz angenehm. Quasi im Windschatten laufen.

Zwischendurch hält man inne und schaut auf das Tal, die gegenüberliegenden Berge. Trotz des Windes und dem grauen Himmel ist es schön.

Ich schmunzel an einigen Stellen. Beim Aufstieg hatte ich an diesen Punkten gedacht: Oh Backe, rauf ist ja ok, aber runter??? Ich kippe ja vorne über… Und jetzt laufe ich ohne Probleme hier runter. Na gut, ein zweimal auch auf dem Hosenboden, aber das gehört ja auch mal dazu. Aber der Hosenboden bremst ganz schön, da kommt man nicht besser voran 😉
Ein Schlitten, das wäre jetzt auch was.

Von Level 4 geht es auf Level 3, 2 und dann 1. Da steht der treue Otto. Jetzt bin ich auch froh. Durchgeschwitzt, aber überglücklich. Was für ein Silvester. Mein Blick geht nochmal hinauf zur Hütte. Wahnsinn, was man mit seinen eigenen Füßen und Beinen erreichen kann.

Jetzt müssen wir „nur noch“ die ca. 780km heim fahren. Aber das machen wir gerne. Wir sind ja zusammen.

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