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Teil 1

Es geht wieder los. Erst einmal innerhalb von Deutschland, aber auch hier gibt es noch viele Ecken zu entdecken.

Da wir im laufenden Jahr nicht viel Urlaub hatten aufgrund von allerlei Vorkommnissen haben wir nun frei. Micha ab 13.12. und ich ab 20.12.2021.

Unser Bumba ist rechtzeitig da, Micha war fleißig und hat am Bumba noch ein bis zwei Sachen optimiert (im Reiter Fahrzeuge findet Ihr unseren Bumba und auch das Finetuning).

Also dann, los geht es. Hach, was hab ich das vermisst….

Alle Jahre wieder … die Weihnachtsfeiertage stehen an und wir können unseren Dicken vorstellen fahren bei der Familie im Norden und den Rest des Urlaubes ein wenig im Norden / Mitteldeutschland durch die Gegend tingeln. 

Am 17.12.2021 werden „Die Hühner gesattelt“ und wir starten in den ersten Urlaub mit Bumba. Das Wetter ist trüb, die Stimmung fröhlich. Wir wollen eigentlich die Autobahn meiden, aber bei trüben und grauem Wetter fahren wir dann doch mal drauf. Oder wenn man in eine Stadt muss. Den Tempomat auf 105 km und Bumba rollen lassen. Das ist so entspannend. Zu beobachten, wie die anderen Fahrzeuge auf der mittleren und linken Fahrspur sich gegenseitig hetzen, drängeln und schimpfen. Als Beifahrer ein Schauspiel. Aber ich glaube, ich kann mich als Autofahrer auch nicht frei sprechen von dem Verhalten. 

Micha hat einen Übernachtungsplatz an der Mosel bei Trittenheim ausfindig gemacht. Der Weg zu diesem Platz führt über eine kleine, steile Straße. Hier habe ich das erste Mal den Gedanken: „Zum Glück sind wir klein, kompakt und mit einer gewissen Bodenfreiheit unterwegs“. Da es bereits dunkel ist, müssen wir feststellen, dass Bumba´s Scheinwerferlicht eher einem Teelicht gleicht. Na gut, ein wenig übertrieben, aber wenn man die LED Scheinwerfer gewöhnt ist, kommt es einem so vor.

Und dann sind wir oben und die Aussicht ist traumhaft. Ich liebe es. Im Dunkeln von einem Berg ins Tal schauen und die Orte als kleine Punkte vor einem liegen zu haben. Die Straßenverläufe sind manchmal kurios, wenn man sie von oben sieht. Gut, hier sind wir noch auf einer geringen Höhe, aber auch so ist es schon schön. Micha ist sich nicht wirklich sicher, ob ich die Mosel sehe. Aber das wird sich automatisch morgen früh bei Licht klären.

Guten Morgen. Was ein Träumchen. Gut ausgeruht, stehen wir auf. Der Blick aus dem Küchenfenster lässt den Sonnenaufgang erahnen und der Blick aus dem Seitenfenster gibt den Blick auf die Berge frei. Auf diesen Bänken an einem lauen Sommertag zu sitzen, das ist bestimmt schön. Irgendwie habe ich kein Foto von Trittenheim im Hellen gemacht. Es sei aber gesagt: Es war die Mosel, die ich gesehen habe 🙂

In 2017 hatte ich mir Oldschool einen Atlas gekauft. Ich wollte für eine Woche in den Harz in eine Ferienwohnung und habe mir gedacht, wenn mein Navi mich verlässt, habe ich lieber ein Backup und weiß, wo ich gelandet bin. Den Atlas habe ich nicht gebraucht. Bis heute. Jetzt liegt das gute Stück vor uns und füllt den Tisch aus. Irgendwie kommen da alte Zeiten hoch und man notiert sich Orte und Straßennummer die man gerne fahren möchte. Natürlich haben wir auch ein Navi, aber irgendwie muss der Beifahrer ja beschäftigt werden.

Der Weg ist flink gefunden, Richtung ist durch den anstehenden Besuch bei Freunden in Leverkusen vorgegeben. Die B49 soll es sein. Sie schlängelt sich an der Mosel entlang. Dass die Mosel ein Urlaubsgebiet ist, ist bekannt, aber man staunt doch, wie viele Hotels und Pensionen hier verstreut liegen und wie viele Wohnmobilstellplätze es gibt. Jetzt, wo man selber in einem sitzt, fällt einem das noch mehr ins Auge.

In einem kleinen Ort Namens Ürzig sehen wir eine Tankstelle. 1,499 €/l Diesel hört sich gut an. Die Tankstellen davor waren alle bei 1,529€/l. Während Micha tankt, fotografiere ich die kahlen Bäume. Wie der Mensch sie in eine Form zwingt, sie aber immer wieder austreiben.

Da müssen die gelangweilten Leser durch:

Als wir durch den Ort Ernst fahren, bitte ich Micha anzuhalten. Das Schild möchte ich – als Foto natürlich, nicht dass ihr denkt, ich schraube ein Schild ab – meinem Vater schicken. Auch schön, wenn man seinen Vornamen auf einem Ortseingangsschild liest.

Und dann noch mit so einem beeindruckendem Hotel:

Weiter geht es. Übrigens haben wir Mitfahrer. Meine Kollegin hat die beiden Mitfahrer für uns gestrickt (ein liebes Dankeschön an Steffi!) und wir finden sie einfach cool. Einmal den kleinen Bumba, der noch in Schräglage in der Ablage liegt und erst noch seinen Platz bekommt und Oktopus. Oktopus kann man wenden und dann ist sie rot, mit stinkigem Gesichtsausdruck. Diese Farbe wird sie wohl eher nicht haben. Ich habe meiner Kollegin dann auch erstmal geschrieben, dass sie genau das Fordblau bei Oktopus getroffen hat und er sich hervorragend integriert.

Kurz nach Koblenz gehen wir auf die Autobahn. Mel und Dirk wohnen in Leverkusen. Zum Glück in einem Wohngebiet, das Platz auf den Straßen hat und Parkplätze in vernünftiger Größe.

Schön, wenn man nach so langer Zeit Freunde wieder sieht. Zuletzt waren wir 2019 gemeinsam in der Rhön. Der Nachmittag verfliegt und nach dem Abendbrot machen wir uns auf den Weg. Mel hatte eine Idee, wo wir die Nacht verbringen können. Der Platz ist fix gefunden und Bumba steht fast von allein in Waage. Jetzt ab ins Bettchen und schlafen.

Weil wir im Urlaub und nicht auf der Flucht sind, machen wir am nächsten Tag eine kleine Wanderung um einen Stausee. Und da haben wir eher eine Matschschlacht als eine Wanderung. Es sieht so aus, dass der Borkenkäfer sein Unwesen getrieben hat und ganze Flächen Fichten gefällt werden mussten. Die schweren Maschinen haben die Wege gepflügt. Was für ein Schlamassel, Wort wörtlich.

Als wir am Bumba zurück sind und die Schuhe vom Schlamm befreit haben, stelle ich Wassereinbruch an meinen Schuhen fest und Micha hat eine Blase. Super. Das fängt gut an. Vielleicht sollten wir einfach nur in Bumba bleiben. Da passiert einem nix und man sieht auch viel von der Landschaft 😉

Und jetzt, beim Schreiben des Blockes fällt mir auch noch auf, dass wir nicht ein Foto gemacht haben. Das ist mir auch noch nicht passiert. Da war ich wohl genervt ….. kommt alle Jubeljahre auch mal vor.

Nachdem die Füße trocken gelegt und versorgt sind, fahren wir weiter. Irgendwie kommt mir das hier alles so bekannt vor. Mh…. Diese Ortseinfahrt, diese Straße…. Ich glaube, ich war hier schonmal… Conny! Natürlich! 2017 habe ich Conny mit dem Motorrad in Wermelskirchen besucht und wir haben die Gegend mit unseren Motorrädern unsicher gemacht. Verrückt… gleich mal angeschrieben und Zack, da sitzen wir und trinken einen Kaffee…. Hach, wat is dat schön!

Nach einem Schnack und einem Käffchen geht die Fahrt weiter. Und dann zeigt der Tacho von Bumba 1.111 km an:

Für Montag hat Micha noch einen Termin in Springe bei Hannover beim Caravan und Camping vereinbart. Es geht um Strom im Bumba. Da wir autark sein wollen, brauchen wir auch genügend Strom. Micha hat sich mit dem Thema beschäftigt und wollte eine LiFePo einbauen. Jetzt haben wir eine, die hatte er reservieren lassen; zum Glück.

Also zuckeln wir von Wermelskirchen Richtung Springe bei Hannover. Mit Bumba fahren entspannt. Wo wir heute Nacht stehen und übernachten, wissen wir noch nicht. Ich hatte auf einer Karte einen Wanderparkplatz ausgemacht, vielleicht ist es dort möglich. Ist es dann aber leider nicht. Letztendlich landen wir auf einem kleinen Parkplatz an einer kleinen Kreuzung. Es war spät geworden. Durch dieses entspannte Fahren fällt einem das manchmal nicht auf, wie lange man fährt. Und selbst die einbrechende Dunkelheit ist zurzeit kein Indiz für eine Uhrzeit, sonst läge man bereits um 17Uhr im Bett, da es gefühlt 22 Uhr ist, übertrieben gesagt.

Guten Morgen! Was für eine Aussicht.

Nach einem schönen Frühstück geht es weiter Richtung Springe. Wir tüdeln über die kleinen Landstraßen und genießen die Aussicht. So langsam kommen wir in eine Region, wo ich oft mit dem Motorrad war. Verbunden mit allen Gefühlen, die man so in sich trägt. Jetzt sehe ich alles mit einem Lächeln. Es ist gut so, wie es ist. Sonst wäre ich nicht der Mensch, der ich jetzt bin und ich hätte nicht dieses traumhafte Leben mit meinem Mann. Dafür bin ich sehr dankbar. Wenn die Träume sich erfüllen, was für ein Gefühl das ist. Unbeschreiblich. 

Bei einer kleinen Kaffeekochpause (Micha hatte gesagt, dass er an der nächsten Tankstelle gerne einen Kaffee holen wollte und ich hatte gesagt: holen oder kochen…. Man hat ja schließlich alles Huckepack), stellen wir fest, wie unkompliziert es mit Bumba ist. Hätten wir jetzt Rosi und Bobber dabei, würden wir eine Tankstelle suchen, Helm ab und Kaffee direkt an der Tankstelle trinken. Ein Café ginge auch, aber das ist mit zwei Motorrädern noch umständlicher. Mit Bumba ein kurzer Stopp auf einem Parkplatz, Wasser aufgesetzt, Kaffee in die Thermobecher, fertig. Und wo man schon mal hier ist… eine mobile Toilette ist was feines. Allerdings muss auch die geleert werden. Sicherlich wird uns unterwegs was über den Weg läuft (ist es dann auch und wir hätten nie gedacht, dass wir in einem kleinen Dorf mit gefühlten 20 Häusern eine gepflegte und auch noch kostenlose Entsorgung finden würden. Selbst in größeren Städten hatten wir keine gesehen, aber in diesem kleinen Dorf).

Angekommen in Springe schaut der Herr von der Werkstatt sich unseren Bumba an. Erläutert, wo man mit welchem Panel wieviel Strom gewinnen kann. Was seiner Meinung nach sinnvoll ist und was nicht. Mit der Batterie – die wir hier heute kaufen werden – und unser faltbares Panel sind wir bei unseren Verbrauchern gut ausgerüstet und können schon ca. 4 Tage autark stehen. Das ist genau das, was Micha vorab recherchiert hat und mir auch erzählt hat. Wir beschließen, mit dem was wir haben zu starten. Er gibt uns ein Angebot mit und sagt dann aber gleich, dass Termine ab August frei sind… Prost Mahlzeit. Für die Firma super, für den Kunden übel, wenn er im Sommer das schon nutzen wollte und womöglich einbezogen hat in die Urlaubsplanung.

Dann wird unsere Batterie uns übergeben, die Rechnung beglichen (wie sagt Micha immer: „Es tut einmal an der Kasse weh und dann ist es wieder gut“) und wir reisen nach Ritterhude weiter. Natürlich über Land und was passiert mir? Ich fahre einen wunderschönen großen Bogen, weil ich nicht aufgepasst habe. Dafür waren die Aussichten schön und von Bumba gibt es mal ein anderes Foto:

Boxenstop in Hu´e

Für die dreigeteilten Matratzen in unserem Wohnraum möchten wir noch Matratzenschoner haben. Die Anfertigung für diese Sondergröße würde um die 260€ kosten. Also sind wir kreativ und kaufen Matratzenschoner für Kinderbetten und müssen „nur“ etwas kürzen… Wenn meine Mutter das „nur“ liest, wird sie graue Haare bekommen. Wir hatten sie vorher gefragt, ob sie das nähen kann und lieb wie sie ist, sagte sie ja. „Das ist machbar“. Es sei soviel gesagt: Wir haben jetzt passende Matratzenschoner, aber die „Arbeitszeit“ und Nerven wurden doch strapaziert. Zu Dritt waren wir an diesen „Dingern“ am Gange. Beim messen, schneiden und abstecken immer irgendwie gekruschtel. Zum Glück sind wir eine humorvolle Familie und sehen es von der positiven Seite. Meine Mutter, mein Vater und ich müssen ein herrliches Bild abgegeben haben. Irgendwann hat meine Mutter uns aus dem Haus zum einkaufen gescheucht, an der Nähmaschine konnten wir eh nicht zu Dritt agieren.

Micha hatte in einer wesentlich kürzeren Zeit schon die Batterie gewechselt und mit meinem Vater die alte Batterie gewogen. Stolze 24kg wiegt so eine Batterie. Wahnsinn. Zwischendurch waren wir noch einkaufen. Es fehlten noch ein paar Kisten und auch ein schönes Kissen für meinen Sitzplatz. Wir haben alles bekommen!

Heilig Abend waren wir bei meinem Bruder und seiner Familie zum Raclette. Wie immer Super. Mein Bruder übertrifft sich jedes Jahr. Nach diesem schönen Abend sagen wir dann Ade. Am 25.12.2021 geht es weiter. Es waren wunderschöne Tage bei unserer Familie.

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