Griechenland

Jetzt sitzen wir in der Boxergarage in Athen und warten auf unsere treuen „Rösser“. Rosi und Bobber sind beim Service. Frisches Oel, Filter usw.. Das haben sie sich verdient.

Griechenland. Ein Motorradfahrer Traum. Kurven, Berge, Wasser.

Aber mal von Anfang an.

Wie im Bericht Albanien geschrieben, sind wir für Griechenland auf Plan B – den Vikos Canyon – umgesprungen. Der Grenzübergang ist fließend, die Straßen schön zu fahren. Wir wollen nach Montodendri. Micha hat kurzerhand ein Zimmer im Hotel Ladias mit Frühstück gefunden. 35,00 € die Nacht. Wir wollen 2 Nächte hier bleiben.

Morgen wollen wir durch den Vikos-Canyon wandern. Der Bruder vom Wirt wird uns nach Vikos fahren, das wird uns fröhlich angeboten (was wir vorher nicht wissen, sondern sich erst bei der Bezahlung erfahren: die Fahrt soll mit 30,00 € abgerechnet werden; Micha hat auf 25,00 € gehandelt – Prost Mahlzeit. Merke: vorher immer fragen, was das kostet).

Es ist noch früh am Tag und so beschließen wir den kleinen Ort zu erkunden. Auf der oberen Hälfte sind ganz schön viele Hotels. Zum Glück sind wir in der Vorsaison und befinden uns im unteren Bereich des Ortes. Wir gehen zu dem Aussichtspunkt auf die Schlucht, durch die wir morgen laufen wollen. Im unteren Bereich ist es einfach schön. Kleine Wege, eine kleine Kapelle.

Und jetzt ist es früh am Nachmittag. Und nu? Rosi satteln und zu der anderen Aussicht auf den Canyon fahren. Auf dem Weg fallen uns Steinformationen auf, die wir bis dahin in der Vielzahl noch nicht gesehen haben.  Und jetzt kommt der Brüller. Ich habe keine Kamera, kein Handy. Nix um fotografieren. Zum Glück hat Micha Sharp mit und hat damit zwei Fotos gemacht. Den Rest gibt es in bewegten Bilder.


Es ist so beeindruckend, was die Natur zu erschaffen vermag. Es sieht aus wie gestapelte Platten. Wer jetzt neugierig wird, einfach mal in das Video schauen. Wenn jemand den Ort aufsuchen will einfach nach „Stone Forest“ suchen.

Nach diesem Zwischenstopp geht es weiter. Und dann erwartet uns eine wunderbare Aussicht mit nettem Hinweis.

Am Abend gehen wir essen. Endlich mal wieder Fleisch für meinen Schatz. Da ist jemand glücklich. Bei der Anfahrt hatte er überall Barbecue gesehen. Heute ist Sonntag und in Griechenland scheint Barbecue am Sonntag normal zu sein. Riesige Spieße mit Lamm, Huhn und anderem Tier werden da auf dem Grill gedreht. „Ob ich da mal anhalte und frage, ob ich mit essen kann?“ höre ich über die „Sabbelelsen“ im Helm. Vor lachen falle ich fast vom Motorrad. Micha hat Entzug; Fleischentzug.
Nach unserem leckeren Essen noch einen kleinen Nachtisch. 2 Kugeln Eis jeder und Schwupp die Wupp sind 8,00 € weg. Willkommen in Griechenland.

Am Morgen fahren wir nach Vikos mit Panosch, dem Bruder von unserem Wirt. Er erzählt ein wenig von der Gegend. Nach ca. 25 min kommen wir in Vikos an.

Ein atemberaubender Anblick. Und diese Schlucht werden wir durchqueren. Wow. Der Abstieg in die Schlucht ist grandios. Diese Aussicht. Das kann man gar nicht in Worte fassen. Wer gerne wandert, grandiose Aussichten mag und Höhenmeter tauglich ist, sollte hier mal herkommen. Obwohl wir auch ehrlich sagen müssen, das die ersten 4 Kilometer die Schönsten sind. Und wie gesagt, Höhenmeter. „Nuff und Nunner“ sagt Micha. Der letzte Aufstieg um nach Montodendri zu kommen hat es nochmal in sich. Da schnaufen wir beiden doch ganz schön. Es hat sich aber gelohnt. Und nach 7h haben wir unser Ziel erreicht.

Und natürlich kreuzen auch kleine Lebewesen unseren Weg. Micha fängt ihn im Bild ein. Er wird noch Tierfotograf…

… und Fotograf für Menschen, die vor nichts halt machen…

… dran, drauf, drüber… hab ich von meinem Bruder gelernt, der damals bei den Panzergrenadieren war.

Am Abend schröpfen wir nochmal unsere Kasse. Wir gehen nochmal essen. Lecker.

Wir wollen jetzt vom Norden wieder an die griechische Westseite, ans Meer. Vorher wollen wir noch die alten Brücken, die hier in der Gegend sind, anschauen. Wirklich beeindruckend.

Dann machen wir noch einen kurzen Abstecher, um eine bekannte „Serpentinen“ Straße zu fahren.

Hier stellen wir beide fest, dass das mit dem Gepäck eher in Arbeit ausartet als das es Spaß macht. Wir mögen dann doch lieber die richtigen Kurven.

Jetzt geht es nach Grekochori. Hier wollen wir uns wegen der Fähre nach Korfu erkundigen. Ein großer Fährhafen mit vielen kleinen Buden. Alle wollen Tickets verkaufen. Micha steuert das Häuschen Nr. 5 an, mit Erfolg. Er bekommt ein gutes Angebot. 54,00 € für hin- und zurück für 2 Personen und 2 Motorrädern. Er hat wirklich ein Händchen für so was.

Morgen soll es rüber gehen. Wir wollen auf dieser Seite einen Campingplatz suchen. Das wird sicherlich entspannter.
Zum Glück haben wir diesen Gedanken, denn in Korfu hatte nur ein Campingplatz geöffnet, das erzählen uns andere Camper.
Wir suchen in der Nähe einen Platz und buchen direkt für 3 Nächte. Ein schöner Platz. Direkt am Strand, eine kleine aber feine Anlage. Camping Kalami Beach. Auch hier wieder das übliche Bild. Es wird erst noch alles für die Saison vorbereitet. Der Minimarket hat nur ein paar Sachen vorrätig. Wir brauchen zum Glück aber nur Wasser. Das ist da.

Am Abend wird es frisch. Die Nächte sind immer noch nicht so schön warm.

Auf der heutigen Fahrt hatten wir von 9 Grad bis 24,5 Grad alles dabei. In einem ewig langen Tunnel ging das Thermometer von 24,5 Grad auf 16 Grad.

Als wir das erste Mal tanken, schauen wir doch ein wenig sparsam. Bisher das teuerste Land: 1,567 EUR der Liter. Man, was sind wir von den anderen Ländern verwöhnt.

Korfu:

Wir sind um 8:00 Uhr am Hafen. Um 8:40 Uhr soll die Fähre gehen. Micha macht uns erstmal einen leckeren Kaffee. Ordnung muss sein. Ein Morgen ohne Kaffee? Oh Schreck 😉 Frühstücken werden wir auf der Fähre.

Dann fahren wir auf Korfu. Ehrlich gesagt: Enttäuschung bei uns Beiden. Wir hatten uns die Insel doch ein wenig schöner vorgestellt. Hier und da ist mal eine schöne Aussicht, die Straßen sind ganz nett. Zumindest auf der Nordseite. Die Berge reichen direkt an das Meer, so dass die Häuser an den Hängen gebaut sind. Man kann hier sicherlich schöne Wanderungen machen. Aber das kann man auch auf dem Festland. Die Orte, die direkt am Meer liegen, sind auf Touristen ausgelegt. Für uns ist es nichts.
Der Süden ist eine große Enttäuschung. Eine Straße runter und die Gleiche zurück. Die kleinen Straßen gehen nur durch Orte und dann wieder auf die große Straße. Wir haben es zumindest mal versucht. Damit ist Korfu für uns beendet.

Dann kommt noch die Müllproblematik dazu. Überall liegen Berge von Müllsäcken. Es gibt auch Müllcontainer, die sind aber bis zum Rand voll und gut eingepackt von weiteren Müllsäcken. Teilweise sind auf einer Straßenseite nur Müllsäcke zu sehen. Erschreckend. Das lockt doch Unmengen von Ratten und anderen Viehzeug an! Es schüttelt uns. Das scheint ein riesen Problem hier zu sein.

Hunde und Katzen gibt es hier auch wie Sand am Meer. Was meint Ihr, wie sparsam wir gucken, als ein Hund am Strand herrenlos rumläuft, ein anderen Hund auf der Straße kreuz und quer geht? In Deutschland unvorstellbar. Hier liegen die Hunde teilweise vor den Einkaufsläden. Wie in Albanien hört man in der Nacht die Hunde bellen. Es ist ein Problem, was sie in den Griff bekommen sollten.
Wie wir später feststellen, werden die wilden Hunde immer weniger. Dafür nimmt die Katzenrate immens zu.

Pause, heute werden wir den Campingplatz genießen. Im Wasser watscheln, Seele baumeln lassen, lesen und faulenzen. Dieser Campingplatz ist einfach schön gelegen. Direkt vor unserem Zelt der kleine Strand, das Zelt steht im Schatten. Die Mopeds direkt neben dem Zelt.

Mit unserer Badeschuhe bewaffnet gehen wir ein wenig am Rand vom Meer auf Sightseeingtour.

Es ist Wahnsinn, was man hier alles entdeckt. Dank meinem Onkel wissen wir nun auch, was wir hier alles so sehen und besser nicht anfassen (vielen Dank Hans!).

Da gibt es Einsiedlerkrebs, Oktopus, Fische klein und mittel, Schnecken, Seeigel, Kalkröhrenwurm mit Krone, Borstenwurm (nicht anfassen – schreibt Hans in der WhatsApp ) und unsere Frage, was das Meer so rasant dunkel macht, ist einfach. Seegras ist das (extrem wichtig für die Meeresbiologie – heute lernen wir noch was dazu).

Und der Borstenwurm lässt uns keine Ruhe. Wir googeln mal und mir wird schlecht. Da hat einer einen Borstenwurm mit einer Länge von 2,20 METERN entdeckt! Na gut, in seinem Aquarium, aber hier gibt es die ja auch…. Uahhh….. Danke nein, ich weiß schon, warum ich ungerne ins Wasser gehen.

Der Tag Ruhe war schön. Heute ist Abfahrt von Camping Kalami Beach nach Lefkada. Wir stellen uns die Frage, ob es eine Insel ist oder nicht? Ein Poton/Brücke, in Maps.me als Schranke bezeichnet, verbindet das Eiland. Wir finden des Rätsels Lösung nicht. Kurzer Stop bei Castle of Santa Maura, Micha muss sich entkleiden 😉 es ist mal wieder fast 30 Grad warm.

Nach der kleinen Brücke (sieht fast wie eine Fähre aus, ist aber eine Brücke) ein ganz schmaler Streifen zu der Insel. Auf dem Streifen nur die Fahrbahn. Mehr nicht.

In der kleinen Stadt Lefkada gibt es einen kleinen Snack. Auch hier sind wir anscheinend ein Blickfang. Ein Herr von der gegenüberliegenden Seite schaut immer wieder her. Ob er sich nicht traut mit uns zu sprechen?

Diese Insel (ich habe entschlossen, dass es eine Insel ist) ist ein Traum zu fahren. Die Aussichten, die Straßen. Einfach toll.

So langsam neigt sich auch dieser Tag und wir überlegen einen Campingplatz anzusteuern. Auf einmal taucht ein Roller auf und dieser fragt Micha: „You search for a campingground?“ „Maybee“ sagt Micha und er winkt und ruft: „Follow me“. Auch eine Möglichkeit Kunden zu akquirieren. Ich lache in meinen Helm. Es ist so schön hier. Alles ist einfach und jeder Tag hält eine kleine Überraschung bereit. Wo erlebt man das in Deutschland? Kundenfang mit Roller, beim fahren. Einmalig. Und wisst ihr was? Diesen Campingplatz hätte ich nicht gefunden bzw. wäre ich nach der Hälfte der Strecke umgedreht. Eine winzige kleinen Straße und steil Bergab, links rechts Kombinationen inbegriffen. Aber es lohnt sich.

Wir bleiben heute eine Nacht auf dem Platz Camping Santa Mavra in Desimi . Nachdem wir aufgebaut haben kommt der Rollerfahrer wieder, im Schlepptau ein Wohnmobil. Diese Technik des Kunden finden scheint gut zu klappen.

„Einen guten Morgen aus der Tropfsteinhöhle….“ Die Temperaturen sind in der Nacht ganz schön gefallen. Von tollen 25 Grad auf unter 10 Grad . Da kann das Zelt ja nur ins Schwitzen kommen. Also ein gemütlicher Abbau. Das Interieur erstmal zusammen packen, dann das feuchte Zelt in die Sonne stellen und trocknen lassen.

Als wir so dasitzen und warten, dass das Zelt auch die Restfeuchte los wird, hören wir ein komisches Geräusch. Ein knallen und klatschen. Neugierig schauen wir in die Richtung und mir wird (mal wieder) bei dem Anblick ganz anders. Da haut ein Mann einen Oktopus stumpf auf den Beton. Immer und immer wieder. Und wir wissen beide keine Erklärung. Und dann geht das Schauspiel weiter. Er wischt mit dem weich geklopften Oktopus den Betonboden. Urgs.. was wird das? Also fragen wir Tante Google und hier die Erklärung: Der Oktopus wäre sonst nicht genießbar. Der Oktopus besteht Großteils aus Eiweiß, sogenannten Eiweißketten. Diese würden ohne Vorbehandlung beim Kochen verketten. Daher gibt es 2 Möglichkeiten der Behandlung. Der klassischen haben wir quasi life beigewohnt. Der Oktopus wird am Felsen oder am Boden aufgeschlagen bzw. weich geklopft. Dadurch platzen die Eiweißzellen und setzen Enzyme frei, die die Eiweißfasern zerschneiden. So vorbehandelt wird er dann beim Kochen zart.
Die zweite Methode ist schockgefrieren. Viele Fischer steigen heute, wenn vorhanden, mittels Kühltruhe auf diese Methode um.

Mahlzeit….

Wir fahren von Desimi aus über Lefkada wieder auf das Festland. Auf dem Weg zu der Küstenstraße kommt eine kurze Schotterpassage mit 2 Kehren. Nicht gerade meine Spezialität, aber es klappt (ich glaube, Micha hat mehr als ich geschwitzt, aus Sorge um mich und Bobber. Aber der Dicke und ich machen uns immer besser auf diesem Untergrund).

Der Weg führt uns ein wenig in das Landesinnere. Kleine Straßen. Olivenbäume, Orangenbäume. So grün alles, saftig, leuchtende Farben. Blumen am Wegesrand. Dunkelroter Klatschmohn. Wirklich einmalig schön. Micha ruft dann auf einmal: „Eine Schildkröte“ und ja, da ist sie, mitten auf der Straße. Wir halten an um zu fotografieren. Das Modell ist anderer Meinung und ist verdammt flink. Micha zieht sie kurzer Hand wieder aus dem Gras und setzt sie in die Mitte der Straße. Man glaubt gar nicht, wie flink die sein können. Im Video zu sehen. Nach dem Shooting haben wir sie über die Straße geleitet und ins Gras entlassen.

Weiter geht es. Wir näher uns der Küstenstraße. Was soll ich sagen? Wahnsinnig schön. Wenn ich jetzt schreibe, dann fühle ich wieder, wie wir auf dieser Straße dahingleiten. Links die grünen Berge, Felsen und auf der rechten Seite direkt das Meer. Teilweise wirklich DIREKT am Meer. Das habe ich selber noch nie gesehen und erst recht nicht gefahren.

Dann wieder eine Verbindungsetappe, die wirklich nicht schön ist. Aber Zeit zum durchatmen gut und das Glücksgefühl von der Küstenstraße hält an.

Dann kommen wir wieder ein wenig in das Inland. Wieder grüne Täler, traumhafte Ausblicke und sanfte Kurven…

Patras. Da liegt es vor uns. Die Brücke nach Patras ist schön anzuschauen. Nach Zahlung der Maut geht es über die Brücke. In Patras selbst machen wir einen kurzen Essenstop. Auf dem Thermometer stehen 33 (!!!) Grad.

Wir kehren Patras den Rücken und wieder geht es Kurven- und Aussichtsreich weiter. Dieses türkisfarbene Meer…. die Inseln, kleinen Strände oder einfach die Steilküste. Wir erreichen unser Ziel, Paralia Brobitsas. Schnell das Zelt aufgebaut, eine Kleinigkeit gekocht und dann Feierabend.

Wandertag am 8ten Tag in Griechenland. Aber keine normale Wanderung. Nein, wandern auf Schienen. Kein Scherz.

Wir fahren mit einer Zahnradbahn. Von Diakopto nach Zachlorou ca. 30 min. Dort steigen wir aus und laufen die Strecke zurück. 2 bis 3 Stunden ist die Wanderung angegeben.

Die Spurweite der Bahn ist nur 75 cm Breit. Eine sehr schmale Zahnradbahn. Auf der gesamten Strecke gibt es 40 Stahl- und 15 Steinbrücken mit Spannweiten von 3 bis 61 Metern, sechs Tunnel, 4000 Meter Stützmauern, drei Zahnradsteigungen mit Steigungen bis zu 14,5%. 1896 wurde die Strecke eingeweiht, nach nur 5 Jahren Bauzeit. Wirklich beeindruckend.

Schon die Fahrt nach Zachlorou ist wunderschön. Felswände zum greifen nah, steile Abhänge, ein reißender Fluss neben der Spur. Und diese Felsmassive. Hier wandern? Ja, es kommen viele Menschen gewandert. Die Bahn bimmelt extra vor jedem Tunnel, verlangsamt in engen Passagen die Fahrt, damit keiner als Gallionsfigur endet. Und wen trifft man natürlich in so einem Zug? Der NDR dreht hier für Mare.tv eine Reportage. Den Herren laufen und fahren wir dann heute noch mehrfach „ins Bild“. Lustig.

Wir haben viel Spass beim Abstieg. Es ist verrückt. Wir laufen hier die Strecke, die wir vorher mit der Bahn gefahren sind. Auf den Gleisen. In dieser Kulisse. Einfach Toll. Klare Empfehlung von uns.

Abfahrt vom Campingplatz von Paralia Brobitsas.

Wir werden heute von Ost nach West reisen. Wir fangen bei 0 Höhenmetern an und kommen dann bei der Durchquerung mehrfach über 1.000 Höhenmetern.

Soviel Berge, saftige grüne Täler, Bergdörfer, Kurven über Kurven (fast hätte ich gesagt in allen Formen und Farben), kleine Straßen, breite Straßen. Der eine Berghang ist gelb. Ginster. Über und über. Der Ginster ragt teilweise in die Fahrbahn rein. Anscheinend sind die Straßen recht wenig befahren, sonst wären die Spuren nicht „verwildert“. Unbeschreiblich …. schön…. In dieser Kulisse bewegen wir uns sagenhafte 290 km.


Dann kommt wieder eine Verbindungsetappe. Gerade, ziemlich breit und keine schöne Aussicht. Aber für uns zum durchschnaufen schön. Nach ca. 30 km fahren wir dann durch Olivenhaine. Es folgen Orangenplantagen und überall am Straßenrand blüht es. In rot, blau, gelb, lila und rosa stehen die Blumen da. Kein Wunder, das hier überall Bienenstöcke stehen. Und wieder dieser dunkelrote Klatschmohn. Ich komme aus dem schwärmen nicht mehr raus.

Den Campingplatz, den wir dann erreichen, möchten wir nicht nochmal besuchen. Wie eine Bettenburg auf Mallorca, diesmal in Form eines Campingplatzes. Für eine Nacht geht es. Da die Saison erst beginnt, haben viele Plätze noch nicht auf, daher muss man manchmal nehmen was kommt. Und heute waren es genug Kilometer und es ist schon später Nachmittag.

Wir sind in der sagenhaften Bucht von Chelonesi. Und wie sie sehen, sehen Sie nix…. es ist so diesig, das wir den Strand sehen, ein wenig Wasser und das war es dann. Schade. Man kann halt nicht alles haben. Daher auch keine Fotos.

Unsere Reise geht weiter. Unser Weg führt uns weiter über die Peloponnes. Diese Landschaft, hach, ich kann es gar nicht oft genug schreiben, einfach schön.

Wir fahren durch eine kleine Stadt und kommen in die Altstadt. Kleine Wege mit den in Griechenland üblichen Häusern. Wir parken die Motorräder am Straßenrand und hoffen, dass hier kein Auto durch fahren muss:

Wir laufen ein Stück und kommen zu einer alten Burgruine. Was für Ausblicke:

Auf dem nächsten Campingplatz bei Mavrovouni, Camping Gythion Bay, treffen wir ein anderes Paar, das bereits seit 15 Monaten unterwegs ist. Auch mit Motorrädern. Allerdings haben sie die letzten 5 Monate bereits in Griechenland verbracht. Es ist schön, mit „Gleichgesinnten“ zu plauschen.

Auf diesem Campingplatz dürfen sich die Camper selber Orangen, Mandarinen und Zitronen pflücken. Das ist der erste Campingplatz, der einem das direkt sagt. Eine feine Sache. Wir bleiben zwei Nächte und nutzen den Tag.

Hier sieht man Kerstin mal beim Schreiben. Sie macht das wirklich toll. So gut das ich oft gar nichts mehr dazu schreiben muss. Und schneller als ich ist sie auch noch beim Tippen. Ich lese aber jeden Text und mache die ein oder andere kleine Anpassung.
Danke Schatz, dass du dir damit so viel Mühe gibst.

Unser Weg führt uns weiter Richtung Nafplio. Mit diesem traumhaften Fotospot, den wir von der Straße aus sehen:

Auf dem Weg nach Nafplio erspähen wir ein am Fels gebautes Haus. Auf dem Foto, das mit dem Handy mal fix gemacht wurde, steht als Ort „Kosmos“.

Nafplio, die ehemalige Hauptstadt von Griechenland, soll eine der schönsten Städte Griechenlands sein. Direkt am Hafen halten wir erstmal an und essen ein Eis. Junge, was hier an jungen Leuten rumtobt. Lauter Busse mit Jugendlichen. Alles stürmt in die Altstadt. Na gut, wir werden uns erstmal einen Campingplatz suchen.
Wir fahren Richtung Tolo und landen letztendlich auf dem Campingplatz „Xenicamp“. Gina ist die Inhaberin und spricht perfektes deutsch. Während unserer Reise haben wir uns viele Fragen gestellt und die können wir jetzt stellen. Aber nicht nur das. Micha erzählt, das wir weiter nach Athen wollen und dort auch einen Service für unsere Motorräder machen wollen und sie sagt, sie kennt jemanden. Sie besorgt uns die Adresse und fragt nach einen Termin bzw. kündigt uns an. Wirklich klasse.
Sie erzählt uns dann noch, das am nächsten Tag in Nafplio ein Volksfest ist und am Samstag Vormittag Markt. Sehr schön, da bleiben wir doch bis Sonntag hier und reisen dann weiter nach Athen.

Am nächsten Tag fahren wir Vormittags nach Nafplio. Wir möchten uns die Altstadt ansehen.

Danach geht es noch schnell zum einkaufen und zum Friseur für mich. Ich kann mir ja schon Zöpfe machen. Das muss sich ändern. Leider kann ich die Friseurin nicht mitnehmen. Sie arbeitet schnell und sauber. Mit Haare waschen und Kopfmassage bezahle ich 16,00 €. Wow.

Micha braucht keinen Friseur mehr. Dank der kurzen Haare reicht ein Haarschneider und meine Person.

Als wir wieder am Platz sind, gehen wir an den kleinen Strand, der 150 m entfernt ist. Hier beobachten wir Garnelen, kleine Fische und genießen den Tag.
Am Abend gehen wir in Tolo in einer Taverne etwas essen. Direkt am Strand. Unglaublich schön und romantisch.

Am nächsten Morgen geht es zum Markt. Was für ein Gewühle. Alleine die Anfahrt. Hier wird gefahren, als ob es kein Morgen gibt. Wenn man nicht drängeln kann, einfach Hupen. Warnblinker sind äußerst beliebt zum parken in der zweiten Reihe.

Auf dem Markt geht es im Bereich der Lebensmittel relativ ruhig zu.

Im Bereich „Anziehsachen“ herrscht hektisches Treiben. Wie findet man in diesem Berg das Richtige?

Wir sind beide froh, als wir wieder aus Nafplio fahren. So wirklich überzeugt hat uns diese Stadt noch nicht. Mal schauen, was heute Abend auf dem Fest los ist. Und man glaubt es kaum, hier verzaubert uns die Altstadt. Am Abend herrscht hier einen traumhafte Stimmung, die kleinen Gassen laden zum schlendern ein.

Auf dem Platz, wo die Feierlichkeiten sind, wird getanzt. Ein wenig haben wir das in unserem Video eingefangen.

Auf geht es nach Athen. Die Anfahrt ist am Anfang wirklich amüsant. Hier gibt es auch mal Straßen mit gewelltem Asphalt (warum auch nicht? Ist doch mal was anderes. Kunst an der Straße oder so…). Das zu fahren ist schon etwas heikel. Aber es klappt. Dann begleiten uns wieder die Berge mit ihren Tälern, die Straßen an der Küste.

Leider finden wir keinen Campingplatz in Athen. Die Plätze in unserer Karte gibt es nicht mehr. Also fahren wir die Küste weiter und finden dann ca. 43km entfernt einen Platz. Wir sind platt. Runde 365 km am heutigen Tag. Dann noch die Fahrt in Athen um einen Campingplatz zu finden. In Athen zu fahren ist ein Wahnsinn. Überall Roller- und Motorradfahrer, die grundsätzlich an allen und jedem vorbei fahren und sich in die erste Reihe an der Ampel stellen. Auch links und rechts von den Autos. Dann wird, sobald erahnt wird das die Ampel grün wird, vorgerollt und die Ampel wird grün und ab geht es. Einige verpassen den Start und halten den Verkehr auf. Hier lernt man sich zu behaupten. Eine sehr gute Schule. Und ich bin heilfroh, die 3 Tage, in denen wir in Athen gefahren sind, alles heil überstanden zu haben. 3 Tage Athen? Ja. Nach dem gescheiterten Versuch des Campens haben wir uns vom Campingplatz direkt am Abend ein Hotel für zwei Nächte genommen. Wir müssen ja noch in die Boxergarage zur Wartung.

Jetzt aber erstmal ab ins Zelt. Morgen ist ein neuer Tag und .

Wie Athen ist? Dieses Bild spiegelt Athen in unseren Augen perfekt wieder:
„Alte Gemäuer, moderne Stadt und Meer mit Schifffahrt und Fischerei.“

Und der Rest ist einfach mal hier zusammengefasst:

Na gut, wir packen hier auch noch drei bis vier Bilder rein… das macht vielleicht neugierig und Lust auf mehr.

Wir werden uns noch ein wenig in Griechenland aufhalten. Wir möchten noch gerne nach Meteora, dann Richtung Thessaloniki und von dort in die Region Chalkidiki.

Mein bisheriges Fazit zu Griechenland:
Als Motorradfahrer sollte man unbedingt mal hier gewesen sein. Kurven, Kurven und nochmal Kurven. Egal ob in den Bergen oder am Meer. Einfach ein Traum. Ich bin noch nirgends so viele Kurven gefahren wie hier. Die Ausblicke dabei = herrlich.
Als Tourist ist man willkommen. Auf den ersten Blick zumindest. Es ist mir oft passiert das ich als „Kunde“ in einem Geschäft bedient wurde und sobald ein Grieche dazu kam wurde ich stehen gelassen und es wurde erst wieder mit mir gesprochen, nachdem der Grieche fertig bedient war. Das ist kein schönes Gefühl und es ist mir mehrfach passiert.

Und weiter geht es in unserem Traum!

Nach Athen geht es für uns weiter nach Rafina.

Aber wisst ihr was ich vergessen habe? Beim Blick auf die Karte und geistigen Abfahren der Karte fällt es mir auf. Ich habe den beeindruckenden Kanal von Korinth „ignoriert“. Durch eine Umleitung sind wir überhaupt dahin gekommen. Bei der Überfahrt der Brücke sehen wir diesen Kanal. Wahnsinn!

Der Kanal trennt das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes. Der Seeweg wird dadurch um schlanke 325 km verkürzt. 1881 bis 1883 wurde er gebaut.

Und dann kam gerade beim Bilder schauen noch eine Erinnerung hoch. Polizei war sehr wenig zu sehen. In Anbetracht der Fahrweise und auch der Parkmethoden eigentlich komisch, da würde die Staatskasse ordentlich aufgefüllt. Aber Falschparker in Nafplio haben nichts zu lachen. Die Kennzeichen von den Falschparkern werden einfach abgeschraubt. Gina hat uns das erzählt und wir haben dann mal darauf geachtet. Wirklich, eine komplette Reihe Autos ohne Kennzeichen im absoluten Halteverbot:

In Athen war die Polizeipräsenz größer, aber nicht zum Strafzettel schreiben. Zwei Motorräder und vier Polizisten. Jedesmal wenn ich die Kamera senkte, fuhren sie vorbei. Dabei hätte ich sie so gerne auf Bild gebannt.

Es fällt einem aber auch immer noch was ein…. aber weiter geht es mit unserer Reise in die „Zukunft“.

In Rafina wollen wir mit der Fähre auf eine Insel. Diese Insel ist in Chalkida mit Brücken verbunden. Eine neue Brücke, die als Autobahn deklariert ist und die alte Brücke. Die Fähre fährt erst am Abend um 18:00 Uhr. Jetzt ist es kurz nach 11:00 Uhr. Da fahren wir lieber zu dem Ort Chalkida. Mit der Fähre wären wir im Süden der Insel angekommen und wären diese dann komplett hochgefahren. Dann fahren wir halt nur den Norden der Insel ab.

Wir wollen auf der Insel zwei Nächte verbringen und finden einen Campingplatz bei Rovies. Der Platz ist schön gelegen. Man sitzt erhöht zum Meer, der Steinstrand ist direkt am Platz. Fichten spenden Schatten.

Der einzige Nachteil: kleine böse Ameisen. Wie wir bei der Abreise feststellen, mochten Sie unser Zelt. Wort wörtlich. Jetzt haben wir Löcher in der Zeltwand. Die Täter hatten wir sogar auf frischer Tat ertappt. Natur halt.

Und auch im Urlaub muss mal ein wenig „Hausarbeit“ sein:

Drei Stellplätze weiter trifft ein Wohnmobil ein. Ansonsten ist es relativ ruhig hier. Und dann eine schöne Überraschung. Bernd und Elke sind das mit dem Wohnmobil. Wir hatten sie in Albanien auf dem ersten Campingplatz gesehen und kurz geschnackt. Sie laden uns am Abend zu einem leckeren griechischen Salat ein. Mit Oliven, selbstgemachte Tzatziki und Brot. Vielen Dank an Euch Beide! Es ist ein sehr schöner Abend. Wir vier freuen uns, wie gut es uns geht. Und genießen.

Am nächsten Tag machen wir eine kleine Inselrundfahrt die mein „Navigator Micha“ erstellt hat. Micha kümmert sich um die Routen und Planung. Ich genieße es sehr und bin froh, das er das macht. Es sind doch an den Ruhetagen ein paar Stunden, die er mit Karte und Laptop verbringt. Die nächsten Anlaufziele ins Visier nimmt und Routen zu den Orten erstellt. Danke mein Schatz!

Die Rundfahrt ist schön. Am frühen Nachmittag sind wir zurück. Ich möchte noch ein wenig im Wasser nach Garnelen und anderem Getier schauen. Micha liest. Am und im Wasser treffe ich Elke und Bernd. Es ist schön. Elke schnorchelt und Bernd angelt. Wir haben einfach einen schönen Tag. Und erfolgreich war ich auch. Als Fotoausbeute gibt es heute Seestern (und natürlich auch mit belebtem Bild). Das ich fast auf ihm gestanden habe und nur durch einen blöden Zufall den Kollegen gesehen habe, da schmunzle ich immer noch. Man muss nicht immer suchen, manchmal wird man gefunden.

Am nächsten Morgen fahren wir mit der Fähre auf das Festland.

Unser Weg führt uns jetzt nach Meteora. Micha möchte zu den Klöstern. Die erste Strecke ist – wie die meiste Zeit – einfach schön. Sanfte Kurven, Berge, Olivenbäume, Mohnblumen. Dann kommt ein Stück, das schon auf der Karte nicht schön aussah. Verbindungsetappe halt. Wir haben über 30 Grad mittlerweile und da ist geradeaus und Fahrtwind einfach herrlich.

Als sich dann die Sandsteinfelsen von Meteora vor uns erheben, bin ich sehr beeindruckt. Dort haben Menschen Klöster gebaut? Nicht nur ein Kloster, nein, damals waren es 24 Klöster und Eremitagen. Jetzt sind noch 6 belebt und können besichtigt werden. Die restlichen 18 sind zu schwer zu erreichen oder wegen Einsturzgefahr verlassen. Metéora leitet sich von „meteorizo“ ab, was „in die Höhe heben bedeutet (Wikipedia).
Vor dieser Kulisse gibt es direkt einen Campingplatz. Das Zelt ist schnell aufgebaut. Blick aus dem Zelt:

Morgen fahren wir mit eine Motorrad hoch und schauen uns das mal an.
Am Abend sieht Micha auf dem Campingplatz eine Radlerin mit einer Reisegitarre. Er spricht mit ihr. Cecile kommt aus den Niederlanden und reist alleine mit dem Fahrrad durch Griechenland. Wir trinken gemeinsam einen Kaffee, schnacken. Es ist schon beeindruckend, das sie alleine reist. Und dann noch mit zwei Rädern ohne Motor. Und schön ist, das wir über Facebook weiter Kontakt haben und wissen, wo der andere steckt und wie es ihm/ihr geht.

Am nächsten Tag fahren wir mit Bobber los. Was hier für Busse fahren. Unglaublich. Touristen, Touristen und nochmal Touristen. Wir sind echt platt und froh, das wir nicht in der Hauptsaison hier sind. Dann muss hier Meisterschaft im Tottreten sein… Aber die Klöster auf den Felsen sind einzigartig.

Am Abend fahren wir nochmal hoch. Den Sonnenuntergang auf „Papier“ bannen. Es macht Spaß. Wir sind früh da. Micha sucht sich seinen Spot aus und dann können wir noch die anderen Touristen beobachten. Leider spielt das Wetter nicht ganz so mit. Aber schöne Fotos und eine schöne Erinnerung haben wir.

Weiter geht die „wilde Fahrt“ Richtung Chaldikiki. Chaldikiki besteht aus „drei Zehen“ und die ersten beiden „Zehen“ sollen wunderschöne Straßen haben. Der Dritte ist nicht zu bereisen. Micha hat recherchiert. Es ist ein kleiner eigener Rechtsstaat. Das macht ihn noch neugieriger. Dort leben nur Mönche. Ok. Das mal anschauen wäre doch Klasse. Dann liest er weiter. Frauen dürfen gar nicht auf die Insel, orthodoxe Männer dürfen ohne Visa einreisen und Männer anderen Glaubens müssen ein Visa beantragen. Wir sind beide baff. Davon haben wir noch nie etwas gehört. Na gut dann entfällt der „Zeh Nr. 3“.

Über Thessanoliki erreichen wir den erste Zeh. Er ist schön zu fahren. Viele viele Kurven und tolle Ausblicke. Dann fahren wir noch auf den zweiten Zeh. Dort wollen wir campen. Mal wieder das bekannte Problem. Campingplatz geschlossen da noch keine Saison oder ihn gibt es nicht mehr. Micha entdeckt zwischen Beach-Bars ein Schild und tatsächlich, ein Campingplatz. 20€ die Nacht. Hilft nix. Die Lage ist nicht schön und der Eindruck des Platzes ist auch nicht wirklich berauschend. Es ist aber spät und wir sind müde. Das Zelt ist aufgebaut und wir kochen uns was und sind dann schon im Zelt verschwunden. Nicht, weil das Wetter schlecht ist (wir haben jetzt seit 3 Wochen Sonne), der Platz ist gruselig. Müllcamp. Und die Menschen, die hier campen irgendwie eine Sorte für sich. Keiner grüßt, man guckt grummelig. Am morgen geh ich mir die Zähne putzen. Ich stehe am Waschbecken. Eine Frau kommt herein. Mein Gedanke als ich sie anschaue und grüße ist, dass die letzte Nacht hart gewesen sein muss. Pott Kaffee in der Hand, Kippe in der Gusche und dann…. erstmal mit allem auf das Klo gehen. Mahlzeit… Ich will hier nur noch weg…

Die Rundfahrt bringen wir noch zu Ende. Auch schöne Straßen und Aussichten. Aber mir steckt dieser Platz in den Knochen. Machen da Menschen wirklich Urlaub? Zwischen dem unaufgeräumten Hütten, den halbzerfallenen Waschgelegenheiten, den teilweise ungepflegten Wohnwagen. Hier soll die Saison im Mai/Juni los gehen. Ich bekomme das alles nicht zusammen. Oh je, hier in der Region haben wir noch eine Nacht. Was das wohl für ein Platz ist. Mittags halten wir bei einer Kantina. Micha holt sich einen Gyrosteller und ich nehme ein Sandwich. Als ich ein Sandwich das erste Mal gegessen habe, war ich verwundert und konnte mir nicht vorstellen, dass das schmeckt. Sandwitchbrötchen, Pommes, Zwiebeln, Souvlaki (oder auch was anderes, je nach Wunsch), Saucen, Tomate. Gestärkt geht es auf Suche für einen Übernachtungsplatz.

Die ersten Plätze wollen wir nicht, dann landen wir auf einem Platz, der riesig ist, wo anscheinend auch Tagesgäste sind. Definitiven groß und laut. Weiter geht es. Durch eine kleine Straße kommen wir in eine kleine Bucht. Dort ist ein Platz. Der Platz ist auch groß, aber gepflegt und schön angelegt. Wir entscheiden uns für einen weiten Weg zu den Sanitärhäusern, dafür aber direkter Blick auf Strand und Meer.

Wir nehmen nicht den ersten Platz, der zweite Platz hat mehr Rasen. Und es kommt ja sicherlich keiner mehr…. zwei Stunden später ist der Platz mit einem Bulli belegt, einem Paar mit 2 Hunden und 200l Wasser in Flaschen. Sie bleiben 29 Tage. Na dann. Adé schöne Aussicht. Aber uns macht das nix. Jetzt können wir das Spektakel des Aufbau bei den Nachbarn beobachten…

Warum so viele nach Chalkikiki reisen? Da gibt es weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer. Wie aus einem Bilderbuch. Schöne Straßen.

Über Kavala fahren wir weiter nach Mandra. Als wir durch die kleinen Orte fahren sehen wir auf jedem zweiten Lampenmast einen Horst. Und in jedem sitzt ein Storch. Einfach toll.
Unser letzter Campingplatz in Griechenland liegt in Mandra. Zum Glück hatten wir einen freundlichen Mann getroffen, der uns gesagt hatte, das dieser auf hat. Wir hatten mal wieder vor zwei verschlossenen Plätzen gestanden. Den Platz nennen wir „Camp Mücke“. Junge junge… das surrt hier.

Nach dem Aufbau gibt es erstmal Kaffee und Kekse. Gestippte Kekse… lecker. Micha schaut sich die Reifen von Rosi und Bobber an. Eigentlich sollten die Reifen in Rumänien oder Bulgarien gewechselt werden. Die Reifen haben jetzt ca. 8.000km auf dem Buckel. Micha führ ein paar Telefonate. Er ruft schlussendlich in Deutschland bei Heidenau an. Und ich muss sagen, der Herr Schäfer von Heidenau hilft. Es gibt einen Dealer für Heidenau Reifen in…. Thessaloniki. Oh neee…. da waren wir schon. Und nu?

Morgen einpacken, auf die Autobahn, zurück fahren und dann wieder los. Ok. Wir wollen morgen aber auch noch den Sonnenaufgang anschauen. Wird ein strammer Tag.

Als wir am nächsten Morgen ganz früh am Strand sind, werden wir von Blutsaugern überfallen. Da hilft auch nix langes. Soviel Mückenstiche hatte ich bisher noch nie. Micha hat Glück, er hat mich. Die stechen mich lieber als ihn. Aber nicht kratzen mahnt Micha. Nein… bitte alle einmal mit dem Bite away erhitzen. 5 Minuten später hat Micha alle erwischt. Erstmal Ruhe vorm jucken.

Abfahrt nach Thessaloniki. Autobahn… hilft nix. Die Küste haben wir schon komplett abgefahren. Und wir wollen nicht noch mehr Nächte in Griechenland verbringen. Wir möchten was Neues sehen. Also Musik auf den Helm, Tempomat ein und laufen lassen. Gegen 14.00 Uhr sind wir in Thessaloniki und beim Dealer. Super freundlich und keine 45 min später haben beide neue Puschen. Wir mussten kein Gepäck abrödeln. Das wurde alles so erledigt. Aber als der Inhaber Micha´s Rosi rausschieben möchte, guckt er doch ein wenig sparsam. „Pretty hard“ sagt er. Micha übernimmt kurzerhand. Sicherer ist sicher. Er ist an das Gewicht bereits gewöhnt.

Jetzt noch zu einem Outdoor-Laden, für das Zelt Imprägnierung kaufen. Auch das bekommen wir alles und weiter geht es. Micha routet uns durch das Hinterland. Wieder in die Richtung, wo wir herkommen. Dann sehen wir was anderes und an der Küste war es auch nicht so sehenswert, das wir dort zweimal lang wollen.
Gegen 19.00 Uhr sagt Micha: „Wollen wir nochmal zu Camp Mücke? Da kommen wir fast vorbei. Nur ein kleiner Schlenker. Der hatte auch Hütten.“ Gesagt, getan.

Gegen 20.00 Uhr sind wir da. Schnell eine Kleinigkeit kochen. Wow, was wir heute alles geschafft haben. Und diesen Bereich Griechenlands haben wir komplett abgefahren. Ausgerechnet der Teil von Griechenland, den ich nicht so schön fand. Viel leer stehende Fabriken, Geschäfte. Breite große Straßen, hin und wieder auch etwas kleinere. Keine Berge. Alles flach. Die Landschaft erinnert mich an die Wesermarsch daheim. Bis auf die Salinenfelder. Und der Klatschmohn 😉 und die kleine Kirche im Wasser, zu der nur ein Steg führt. Ich freue mich jetzt erstmal wieder auf die Berge.

Am nächsten Tag heißt es dann endgültig Abschied nehmen von Griechenland. Wir verlassen die flache Landschaft. Noch ein kurzer Stopp zum trinken und … ja dann macht Micha eine Entdeckung am Straßenrand. Life und in Farbe eine Gottesanbeterin:

Der Weg führt jetzt in die Berge. Wieder Kurven, Hirten mit Ihren Herden, viele kleine Nutzgärten mit kleinen Gewächshäusern, aus Resten zusammengebaut, aber Schutz für Tomate und Co. Auf einmal tauchen Moscheen auf. Die kleinen Dörfer die wir durchfahren sind auch etwas anders, als die Dörfer, die wir aus Griechenland kennen. Gerade als Micha sagen will: „Bald müsste der Grenzübergang kommen“ taucht er auf. Ein kleiner Übergang. Pass raus, grüne Karte und Fahrzeugschein. Der Zöllner bittet Micha an die Seite zu fahren. Ok. Bei mir auch. Ich bin gespannt, was sie wollen. Grimmig drein schauend kommen zwei Herren zu uns. Ob wir Alkohol, Zigaretten oder ähnliches mitführen. „We don´t drink ore smoke“. Kann ja jeder sagen. Tankrucksack bitte auf. Auch das. Ich soll meinen Koffer öffnen. Schwer, da die Rolle darüber geht. Ich öffne ihn soweit ich kann. Er linst rein. Micha sagt: „Nothing but clothes“. Das scheint zu reichen. Wir bekommen unsere Papiere und dürfen weiter.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Mathias Herzog

    Es ist so faszinierend der Bericht und die Bilder sowohl die Videos ich hab ja schon gesagt ich beneide euch wirklich heute hab ich auch mal was zu berichten hab heute eine GS gefahren ist schon ein Erlebnis nur ungewohnt euch noch viel Spaß und Freude auf eurem weg

    1. Micha

      Und konntest du der GS wiederstehen? Ich habe es 2015 zum Glück nicht geschafft. 😉🤘🏻

  2. GS Q

    Wie immer cool und hey… die tanzen Tzatziki 😉

  3. Anja

    Hallo ihr beiden, viele tolle Eindrücke von eurer Zeit in Griechenland und die Bilder erst, sehr schön! Wir schicken euch liebe Grüße aus Südtirol, eine unserer letzten Stationen bevor es in Richtung Deutschland geht für einen kurzen Heimatbesuch. Euch weiterhin viel Spaß und gute Fahrt!
    Anja & Thorsten (@movinminds)
    PS. Danke für die Starthilfe am Morgen in Gythio, die Kawasaki läuft und läuft 😉

    1. Micha

      Hallo ihr beiden, schön von euch zu hören. Wir sind derzeit in der Ukraine unterwegs. Ich sage nur gemischte Gefühle. Für euch noch alles Gute!!!🍀👍🏻

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