Argentinien Part 2

19.12.2024

Wie gesagt, aus Chile sind wir fix ausgereist und in Argentinien eingereist. Die 71 ist eine normal Straße, führt allerdings durch einen Nationalpark, so dass hier quasi eine „Maut“ anfällt. Pro Person natürlich, für uns zum Glück mal wieder nur für eine Person. Auf der Straße liegt ein schöner Stellplatz, den wir dann nutzen. Für die 11,00 € vermutet man eine vernünftige befahrbare Straße. Das gibt es nicht.

20.12.2024

Gestern sind wir von unserem schönen Stellplatz nach Bariloche gefahren oder geritten, wie man es nennen mag. Die ersten Kilometer auf der C-71 waren wieder grausam. Micha versucht immer eine gute Spur zu finden, damit Bumba nicht allzu arg geschüttelt und gerüttelt wird. Das gestaltet sich oftmals schwierig. Was tun, wenn die ganze Fahrbahn aus Löchern, Wellblech, groben Schotter am Straßenrand  und – da es gestern das erste Mal richtig geregnet hat – aufgeweichtem Boden besteht?

Von den rauhen Bergen und den Seen geht es in die sanfteren Regionen. Ein völlig anderes Bild. Die blühenden Wein-Rosen (auch Zaun-Rosen genannt), der Ginster, die Lupinen, sie stehen alle in der Blüte. Auf den Weiden und am Straßenrand laufen Kühe und Pferde. Idylle pur.

Endlich haben wir wieder Asphalt unter den Reifen. Wir werden jetzt der RP 40 folgen und die hat Asphalt. Von den sanften Regionen geht es wieder in rauhere Gebiete. Auf den Bergen stehen lauter tote Bäume. Es sieht wie im Harz aus…

Wir verlassen diese bizarre Landschaft und sehen wieder Berge mit sattem grün und einem See. Hinter dem See liegt Bariloche, das nicht ganz so grün ist. Es ist eine größere Stadt, da ist es nicht verwunderlich.

Während Micha in den Laden von dem Fordhändler geht und einen Termin für Bumba vereinbart, räume ich eben den Kompressor weg. Bumba hatte bereits nach erreichen  den Luftdruck für Asphalt bekommen, der Kompressor war noch warm und kurzerhand hab ich ihn einfach zum abkühlen in den Fußraum gestellt. Danach möchte ich mich zu Micha gesellen. Ich mache die Tür zum Laden auf und ein lauter Knall hallt in dem Laden. Die sich in dem Laden befindlichen Personen drehen sich allesamt um und schauen mich an. „This is my Wife“ sagt Micha trocken. „Buenos diaz“ da bin ich und kringel mich innerlich vor lachen. Das ist typisch, was bitte kann ich dafür, wenn Durchzug entsteht und jemand die Tür zu der Werkstatt offenstehen lässt und die Tür deswegen knallt? Ich bin einfach nur diejenige, die gerade zur falschen Zeit die Eingangstür öffne.
Am Montag kann Bumba in die Werkstatt, also noch vor Weihnachten. Glück gehabt.

Das Wochenende werden wir auf einem Campingplatz verbringen. Wäsche waschen, Bumba kontrollieren und den Kopf freibekommen. Diese ganzen Eindrücke müssen auch verarbeitet werden.
Ein Campingplatz wird anvisiert, am See gelegen und nicht weit von der Stadt entfernt. Die Zufahrt ist klein, Bumba passt gerade so durch. Der Platz sieht ziemlich schrabbelig aus und das Herrenklo ist wenig Vertrauen erweckend. Eine Frau kommt und dann bekommen wir große Augen und suchen die versteckte Kamera. 50,00 € möchte die Dame pro Tag. Danke, wir gehen. Bei der Herfahrt hatten wir noch einen Platz gesehen, der wird jetzt angefahren. Ein schöner Platz mit sehr netten Inhabern. 30,00 € pro Tag werden hier aufgerufen. Das Sanitär ist gerade saniert und sieht super aus. Es gibt 24 Stunden lang Heißes Wasser (sehr heißes Wasser, man kommt als Krebs wieder raus).

Hier bleiben wir. Die to do Liste wird abgearbeitet und dann ist Feierabend. Kaffee, Kopf gerade rücken und die Zeit genießen.

(…mit persönlichem Wachhund, der kleine Kerl war die ganze Zeit bei uns)

23.12.2024

8:40 Uhr und Bumba geht in die Werkstatt. Ein paar Sachen wie einen Oelfilter haben wir mit, so dass wir hier die Kosten sparen können. Wir möchten lieber nicht wissen, was in Argentinien für einen Filter aufgerufen wird.

Pünktlich um 8:40 Uhr stehen wir vor der Garage. Bumba passt aufgrund der Höhe nicht in die Werkstatt, also kommt er in eine Halle auf dem Gelände. Micha klärt alles ab, erläutert nochmal was gemacht und was nicht gemacht werden soll und gibt Filter und Co. ab. Und nu? Ab zum Claro Laden, nochmal SIM-Karten kaufen. Wir werden zwischen Argentinien und Chile hin und her fahren, so dass sich eine SIM-Karte für Argentinien lohnt. Was sehen unsere verzückten Augen? Eine Panaderia, direkt am Weg mit wunderbaren Leckerein. Rein in den Laden und erstmal ein „Frühstück“ kaufen. Ist das lecker… natürlich – anstatt sich irgendwo zu setzen – laufen wir weiter. „Wenn jetzt eine Drogenkontrolle kommt denken die, dass du in Koks genießt hast“ sagt Micha zu mir. Ich muss lachen. Der Puderzucker hat sich während des laufen und essen wunderbar über meine Anziehsachen verteilt.
Die Telefonkarten haben wir nach einer Wartezeit von 20 Minuten. Hier ist es wie in Afrika, das man eine Nummer ziehen muss und dann wartet bis die Nummer auf dem Display erscheint. Es gibt sogar eine extra Nummer für Touristen. Wir sind T2. Als wir an die Reihe kommen sind wir erfreut. Die Dame spricht super englisch und das erleichtert es einfach.
Was jetzt? Einen Stadtbummel? Runter an das Meer? Das geht ganz schön steil runter. Aber gut, wir sind nicht fußkrank, also los. Unten am Meer gehen wir auf die Promenade. Auch hier sind die üblichen Fitnessgeräte aufgebaut und Bänke stehen hier. Allerdings ist es mit Farbe beschmiert. Das ist das erste Mal auf unserer Reise, das Sprayer an Orten gesprayt haben, wo sie es nicht dürfen. Wirklich schade. Fußgänger kommen uns nicht so viele entgegen, dafür haben wir gefiederten Gegenverkehr.

Nachdem wir den Aufstieg auf die Hauptstraße gemeistert haben, schlendern wir langsam zurück. Natürlich werfen wir noch den Anker bei der Panaderia.

Angekommen bei der Werkstatt können wir uns vorne in den Wartebereich setzen. Dieser „tolle Bereich“, wo wieder die Tür zur Werkstatt aufsteht und gelegentlich zuknallt. Das gepaart mit den Fliesen und den teilweise sehr lauten Gesprächen, zerrt an den Nerven. Wenn zwei Kunden gleichzeitig da sind und betreut werden, wird es immer lauter, damit man auch gehört wird. Es gibt keine Möglichkeit, diesem zu entkommen wenn man nicht die nächste Zeit im stehen verbringen möchte und mit Staub von der Straße überdeckt sein. Micha steckt sich die Kopfhörer ins Ohr und versucht dem Geräuschpegel zu entkommen. Ich hole mit meine Häkelsachen aus dem Rucksack. Wenn ich häkel, tauche ich ab in meine Ruhe und kann die Situation relativ gut ausblenden.

Bumba ist fertig. Bis auf die Reifen, die eigentlich „getauscht“ werden sollten (Diagonal von Hinten nach Vorne) ist alles erledigt. Mangels Bühne war der Reifentausch nicht möglich.

Dann mal ab zum einkaufen. Wir hatten den Laden bei unserem Bummel gesehen und wussten schon um die Parkmöglichkeiten. Der Parkplatz für uns geht steil runter, so dass Micha den Bordstein als „Bremsklotz“ nutzt. Pullern gehen fällt aus, das Klo steht in die falsche Richtung.
Kaum betreten wir den Laden, sind wir umgeben von Menschen. An den Kassen stehen Schlangen. Weihnachten steht vor der Tür.
Einkaufsliste raus und los geht es. Das Wichtigste ist Wasser, ab in den Gang, super, es gibt auch alkoholfreies Bier. Nehmen wir auch mit. Dann stellen wir den Wagen an den Rand und gehen die Gänge ohne Wagen ab. Geht schneller. Als wir zurückkommen, wo eigentlich unser Wagen stehen sollte, ist nichts mehr da. „Hast du den weggeschoben?“ „Nein“… Dann sehen wir, wo unser Wagen ist. Ein Mitarbeiter des Ladens sortiert die Sachen gerade wieder ein.
Micha wirft noch einen Blick zur Fleischtheke, findet aber nichts. Auf dem Rückweg sieht er in Kühltruhen Schafe liegen. Komplette Schafe. Nicht wie bei uns eine Gans oder Ente zu den Feiertagen, nein, Schaf. Staunend stehen wir davor.
Bis auf frisches Obst und Gemüse haben wir alles bekommen. Ab zur Kasse und nach nur 10 Minuten Wartezeit sind wir an unserem Bumba und verstauen unseren Einkauf. Ein kurzer Boxenstopp bei der Tankstelle und raus aus der Stadt.

Was für eine Erleichterung. Wir sind Naturmenschen und fix und fertig nach diesen Menschenmassen. Auf Empfehlung von einem Bekannten fahren wir die RP 63. Damit wir dorthin gelangen, fahren wir auch die AU 237. Wie schön die Landschaft hier ist.

Wir biegen auf die RP 63 und der Straßenbelag verändert sich wieder. Eine Piste. Also Reifendruck runter. Während Micha das macht, schaue ich mich ein wenig um.

Wie oft habe ich schon geschrieben „Diese Piste ist grauenhaft“? Diese Piste reiht sich in die Aussage ein. Hoffentlich geht es nicht die ganze Zeit so weiter. Wenn wir einen Fotostopp einlegen, kann Micha sich die Landschaft in Ruhe anschauen und nicht nur aus dem Augenwinkel. Zum Glück wird die Piste nach ein paar Kilometer besser, es werden weniger Löcher und die Steine, die aus dem Bogen ragen, werden weniger.

25 km vor Ende der Straße wird die Straße wieder schlechter und es ist viel Wellblech dabei.
Es tauchen kleine Ferienanlagen auf, Campingplätze und hübsche Häuser. Wir kommen in ein Feriengebiet. Kein Wunder, es ist auch wunderschön. Hier kann man wandern, angeln, Boot fahren und noch vieles mehr. Ein kleiner Kiosk ab Strand rundet die Sache ab. Es sieht sehr europäisch aus. Sicherlich ist Urlaub machen in diesem Bereich nicht günstig. Die letzten 15 km sind eine Qual. Für Fahrer, Beifahrer und Auto.

Endlich haben wir wieder Asphalt unter den Reifen. Die Urlaubsgäste haben sich ihren Urlaub nach Befahrung dieser Straße redlich verdient. Wenn sie die Straße zurück fahren, ist die Erholung wahrscheinlich futsch.

So, da sind wir. Das FreeCamping liegt an einem See mit herrlichen Ausblicken. Die Region wird hier auch „Südamerikanische Schweiz“ genannt. Bei diesem Anblick kann man es verstehen. Bumba geparkt (was gar nicht so einfach ist, da es hier doch sehr abschüssig ist). Natürlich könnten wir auch unten auf der Wiese stehen, da wir aber länger bleiben ist uns eine kleine „Nische“ lieber.

Weihnachten ist da. Bei 24 Grad und Sonne sitzen wir an unserem Bumba und es ist ein komisches Gefühl. Die Familie sitzt in Deutschland im grauen, dunklen und kaltem Wetter und wir sitzen in der Sonne.

Der Platz hat sich ein wenig gefüllt und wir machen einen kleinen Spaziergang. Hier sehen wir dann auch die gefrorenen Schafe wieder. Aufgetaut hängen sie über dem Feuer. Es ist 12:00 Uhr und sie werden bis heute Abend sicherlich fertig sein. Am See sind sehr viele Familien und überall räuchert ein Feuer. Sogar direkt neben dem Schild „Kein Camping, kein Feuer“.
Es ist so schön zu sehen, mit wieviel Harmonie (zumindest das, was wir den ganzen Tag sehen) hier gefeiert wird. Kein Gegröle und Saufgelage.

Dieses glasklare Wasser ist einfach so wunderschön. Kein Wunder, das hier viele Boot fahren, Angler sind auch unterwegs. Natürlich ist auch Frau Altmann unterwegs und macht Fotos.

Zurück am Bumba gibt es unser Feiertagsgetränk. Eisgekühltes, alkoholfreies Radler und Bier. Essen? Kartoffelpuffer, frisch gebackenes Brot mit Kohl und Nudeln sind für die Feiertage geplant. Kuchen und Kekse gibt es natürlich auch.

 

29.12.2024

Adé du schöner Platz. Wir waren von Montag bis heute dort. Ein Platz, der zum verweilen Einlud und wir haben es genossen. Ein kleiner Spaziergang, lesen, Serie & YouTube gucken, Kaffee trinken, die Landschaft bewundern, all das haben wir gemacht. Die Quelle am Platz hat mir ebenfalls Freude bereitet. Beim Auswaschen von meiner Bluse & Co. habe ich gemerkt, was für eine Kraft das Wasser hat. Hätte ich meine Sachen nicht richtig festgehalten, wären sie mir nichts dir nichts im See gelandet. Beim Wassersack auffüllen konnte ich dann so richtig planschen.

Bevor es richtig weiter geht müssen wir Wasser auffüllen. In der kleinen Stadt San Martin de los Andes (Argentinien). Eine kleine Odysee durch die Stadt bringt uns schlussendlich in ein Gewerbegebiet und wir können Wasser auftanken. Wir bezahlen 5,00 € und fahren schnell wieder raus. Dann biegen wir Richtung Grenze ab und landen auf einer wirklich bösen Piste, da kann man wirklich nur böse sagen. Micha fährt max. 30 km/h und so reiten wir gen Grenze Argentinien / Chile. Die kleine Grenze Hua Hum führt uns zu der Fähre Hua Hum nach Panguipulli. Eigentlich haben wir erst für Morgen eine Buchung, fragen können wir ja, ob wir heute noch mit an Bord können. Zeitlich passt alles gut. Weiter geht’s in Chile.

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29.12.2024 – 03.01.2025 Chile

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04.01.2025

Da sind wir wieder. Zur Mittagszeit waren wir an der Grenze von Chile und jetzt sind wir auf dem Weg nach Argentinien. Angekommen an dem Grenzgebäude zeigt uns ein Gendarm, wo wir parken sollen. Das ist das erste Mal, das wir „eingewiesen“ werden.

Au Backe. Die stehen bis an dem Gebäude vorbei für die Einreise. Zwei große Reisebusse stehen davor. Wie lange wir hier wohl bleiben? „Soll ich einen Kaffee kochen?“ scherze ich. In dem Moment kommt ein Herr und zeigt uns, dass wir reingehen sollen und uns hinten am Eingang anstellen sollen. Wir sind völlig verwirrt. Wäre ja super, wenn wir eher dran kommen allerdings wollen wir nicht wissen wieviele Mordgelüste in dem Ein- oder Anderem aufkommen, wenn wir bevorzugt werden. Egal, wir traben durch das Gebäude und stehen jetzt ziemlich weit vorne. Eine Dame neben mir fragt mich was, ich verstehe nur irgendetwas mit Bus. Ich sage ihr dann, das ich kein Spanisch spreche. Wahrscheinlich fragte sie, warum wir bereits so weit vorne sind.
Dann klärt sich alles auf. Es gibt zwei Schalter. Am Schalter Nr. 2 werden die ganzen Menschen im Bus abgefertigt. In dem Raum gibt es sogar ein Band wie im Flughafen, mit dem das Gepäck von den Busreisenden durchleuchtet wird.

Nachdem Micha und ich eingereist sind muss Bumba noch einreisen dürfen. Ich warte vor der Tür. In dem Raum sind Glühbirnen defekt und flackern fröhlich vor sich hin. Das mag ich gar nicht. Wo bleibt er denn? Normalerweise geht die Einreise für Bumba immer fix. Also nochmal rein und just in dem Moment sind sie fertig. Der Mitarbeiter spricht super englisch und sagt uns dann, das er mitkommt. Merkwürdig. Er will in Bumba schauen, was wir an Lebensmitteln mitführen. Große Augen unsererseits. Das ist nirgendwo notiert bzw. uns nicht bekannt, dass hier auf so etwas geachtet wird. Er hüpft rein, Micha lässt ihn in den Kühlschrank schauen uns sagt, das wir auch noch Kartoffeln und Zwiebeln mitführen. Dann klärt es sich auf. Er musste prüfen, ob wir nur für den Eigendbedarf Lebensmittel haben oder „Dealer“ sind. Dann ist das jetzt auch geklärt und wir können weiter.

Was uns jetzt landschaftlich erwartet? Erstmal verändert sich nicht viel. Berge, sanft und weich oder hart mit Felsen und Araukarie prägen das Bild.

Je weiter wir fahren, je weniger Araukarien sind in der Landschaft zu sehen und auf einmal sind sie ganz weg und es gibt nur noch Berge und Sträucher. So schnell kann es gehen, das man wieder in eintöniger Landschaft ist.

Unser Stellplatz liegt an einem Fluss, außerhalb einer kleinen Stadt. In der Stadt kaufen wir noch Brot und Wasser. In dem ersten Laden fragten wir nach Wasser mit Sprudel und die Dame bewegte sich keinen Meter und ruft nur irgendetwas. Dafür bewegen wir uns wieder raus. Kein Kunden da und sie bewegt sich kein Stück. Wir können auch nichts dafür, wenn man sin oder con Gas nicht sichtbar auf die Flaschen druckt und es einfach super wäre, wenn sie uns kurz hilft. Bei jedem anderem Laden waren die Menschen so freundlich. Kein Thema, eine Straße weiter ist auch noch ein Laden und dort bekommen wir alles.

Die Zufahrt zu dem Platz geht über groben Schotter bzw. Belag wie in einem Fluss. Wir kommen an dem Fluss an und überall am Rand sind Feuerstellen zu sehen. Wir finden einen Platz mit etwas Schatten, den Rest Schatten machen wir uns über die Markise. Ich rein, den üblichen Ablauf für mich, Micha ist draußen und läuft dann Richtung Tür. Dann ertönt ein Rums, ein Schrei und die Markise hat sich verabschiedet. Micha hatte die Standstangen noch nicht mit Strick festgemacht und hier kam gerade eine Windböe, die das ausgenutzt hat und die Markise hochgeworfen hat. Leider ist eine Stange gebrochen, so können wir sie nicht mehr benutzen. Die Markise wird wieder verpackt. Woher kam der Rums? Was war es genau? Ein Blick durch das Dachfenster lässt böses ahnen, oder ist es doch nur ein fetter Vogelsch…?!? „Micha, kannst du mal bitte schauen, da ist was auf dem Dach“ und die Vermutung wird zur Wahrheit. Wir haben in dem Dach ein Loch…
Wie kommt man jetzt auf das Dach? Eine Leiter haben wir nicht, über Bumbas Motorhaube geht es auch nicht. Micha hat die Lösung. Ein Baum mit schräg hängendem Ast. Bumba wird unter den Ast manövriert und dann klettert Micha auf den Baum. Kurz noch ein störendes Element an dem dicken Ast eliminieren und die Reparatur kann beginnen. Micha gibt mir von oben Anweisungen, was er braucht, was wo zu finden ist. Er kennt jede Kiste, jeden Inhalt genau und weiß sogar, in welcher Ecke es in der Kiste liegt. Für den Fall der Fälle hat er auch Material zur Reparatur von KFC mit. So arbeitet er sich Stück für Stück durch und eine Stunde später ist das Loch dicht.

 

Micha ist geknickt und ärgert sich über diesen einen kurzen Moment der Unachtsamkeit. Es gibt schlimmeres. Bein ab, zum Beispiel.

05.01.2025

Bevor die Reise auf der Ruta 40 weiter geht, möchte Micha seine Arbeit prüfen. Der Baum soll nicht nochmal genutzt werden, es gibt sicherlich auf dem Weg bessere Möglichkeiten. Ob die Möglichkeit besser ist, wage ich zu bezweifeln aber mein Kletterkünstler (ich staune, wo er rauf kommt) findet etwas, schwingt sich rauf und ist erleichtert. Es hat funktioniert. Das Loch ist dicht, alles ist sauber getrocknet. Erleichterung pur.

Die Ruta 40 führt durch Berge und hat keinerlei Überraschungen für uns parat. Manchmal ist es grün und ein kleiner Touristenort hat sich dort entwickelt, dann ist es wieder rauhe Landschaft.

Mit dem dorfeigenem Schrotthändler.

Dann kommen wir zu unserem Stellplatz und sind begeistert.

Stuhl raus, Markise raus (die eine Stange ist ja nur gebrochen) und als Tarbmarkise aufgebaut. Rechts ist wie ein Tarp, also ohne Verstärkung der Seite, und die andere Seite ist noch mit Verstärkung. Es hält, wunderbar. Die Nacht von der Markise hat sich ein wenig gelöst. Schön wenn man Handarbeit macht und diese dann auch noch so nützlich eingesetzt werden kann. Nadel und Garn raus. „Wind, wenn du nicht einmal Ruhe gibst, Schrei ich“ meine Gedanken. Der Wind hört auf, super, Nadel angesetzt und „Wind!!! Ich schrei gleich ganz laut, du kannst mich mal am A…“ mir fallen die unflätigsten Wörter in dem Moment ein. Das kann nicht wahr sein. Jedesmal wenn ich die Nadel ansetzte, windet es. Irgendwann ist es geschafft. Fein jetzt hinsetzen und Kaffee trinken… autsch… och nö… Bremsen. Was hab ich nur verbrochen??? An Micha gehen sie nicht so ran, nur wenn ich nicht da bin. Je länger ich sitze, desto mehr kommen. Das macht kein Spaß. Kaffeebecher in die Hand und flink rein. In Bumba ist es ja auch schön, Schade ist es trotzdem. Nach einer gewissen Zeit kommt Micha zu mir… jetzt war er das Opfer.
Gegen Abend gehen wir noch ein paar Schritte und werden nicht allzu sehr von den Bremsen getrietzt. Wir stehen an einem schönen Ort. Hier herrscht absolute Ruhe und eine Weite, die befreiend ist. Das Licht ist wunderschön und die Pflanzen, die hier in dieser Dürre leben, finde ich wunderschön.

06.01.2025

Wären die Bremsen nicht da und – das muss man leider sagen -kein Schatten, dann würden wir hier bleiben. So geht die Reise weiter die Ruta 40 entlang. Wir genießen den Asphalt und freuen uns über die Aussichten. Vor uns ist ein Berg, der aussieht, als ob einfach ein Teil abgeschlagen wurde und darunter eine neue Schicht zu sehen ist. Beeindruckend. Da bin ich wieder bei dem „Wie kommt das Zustande? Wie entsteht so etwas“ und von Micha kommt „Da hättest du einen Geologen heiraten müssen“ …da verzichte auf das Wissen und habe meinen Mann an meiner Seite. Es gibt keinen Anderen! So fahren wir durch diese Landschaft mit ihren unterschiedlichen Gesteinen, den Gesteinsfarben aber auch mit frischem Grün und der Laguna Nueva.

Tja, und dann endet die Asphaltstraße und die Ruta 40 wird zu einer Gravelroad. Es ist wie immer: Die Straße ein Alptraum, die Landschaft atemberaubend.

In Namibia war ich schon sehr begeistert und beeindruckt von den Farben der Gesteine. Argententinien setzt noch einen mit den Lavasteinen oben drauf. Wir sind in einem Vulkangebiet. Auf der Karte kann man es hervorragend sehen. Es ist wie in Island, nur das hier wesentlich mehr stehen.

Irgendwann stoßen wir auf den Fluss Rio Grande und fahren an ihm entlang. Das Grün sticht hervor, so hell leuchtend. Ein starker Kontrast zu den Bergen.

Unter den drei Pferden, im Schatten, liegt ein Schaaf. Gewusst wie.

Unser heutiger Stellplatz soll an einem Zulauf des Rio Grande liegen. Der Weg zu dem Platz ist gut zu fahren und abseits vom Schuss. Sehr schön. Als wir aussteigen und zum Wasser gehen, werden wir von Bremsen überfallen. Wie bitte bekommen die Viecher das so schnell mit, das auf einmal ein Lebewesen da ist? Da hilft nur die Flucht.

Es ist jetzt Mittag und wir wollen nicht den ganzen Nachmittag in Bumba verbringen. Außerdem wäre der angedachte Friseurtermin bei Micha und eine Dusche wunderbar. Wohin? Weiter in Richtung Malargüe. Micha hat dort einen Punkt für Tankstelle und einkaufen gesetzt. Dann kommen wir heute schon an und was super ist, wir haben einen Stellplatz mit Sicht auf den Río Malargüe. Keine Bremsen! Dafür Wind, der ist aber willkommen. Bei 33 Grad ist es schön, wenn ein Lüftchen weht.

Also: Haarschneider raus, Außendusche klar gemacht und weil es sich anbietet, eine kleine Wäsche machen und die Abendstimmung genießen.

07.01.2025

Wir haben wieder Asphalt unter den Reifen. Ein Genuss. So rollern wir drei auf der RN 40 entspannt dahin. Das Ziel für heute ist El Nihuil.

Auf dem Weg fahren wir an Ölfeldern vorbei. Es sieht hier wenigstens nicht so trostlos aus wie in Chubut.

Die Salinas el Diamante sind von weitem zu sehen. Der See, der Lila leuchtet.

Der kleine Ort El Nihuil entpuppt sich als Touristenort, allerdings ist er nicht überlaufen. Der Ortseingang ist nicht zu übersehen und ist mal etwas anders.

Eine Stelle zum Wasser auffüllen ist fix gefunden und so können wir mit vollem Wassertank weiterfahren. Es ist immer wieder schön, wenn es so mit dem Wasser auffüllen klappt. Gutes Wetter, nicht in der prallen Sonne und Wasserdruck. Da schlägt das Camper Herz höher.

Wir steuern den Platz an, an dem wir die Nacht verbringen wollen. Hier fängt der Canyon und wir können einen ersten Blick in den Canyon werfen.

Übernachten möchten wir an diesem Platz nicht. Dann fahren wir mal zurück in den Ort und an den See. Auf dem Weg sehen wir eine Staumauer. Ein Teil des Damm ist begehbar und man hat Blick auf den See und schaut vergnügt dem Boot mit den kreischenden Mädels auf dem Ring, der hüpfend und schlingert dem Boot folgt.

Heute Nacht werden wir hier die Nacht verbringen. Direkt am See finden wir einen schönen Platz. Mit Unterhaltungsprogramm. Ein Spanier möchte ebenfalls hier parken und fährt sich prompt fest. Micha erlöst die Familie aus der Misere und mit den Sandbrettern von Bumba kann die Familie sich einen Platz mit festerem Boden suche.

Der See ist glatt, keine Wellen, nichts. Er plätschert nur an das Ufer. In der Ferne sehen wir, dass sich die Wolken immer mehr aufbauen und es dort regnet. Der Wind kommt aus der anderen Richtung, so dass wir denken, uns trifft es nicht. Auf einmal kommt der Wind von rechts. Hm… der See bekommt irgendwie Wellen. Es wird immer doller und nun kommen die Wolken auf uns zu. Innerhalb von kurzer Zeit hat der Wind gedreht und diese beeindruckenden Wolken vom Horizont steuern auf uns zu.

Ein Schauspiel sondergleichen. Der Wind wird immer stärker, der Sand fegt an uns vorbei (leider auch in uns, die Fenster waren nicht schnell genug zu), grollen und Blitze über dem Wasser.

Nach dem Sand kommt der Regen. Große Tropfen, ein paar Hagelkörner und dann normaler Regen. „Immer bekommt Bumba an den Seiten oder Vorne Regen ab, wäre ja auch mal super, wenn der Regen von hinten kommt“ sagt Micha. Als ob der Wind ihn hört haben wir 5 Minuten später Regen von Hinten.

Ein schöne Abendstimmung haben wir nach dem Ende des Regens.

Als wir um 22:00 Uhr langsam in unser Bett kriechen, ist der Blick aus dem Fenster einmalig. Blitze sind in der Ferne zu sehen, mal ganz klar, mal nur in den Wolken das Auflackern von Licht. So kann man gut einschlafen.

08.01.2025

Wer möchte ein Peeling? Kein Problem, das gibt es im kompletten Bumba. Überall ist Sand, die Abwaschschüssel könnte man als kleinen Sandkasten nehmen. Wir kennen das schon aus Tunesien mit dem Sand, aber das hier ist wesentlich mehr Sand. Also wird erstmal sauber gemacht.

Die RP 173 führt durch den Atuel Canyon. Wir freuen uns schon auf diese Fahrt. Bekannte hatten uns den Tipp gegeben und wir werden nicht enttäuscht. Es ist grandios.

Wir kommen nur langsam voran, weil wir immer wieder einen Fotostopp einlegen. Der längste Stopp ist allerdings das Zusammentreffen mit einem anderem Overlander. Über eine Stunde unterhalten wir uns, tauschen „Must See“ oder „das solltet ihr unbedingt fahren“. Fix noch die Namen für Polarstepp tauschen und weiter geht es.

Im Canyon haben wir noch weitere Talsperren gesehen. Die Frage, warum das gemacht wird, wird dann durch dieses Schild aufgeklärt und die zweite Frage, wo hier bitte Rafting stattfindet, wenn das Wasser immer wieder aufgestaut wird. Werbeschilder werben um Kunden und man sieht Autos mit Booten auf dem Dach.

Die Straße schlängelt sich den Berg hoch und wir verlassen den Canyon.

Dieser Teil der Straße ist auch wunderbar.

Dann klärt sich das auch mit dem Rafting auf. Der Fluss, der vom See abgeht, eignet sich hervorragend für Rafting und es gibt ein Anbieter nach dem Anderen. Die Damen, die Flyer verteilen, hüpfen in der Mitte der Straße und winken mit den Flyern. Ohne Fotos, ohne Stopp verlassen wir diesen Ort. Das ist uns definitiv viel zu viel Trubel.

Durch die Bäume sehen wir den Fluss und auch Raftingboote mit ihrer Besatzung. Der Fluss hat ordentlich Speed und ein paar größere Stromschnellen sind auch dabei. Das Geld für eine Fahrt hat sich sicherlich gelohnt. Da wir Beide nicht die Wassermenschen sind, beobachten wir so etwas gerne vom Land aus.

Nach diesem Trubel kommt der nächste Trubel. Ab in die Stadt San Rafael. Tanken, Luftdruck und Geld. Was für ein Kontrastprogramm, als wir in die Stadt fahren.

Das Luftdruckgerät ist hier speziell. Schwarz pustet auf, Rot kontrolliert den Druck und wird durch eine Anzeige an der Wand angezeigt. Ein wenig umständlich…

 

Geld holen steht als nächstes auf dem Plan. Geldautomaten sind einige da, aber die Gebühren sind uns einfach zu hoch. Also kommt Western Union zum Zug. Eine Filiale ist fix gefunden und dann ist warten angesagt. Aber auch diese Zeit geht vorbei und so verlassen wir dann San Rafael und haben alle Doings erledigt. Wenn wir jetzt noch einen Ort zum schlafen finden, sind wir rundum glücklich.

Wir fahren und fahren und fahren… hier ist alles ziemlich besiedelt, kleine Verkaufsstände an der Straße sind da, bzw. wenn mal ein Feldweg da ist, ist der für uns nicht befahrbar, da die Bäume ausladend am Rand stehen. Aber dann, dann finden wir am Ortsrand eine Stelle.

An einem Fluss mit braunen Wasser… so richtig braun…

Jetzt noch eine Kleinigkeit essen und die Ruhe der Natur genießen.

Nachdem leckeren Essen sitzen wir da und schauen uns den Himmel an. Er war gestern und vorgestern schon so Spektakulär. Dann wird es grauer und wir packen mal lieber alles weg. Bis auf die Stühle haben wir alles weg, zum Glück, denn es kommt eine Windböe, die die Stühle umhaut und ein Stück durch die Gegend schiebt. Wow. Schnell die Stühle einfangen und rein in unseren Bumba. Zum, Glück gibt es hier nicht so vielen losen Sand, da bleibt eine Sandkiste hoffentlich aus.

Nachdem sich der Sturm gelegt hat, können wir uns dieses Abendlicht anschauen. Die Berge, die in den Farben der Sonne leuchten, die Wolken, die angestrahlt werden und die Wolken, die nicht mehr von dem Sonnenlicht beschienen sind.

09.01.2025

Wir kommen in die Region des Weinanbau. Im Reiseführer ist eine Straße beschrieben, die wunderschön sein muss und diese wollen wir dann auch fahren. Bis zu dem Beginn der Straße geht es auf der RN 40 weiter. Diese Straße ist sehr Vielseitig und wir sehen die ersten Weinreben.

Dann gelangen wir auf die Straße, die beim lesen des Reiseführers Vorfreude auf die Befahrung macht. Hm… es sind ha noch ein paar Kilometer, da kommt bestimmt was. Hm… ach guck mal, jetzt sieht es doch nett aus, zumindest für 1 km. Ich habe sogar nur ein Bild gemacht, und das nur, weil ich die Bäume am Rand auf der einen Seite und die Reben auf der anderen Seite schön fand.

Das war wohl nix. Also für uns nicht. Ein Highlight war die Polizeikontrolle, als der Polizist sagte „Ah, Deutschland“ und selber lachte, es war das einzige Wort in unserer Sprache. Mit einem Lächeln auf allen Seiten ging dann die Fahrt weiter.

Die Route führt durch Mendoza und wir trauen unseren Augen nicht. Das goldene M am Straßenrand. Google Maps, Mc Donalds und los geht es. Keine 20 Min. später sitzen wir mit unserem Essen in einer Mal mit vielen Foodläden. Keine Experimente heute, auch wenn es Auswahl gibt.

Danach noch ein Eis und wir kugeln zu unserem Bumba und fahren Richtung weiter zur RP 52, eine Passstraße mit tollen Ausblicken.
Erstmal müssen wir allerdings in die Nähe der Berge kommen und das erfolgt über diese wunderbare, gerade Straße.

Dann beginnt die RP 52 und wir werden mit Schildern begrüßt.

Luftdruck runter und los geht es.

 

So schlängeln wir uns langsam auf 2.600 hm. Da wir keine Hektik haben, bleiben wir hier für diese Nacht.

10.01.2025 – 12.01.2025

Es geht weiter nach Oben. Bei schönstem Wetter brechen wir auf und verlassen diesen absolut ruhigen Schlafplatz. Die Aussichten sind fantastisch.

Dann verschwindet die Sonne und Wolken ziehen in das Tal und verhüllen alles. Beeindruckend wie schnell der Wetterwechsel hier geht.

Dann reißt der Himmel auf und wir haben wieder schöne Aussichten.

Ankunft im Nationalpark El Leoncito. Hier werden wir zwei Nächte stehen und die Landschaft genießen.

Am Abend kommt ein Ranger und fragt, was wir noch machen wollen. Wir wollen nichts machen. Das kommt ganz gelegen, da aufgrund starker Regen in den Bergen die Straße gesperrt ist. Davon haben wir nichts mitbekommen bzw. nur den starken Wind, den wir gerne zum Wäsche trocknen genutzt haben.

Am nächsten Tag werden noch ein paar Kleinigkeiten gewaschen und wir genießen den Tag im Schatten. Gegen Abend fährt noch ein Camper auf den Platz. Monika ist eine Alleinreisende in ihrem selbst ausgebauten Camper. Ich staune und ziehe meinen imaginären Hut. Wir haben eine schöne Unterhaltung, tauschen Adressen aus wer weiß, man fährt sich sicherlich mal wieder über den Weg!

13.01.2025

Bevor wir aufbrechen um die RN 149 zu fahren besuchen wir noch die Cascaden. Der Weg zu dem Parkplatz beträgt 2 km und diese ist gesäumt von Trauerweiden. Ein wunderschönes Bild und bei Bumba wird das Dach gekehrt.

Ein kleiner Rundgang von 45 Minuten und wir sind wieder im Bumba.

Wir fahren über die RP 439, eine Piste, aus dem Park und freuen uns auf einen Fahrtag auf Asphalt. Rauf auf die RN 149 und Bumba gleitet dahin. Der Ranger hatte etwas von Starkregen und geschlossener Straße erzählt. Hier sehen wir jetzt die Ausmaße des Regens..

Die Landschaft ist wieder einmal schön anzuschauen.

Dann hat das „dahin gleiten auf dem Asphalt“ ein jähes Ende. Es ist definitiv eine Ruta National und die geht dann mit dem folgendem Straßenbelag weiter.

Bildschirmfoto vom Navi, das glaubt einem ja sonst keiner.

Als die Piste wieder humaner wird, sehen wir am Straßenrand ein Auto stehen. Drei Menschen sehen wir, einer kämpft mit dem Rad. Micha und ich halten an. Kurz mit Händen und Füßen verständigt und Micha holt das Werkzeug aus Bumba. Es dauert nicht lange und der alte Reifen ist ab, der neue wird mit einem zweiten Wagenheber an Ort und Stelle gedrückt. Zwei Pickup kommen und es sind Helfer, die den Drei zur Hilfe eilen wollten. Da aber nur noch Luft in den Reifen muss, fährt der eine wieder davon. Der Andere ist ein Spaßvogel und wir lachen herzhaft miteinander, auch wenn keiner was verstanden hat. Na gut, bis auf die Schwimmbewegungen. Weiter geht es, der Himmel wird dunkler, am Horizont sieht man Regenschleier.

5 Minuten später verstehe ich die Schwimmbewegungen des Mannes, die Straße gleicht eher einem Fluss, als einer Straße. Es hat die letzten Tage immer wieder starken Regen gegeben und das ergießt sich jetzt alles im Tal.

Endlich kommen wir auf die RN 150 und fahren auf Asphalt zu unserem Stellplatz am See „Dique Cuesta del Viento“ mit Unterhaltungsprogramm.

14.01.2025

Heute fahren wir zu dem Nationalpark Provincial Ischigualasto. Vorab sollen die Reifen von Bumba von Hinten nach vorne und von vorne nach Hinten getauscht werden. Ein kleine Werkstatt am Ortseingang nimmt sich dem an und wir haben 20 Minuten später die Reifen getauscht. Für ganze 5,00 €.

Wir füllen noch schnell den Wassertank an der YPF auf und dann geht es über die RN 150 weiter. Die Straße führt an einem Tal entlang und schlängelt sich dann langsam in die Berge. Aus der Ferne können wir schon die roten Felsen sehen und erahnen die karge Landschaft. Abgeleitet von der Sprache der  Diaguita Indianer heißt Ischigualasto „Land ohne Leben“.

Angekommen am Parkeingang heißt es mal wieder zahlen. 50,00 € p.P. mit der Fahrt im eigenem Auto. Wir müssen allerdings nur für Micha bezahlen, wie in den anderen Parks auch. Hatten die Diaguita Indianer den Park „Land ohne Leben“ genannt? Hier gibt es definitiv Leben. Am Kassenhäuschen habe ich von Kriebelmücken Bisse abbekommen. Eine hat es mit ihrem Leben bezahlt. Sie hatte soviel Blut von mir, dass sie auf den Rücken viel und wie eine Schildkröte rumzappelte. Der Tresen hat jetzt einen Blutfleck und ich hab die nächsten Tage eine Erinnerung bzw. zwei. Sie war nicht alleine unterwegs und hatte mich am Ellbogen gebissen.

Um 16:00 Uhr soll die Fahrt losgehen. Super, dann können wir vorher duschen und noch ein wenig rumtrödeln und wir stärken uns in dem kleinen Restaurant.

Alle man aufgestellt und los geht die Fahrt. Wir sind sprachlos. Hätten wir geahnt, wie das hier abgeht, wären wir umgekehrt. Mit vielen Fahrzeugen geht es los und am ersten Punkt stehen dann knapp 70 Menschen und der Guide erzählt und erzählt, auf spanisch. Englisch? Gibt es nicht. Zur Krönung des Ganzen stehen wir in der prallen Sonne. Zum Glück haben wir nur einen Eintritt bezahlt. Hier hätten wir uns dann doch in den Allerwertesten gebissen bei zwei Tickets.

Bei den nächsten Stopps sind wir cleverer und bleiben im Schatten bzw. Flitzen als Erste zu der Sehenwürdigkeit und wieder zurück. Wir verstehen ja eh nichts. Obwohl, wir haben einen netten Touristen, der Englisch sprechen kann und so bekommen wir doch ein wenig Informationen. Jetzt lasse ich Bilder sprechen.

Es ist spät geworden und so suchen wir uns einen Schlafplatz an der RN 150.

 

15.01.2025

Als wir aus den Bergen fahren halten wir noch kurz bei dem Dinosaurier Skelett an das am Departamento Jachal steht. Auch diese Kollegen waren damals hier unterwegs.

Auf der Anfahrt zu dem kleinen Ort San José de Jáchal sehen wir Rauch zum Himmel steigen. „Schau mal, sicherlich Müllverbrennung“ sage ich. Leider wird kein Müll verbrannt. Es ist ein Schwelbrand.

Angekommen in dem Ort wird getankt, Frischwasser aufgefüllt und etwas Wasser und Brot gekauft. Das ist fix erledigt und so sind wir schon gegen Mittag wieder am „Dique Cuesta del Viento“.

Wetterstimmungen am See. Auf der anderen Seite gab es noch mehr Regen und Gewitter.

 

16.01.2025 – 17.01.2025

Auf geht es zum Paso del Agua Negra, oder auch nicht. Kurz gesagt: Der Pass ist bis Samstag gesperrt. Die letzten Tage gab es wieder viel Regen (in den letzten Tagen haben wir sehr viele Gewitter am Horizont gesehen) und – so wie Micha es versteht – ist die Straße verschüttet.

Immerhin war die Ansicht, als wir Richtung Pass fuhren, sehr schön.


Kehrt Marsch zu unserem Stellplatz und ausharren bis Samstag.  Allerdings müssen wir davor noch Wasser und Brot kaufen. Ein kleiner Laden ist gefunden und der hat alles im Angebot, selbst ein halbes Schaf hängt frei im Verkauf.

Wieder am Platz haben wir wieder Unterhaltungsprogramm. Die Keitsurfern sind wieder da.

Ein kleiner Spaziergang und wir haben einen wunderschönen Blick.

„Wollen wir los?“ fragt Micha. „Ja, auf zu der Grenze“ ist meine Antwort. Morgen soll die Grenze offen sein und wir wollen vor der Grenze schlafen, damit wir am Morgen direkt los können.
Diesen Gedanken hatten wohl mehrere. Ein paar Hundertmeter zur Grenze stehen die Autos am Rand. Insgesamt zählen wir 76 Autos vor uns. Zelte sind neben einigen Autos aufgebaut, Stühle stehen neben dem Auto mit Decken oder der Fahrersitz wird einfach nach hinten gemacht. So werden die meisten ihre Nacht verbringen.

18.01.2025

Eine unruhige Nacht neigt sich dem Ende. Gestern Abend hatte noch jemand gegen Bumba geklopft und nachdem Micha sagte, ob jemand englisch spricht, kam einfach nur „Go Go Go“. Wir sollten gute 100 m weiter vor fahren.

Da diese Grenze anscheinend stark frequentiert ist, stehen am Morgen ein Pavillon mit heißem Wasser und Leckereien bereit, die Dixi Toiletten werden durch eine Reinigungskraft sauber gehalten und das kleine Café am Straßenrand hat ebenfalls schon geöffnet.
Bei dem kleinen Stand kaufen wir noch Kaugummis. Da ich mich nicht entscheiden kann, welche Sorte, nehme ich einfach 3 Stück mit. Zwei davon sind ok, die Dritte wäre nicht notwendig gewesen. Dreimal gekaut und kein Geschmack mehr. Wir lachen als wir die Kaugummis testen. Heute Abend werden wir wahrscheinlich Muskelkater im Kiefer haben.

Als die Grenze öffnet, sind wir nach 1,5 Std. durch. Der Ablauf ist super organisiert. Wenn ein Parkplatz auf dem Gelände der Grenze frei wird, wird das nächste Auto aus der Schlange herein gewinkt. Hier bekommt der Fahrer schon den Laufzettel für das Auto für die Ausfuhr des Autos aus Argentinien. Dann läuft man drei Schalter ab und es kann los gehen. Bevor es endgültig los geht gibt es erstmal ein kleines Frühstück.

Wir fahren auf der asphaltierten Straße auf die Berge zu, die wir die ganze Zeit am Horizont gesehen haben. Die Grenze zu Chile kommt erst nach dem Pass.

Heute werden wir das erste Mal 4.700 hm fahren. Für uns Beide und auch unserem Bumba wird das eine neue Erfahrung. Wie dünn ist die Luft da oben? Wie vertragen wir das? Auf in das Vergnügen! Die Straße wird zu einer Piste und Micha lässt sofort Luft ab. Dann geht die wilde Fahrt los. Bis zu 3.500 hm haben wir keine Probleme, danach blinkt bei Bumba ein Zeichen auf und er geht in die Notfallmodus. Oh je. Und das hier auf dieser Straße, in den Serpentinen. Wir sind ja nicht alleine hier. Die vor und nach uns ausgereisten sind vor oder hinter uns und wir fahren gefühlt in einer Karavane. Micha findet einen Platz. Warnblinker an, Motor aus. Warten. Motor wieder an, Zeichen weg und Bumba fährt mit gewohnter Kraft. 300 hm weiter blinkt wieder der Schlüssel auf. Oh jemine. Also nochmal aus und an. Zeichen weg und Micha fährt jetzt Höherturig, vielleicht hilft das. Ja, es hilft und wir kommen ohne ein nochmal aus und an auf der Passhöhe an. 4.753 hm sind bewältigt. Diese Auffahrt ist landschaftlich umwerfend.

Wusstet ihr, dass es Eisfelder gibt die senkrecht stehen? Sie heißen Büßereis und säumen den Weg.

Auf der Fahrt nach oben haben wir diese wunderbaren Aussichten und man sieht, wie sich die kleine Karawane nach oben krabbelt.

Ich hüpfe raus und mache Fotos. Probleme mit der Luft? Übelkeit oder Schwindel? Kopfschmerzen? Nein, ich habe nichts von dem. Micha hat ein wenig Schwindel, ansonsten geht es ihm auch gut. Wir sind Höhentauglich!

Die Fahrt zu der Grenze von Chile ist atemberaubend. Ich weiß gar nicht, wo ich als erstes hinschauen soll.

Auf der Fahrt sehen wir auch Tiere, Ruinen und kleine Unterkünfte.

Dann erreichen wir die Grenze und staunen, wieviele über die Grenze wollen. Schlanke 94 Autos sind vor uns. Jetzt heißt es warten.

Nach 3,5 Std. haben wir die Grenze geschafft. Das SAG hat uns um unsere Chiasamen erleichtert und wir rollen zu unserem Nachtplatz.

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19.01.2025 – 23.01.2025 Chile

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24.01.2025

Wir sind aus Argentinien ausgereist und befinden uns immer noch im Niemandsland….

03:30 Uhr Sachen packen und Abmarsch. Es hilft nichts. Ich habe Panikattaken, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen und Übelkeit. Das sind Merkmale für Höhenkrankheit und man sollte direkt reagieren. Am Grenzposten sind wir zumindest über 600 hm niedriger und das bringt schon (hoffentlich) ein wenig Linderung. Also fahren wir los. Ausgerechnet am Pass sieht man nur die Straße. Dann windet diese sich auch noch (was bei einem Pass üblich ist) und der Magen geht von links nach rechts, zumindest was da ist.

Als wir unten ankommen setze ich mich auf mein Bänkle, mummel mich ein. Alles wird gut.

Als Micha einen Grenzpolizisten sieht geht er zu ihm und fragt. Micha erzählt das es seiner Frau nicht gut geht und fragt, wann die Grenze öffnet. 9:00 Uhr. Geht auch nicht eher (das war von Micha die stille Hoffnung). Es stehen bereits Andere an der Grenze die das mitbekommen haben. Zwei Frauen geben Micha jeweils einen Kokabonbon. Koka soll helfen. Einen kurzen Moment später kommen noch eine Frau und Mann und geben Micha Kokablätter. Tee oder kauen.
Als die Grenze öffnet muss ich wohl oder übel bewegen. Junge junge, das ist nicht schön. Zum Glück sind die Grenzformalitäten schnell erledigt und wir können weiter. Die Straße geht die ganze Zeit auf rd. 3.800 hm. Ich merke aber, das es mir besser geht. Landschaftlich ist es ganz anders als der Paso del Agua Negra. Der war von Felsen gesäumt und rauh. Zum Ende wurde er noch grün. Weinbau und Obstanbau beendeten die Überquerung. Hier ist die Landschaft weit flach, die Berge sanft auslaufend (ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll). Teilweise ist es auch grün. Hier fließt ein kleiner Fluss, der Gräser sprießen lässt. Ein ganz kleiner Wasserfall ist zu sehen und ein Wasserloch. Ansonsten sehen wir die sanften Berge und den kargen Boden.

Die Ruta 31 CH hat auch spannende Passagen.

Der Cañon del Indio liegt an der asphaltierten RN 60, so dass wir entspannt angerollt kommen.

 

25.01.2025

 

26.01.2025

Weiter auf der  RN 60.

Als wir aus Tinogasta rausfahren, sehen wir die Müllkippe am Rande der Straße. Soviel zu dem Thema, dass das Müllthema hier nicht so extrem ist. Anscheinend sind wir bisher nur die Straßen gefahren, wo uns das verborgen geblieben ist…

Die Routa Provincial hat gerade relativ viele Umleitungen, da die Straße in den Flussläufen betoniert werden. Die Umleitungen sind interessant.

Wir fahren auf graue Wolken zu, die die Berge langsam einhüllen. Manchmal kommt noch ein Sonnenstrahl durch und erhellt das Grün. Die Kakteen die hier stehen sind riesig und es sind viele.

Die Straße wird schmaler, der Schotter nimmt zu und es wir immer loser. Dann kommen wir an eine Stelle, wo die Straße nicht mehr richtig zu erkennen ist. Das ist ein zu großes Risiko. Durch die starken Regen der vergangenen Tage sind auch hier die Straßen in Mitleidenschaft genommen.

Belén

27.01.2025

Noch einen Boxenstopp im Ort zum Brot und Wasser kaufen und wir fahren weiter auf der RN 40.

Wir biegen auf die RP 36….

RP 43 – In Maps.me genannt: Cuesta de Randolfo

Ein Abstecher auf  den „Camino a Laguna Blanca“

Keine Ahnung, was die Drei da veranstalten…

An dem kleinen Marktplatz können wir in dem Einkaufsladen noch Kokabonbon und Weintrauben kaufen. Wunderbar.

 

28.01.2025

Wir reisen immer weiter Süden. Unser erster Stopp ist in Antofagasta de la Sierra, die letzte Möglichkeit zum tanken. Wir fahren jetzt in eine sehr wenig besiedelte Gegend. Die Straße ist asphaltiert, ein Traum. Die Aussichten auf die Berge sind wieder das reinste Farbspiel.

Es ist leider diesig, so das man die Farben gar nicht komplett einfangen kann.

Im Ort fahren wir zu der ersten Tankstelle. Nur Cash, keine Kartenzahlung. Unser letztes Bargeld sind 43.700 Pesos, bei dem „aktuellen“ Benzinpreis von 2.000 Pesos kommen wir nicht weit. Die wissen auch, dass es die letzte Möglichkeit zum tanken für ein paar hundert Kilometer ist und entsprechend sind die Preise (wir gehen davon aus, dass das der Touristenpreis ist…). gegenüber ist noch eine Tankstelle und die nimmt auch Bluedollar. Perfekt. Bumba ist jetzt voll getankt und wir können uns auf die Reise machen.

Dieser Fahrtag hat es wieder in sich. Nicht nur Fahrtechnisch, denn kurz nach dem verlassen des Ortes wird aus Asphalt Gravelroad und teilweise mal wieder so, dass das Gebiss klappert und die Sachen in den Schubladen durcheinander gewürfelt werden, sondern auch die Landschaft hat es in sich.

Es ist jetzt 14:00 Uhr und wir stehen in einer kleinen Ansiedlung von Häusern an dem Gemeinschaftsplatz. Auf 3.500 hm sollte es sich gut schlafen lassen.

 

29.01.2025

Nach einer unruhigen Nacht geht es weiter. Micha war zwischendurch wach und hat an der Route gearbeitet, ich hatte Schwierigkeiten beim einschlafen. Äußerst unangenehm.

Wir fahren weiter Richtung Toler Grande. Die Landschaft wechselt die Farben und auch das Gestein birgt Überraschungen.

Es ist so schön zu sehen, wenn die Sonne auf die Berge schein, wie sie die Farben der Berge hervorhebt. Im Sonnenlicht schimmern die kleinen Bergrücken silber.

Mein Blick gleitet auf die freie Fläche davor und ich bin sprachlos. Es glitzert, der ganze Boden hier glitzert, teilweise strahlt es richtig. Was ist das??? An einer Stelle, wo das „glitzern“ näher an der Straße ist, halten wir an. Es ist unglaublich.

Natürlich kann ich mich nicht lösen ohne eine „Probe“. Ich muss doch wissen, was das ist und wie es entsteht. Na gut, wie Glas entsteht weiß man ja, aber ich möchte wissen, wie dieses Glas entsteht. Glückselig hüpfe ich wieder in den Bumba. Das ist genau so schön wie Muscheln sammeln…

Dann taucht ein kleiner grüner Fleck zwischen den Bergen auf. Eine Oase mitten in der Einöde. Wie schön wir werden sogar durchfahren. Wort wörtlich. Vor dem Haus auf dem Foto geht es rechts weg, das sehen wir nicht richtig und eine Frau kommt aus dem Haus und zeigt uns die Richtung. Das kennt sie wahrscheinlich schon, dass auf einmal irgendwelche Autos vor der Tür stehen. Noch kurz über einen kleinen Parkour und es geht den Berg hoch. Auf dem Foto erkennt man die Straße nicht wirklich. Die Straße geht wirklich den Berg hoch, der hier auf dem Foto zu sehen ist.

Es geht jetzt zu der Lagune, vorbei an diesem Kegel „Conco de Arita“.

Wir fahren mitten durch die Lagune.

Als wir die Lagune durchquert haben sieht die Welt wieder anders aus.

Als wir in den kleinen Ort fahren, sind wir wieder überrascht. Eine Schule, ein kleiner Stadtplatz, ein kleiner Laden und sogar eine Bäckerei gibt es. Es gibt auch nich viel freie Fläche im Ort, die Infrastruktur ist schonmal vorbereitet. Ein Ort mit Potential wie wir immer sagen 😉

Es ist noch früh am Tag und wir beschließen uns die Geisterstadt „Edificios Abandonados“ (laut Google.maps). Interessant zu sehen, wie die Häuser gebaut sind und welche Materialien verwendet wurden.

Jetzt geht es zu unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz.

Da sind wir. Der Platz liegt an der Straße, am Abend kommen selten Autos vorbei. Hinter uns ist eine Kuhle, aus der Wasser geschöpft wird.

Stühle raus und noch ein wenig die Stille genießen. Es rauscht von links, dann nach rechts und von hinten. Eine kleine Windhose hat uns besucht. Überall knirscht es jetzt und das Gesicht hat mal wieder ein Peeling bekommen. Die Sachen vom Tisch sind auf dem Boden verteilt. Es ist aber auch immer irgendwas. Nu kommen noch die heißbeliebten Mücken.

30.01.2025

Heute verlassen wir die Höhe. Diese beeindruckende Landschaft wird mich noch lange begleiten.

An einem Stück der Ruta Provincial 27 gibt es eine Strecke für LKW und PKW. Natürlich fahren wir PKW, die ganzen LKW muss man nun nicht haben…. oder auch nicht. Die „Straße“ für PKW gleicht einem Trialweg. Das tut nicht Not. Da fahren wir lieben mit den LKW´s. Die Strecke zieht sich und ist nicht schön zu fahren. Waschbrett, Löcher und weitere Hindernisse auf der Straße zerren an den Nerven.

Irgendwann ist auch diese Straße hinter uns gebracht. Asphalt unter den Rädern und die Landschaft ist auch gleich eine Andere. Riesige Kakteen säumen die Straße, es wird immer grüner und grüner.

Und dann kommt sie, die Ruta Nacional 9. Die Straße ist stellenweise nur 4 m breit, links geht es steil den Hang hinunter, Äste ragen auf die Straße, dazu kommen noch die Kurven. Die Straße schlängelt sich an dem Berg entlang. Aber: Wir fahren durch den subtropischen Nebelwald. Was für eine Landschaft, was für ein Wald. Nach den ganzen rauhen Landschaften dieses satte grün.

Wir fahren weiter Richtung Bolivien. Morgen wollen wir über die Grenze gehen. Die Nacht verbringen wir an einem kleinen Platz zwischen Feldern. Noch kurz die Außendusche raus, einmal frisch machen und dann die Flucht vor den Mücken antreten.

Micha holt die Landkarte Bolivien heraus und schaut sich die Strecken an, die wir zu den Wunschorten fahren müssen. „Wir werden sehr viel über 3.500 hm bewegen, zumindest Übernachtungstechnisch, mal eben von der Höhe runter geht nicht“. Darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht.

31.01.2025

Wir fahren nicht nach Bolivien, Peru lassen wir ebenfalls aus. In Anbetracht dessen, dass es uns Beiden in der Höhe nicht gut geht und wir nicht mit offenem Auge in eine Situation bringen wollen die Gesundheitsschädlich schlagen wir die Richtung nach Brasilien ein. „Außerdem hat der Salzsee Wasser sagt Micha mit einem zwinkernden Auge zu mir“ und ich muss lachen. Das ist doch auch ein Grund Bolivien nicht zu besuchen…

Wir werden uns jetzt Richtung Küste begeben. Dort sollen die Temperaturen erträglicher sein. Immerhin nur um die 30 Grad…
Links und rechts viel grüne Fläche, plattes Land. Eine Ausnahme bilden die Schmetterlinge, aber und aber viele Schmetterlinge am Rand der Straße und – sehr zu meinem bedauern – auch Straßenwechselnd. Da fliegt doch der ein oder andere gegen Bumba.

Hier einen Übernachtungsplatz zu finden ist schwer. Wir entscheiden uns einfach für einen Platz an einer YPF Tankstelle. Es gibt romantischere Orte, so ist das aber, wenn man sich in eng besiedelten Gebieten aufhält. Und Schatten haben wir hier. Bei 37 Grad sehr willkommen.

01.02.2025

Es geht weiter auf der Landstraße. Wir sind froh und dankbar das wir eine Klimaanlage haben. Die 37 Grad begleiten uns. In der Nacht kühlt es nicht wesentlich ab. Die Fahrt ist so wie gestern. Kein Abenteuer, keine besonderen Aussichten. Ruhe für Geist und Körper wie man so schön sagt.

Diese Nacht haben wir einen Meteoritenpark ausfindig gemacht und wir können dort auch eine Nacht verbringen. Der Park hat viele Bäume, somit viel Schatten. Das ist sehr willkommen. Ein einziger Nachteil ist, dass wir kein Internet haben. Das Signal für Kosmo kommt nicht durch die Bäume. Schlimm ist es nicht.

Ein kleiner Rundgang am Abend. Die Anlage ist schön angelegt, der Ranger nett. Die neuen Nachbarn sind ebenfalls freundlich und nicht aufdringlich.

02.02.2025

Unsere Nacht war ruhig und wir waren mal bei „nur“ 30 Grad in der Nacht. Wahnsinn. Zum Glück hat Bumba viele Fenster und so kommt doch mal der ein oder andere Windhauch. Unser Weg führt uns durch dieStadt Río Paraná. Diese Stadt liegt am Fluss und hat Sandstrände. Die Leute tummeln sich alle auf engstem Raum vor und in dem Wasser. Sieht amüsant aus.

Wir halten am Campingplatz Laguna Totora und gucken etwas sparsam. Ein Campingplatz? Wiese und am Rand Sitzmöglichkeiten. Mit „Hintergrundmusik“. Der Nachbar hat seine Klimaanlage laufen und braucht dafür natürlich ein Stromagregat. Hier gibt es keine andere Möglichkeiten zu übernachten, daher müssen wir wohl oder übel hierbleiben. Etwas positives gibt es dann doch zu berichten. Wir lernen Manuel kennen und wir verabreden uns für Morgen in seinem Wohnort „Paso de la Patria“. Am Abend haben wir dann noch Glück, ein PKW fährt weg und wir können zumindest ein wenig Abstand zu dem Aggregat bekommen.

Mehr Fotos gibt es nicht. Es ist einfach zu warm und das macht einen doch etwas lustlos.

03.02.2025

Schnell gefrühstückt und auf nach „Paso de la Patria“. Wir fahren zu der Baustelle von Manuel und er lotst und als Erstes zu seinem Vater. ER meinte, das wir bei seinem Vater schlafen können und er Platz hat. Ja, das hat er, allerdings nicht für unseren Bumba und Manuel wollte uns im Haus seines Vaters einquartieren. Super lieb, das möchten wir nicht. So unterhalten wir uns ein wenig mit dem Vater und dann fahren wir weiter. Manuel zeigt uns den Strand, erklärt wie die Leute hier leben.  Die Stelle, wo er dachte, das wir stehen können ist etwas unglücklich. Die Leute vergessen einfach die Höhe von unserem Bumba. Manuel selber möchte Reisen. Er möchte Europa bereisen. Das kann er aber erst machen, wenn seine Tochter älter ist.

Allerdings gibt es einen Campingplatz und er bringt uns zu dem Platz. Ist das toll, Manuel spricht mit der Inhaberin des Platzes, so dass wir nichts mehr machen müssen… auch nicht zahlen, da Manuel die Nacht bezahlen möchte. Er sträubt sich mit Händen und Füßen das Geld anzunehmen. So war das nicht gedacht… Wir möchten ihn und seine Familie zum Essen einladen. Leider zerschlägt sich das auch, da sie am Abend eine Verabredung haben und nach Corrientes fahren. Schade. Während wir noch da stehen und uns unterhalten höre ich immer wieder ein sehr merkwürdiges Geräusch. Nicht nur einmal, nein ständig surrt es. Eine ganz schöne Geräuschkulisse. Manuel klärt uns dann auf und zeigt das Insekt, das diese Geräusche von sich gibt.
So schnacken wir noch ein bisschen mit Manuel, der uns noch sagt, wo wir unbedingt hingehen sollen. Wir tauschen die Telefonnummern aus. Wenn er nach Deutschland kommt meldet er sich.

Nachdem wir Bumba für die Nacht geparkt haben gehen wir noch Richt dem Paraná River. Die Einheimischen sitzen am Rand des Flusses, einige auch im Fluss. Ein kurioses Bild ist das. Ein Pavillon mit Stühlen im Wasser. Allerdings bei den Temperaturen ideal. Das Thermometer zeigt schlanke 42 Grad.

Als wir zurück sind kümmern wir uns noch um unsere Wäsche. Bei den Temperaturen trocknet alles schnell. Nach getaner Arbeit sitzen wir einfach nur da. Unterhaltungsprogramm ist dann noch ein Pferd, dass über den Platz läuft und reife Mangos am Boden frisst. Der Gaucho fängt es dann aber kurze Zeit später ein. Hier sind über all Mangobäume und die Früchte schmecken auch. Dann bekommen wir noch eine Showeinlage von Affen, die durch die Bäume springen und dann auf einer Stromleitung laufen.

 

04.02.2025

Vor Abfahrt fahren wir noch zu dem Strand wo sich die Touristen tummeln. Ein schöner Strand, mit kleinen Buden, Bars und Restaurants. Manuel hatte uns den Strand von den Einheimischen mit mehr Ruhe gezeigt. Zum Glück.

Es geht nach Ituzaingó. Wir brauchen Bargeld und Western Union ist dort vertreten.
Hier ein paar Fahrbilder des Tages.

Eigentlich hatten wir uns ein Platz am Ortsrand ausgesucht, die Anfahrt ist schon etwas merkwürdig, der Platz dann gar nicht vorhanden. Der Zweite, der in der Nähe sein soll hat eine Anfahrt mit Trialeinlage. Wir fahren wieder auf die Hauptstraße und in den Ort. Dort finden wir an einem Wendekreis nahe der Feuerwehr einen Platz. Schatten, Bank und Aussicht auf den Fluß sowie Sicht auf Paraguay. Die Grenze verläuft im Fluss.


Am Abend schlendern wir noch durch den Ort. Es gibt kleine Restaurants und kleine Läden. Es ist ein kleiner Touristenort und Western Union. Das Geld abholen klappt immer super. Wir sind damit zufrieden.

Zurück an unserem Bumba haben wir einen schönen Blick auf den Fluss.

05.02.2025

Auf in den Parque Provincial Iberia. Die Piste zu dem Park ist relativ gut zu fahren. Wir haben Blicke auf gesunde Baumplantagen und auf Baumplantagen die von Bränden betroffen waren. Bei den Plantagen handelt es sich in den meisten Fällen um Kiefern- oder Eukayptus-Monokulturen. Sie sind fast ausschließlich für die Industrie bestimmt.

Wir sind hier schon in dem Sumpfgebiet. Insgesamt ist das „Esters del Iberá“ ein 13.000 Quadratkilometer großes Sumpfgebiet in Argentinien. Sumpf, Moor, Seen und Lagunen. Man sieht es an den Weiden und Wiesen mit Schilf.

Die Ortsdurchfahrt durch Colonia Carlos Pellegrini ist goldig. Der Ort liegt an der „Lagune Iberá“.

Als Erstes müssen wir zu der Anmeldung des Parks und Eintritt bezahlen. Human mit 13,00 € pro Person. Es geht erst über einen Damm und dann über eine Brücke. Sie soll bis 12t tragen…

Danach geht es auf den Campingplatz. Schön gelegen und ein toller Platz mit Schatten. Wir haben 42 Grad.

 

Am Abend „kühlt“ es auf 37 Grad ab. Zum Sonnenuntergang gehen wir an das Wasser. Hier sichten wir unseren ersten Alligator und sehen Riesenfrösche. Richtig dicke Brummer sind das.Durch diese Sichtungen kommen wir mit einem Paar in das Gespräch. Nurit spricht super Englisch, Juan leider nicht. So übersetzt Nurit hin und her. Wir haben alle viel Vergnügen an der Unterhaltung.

Der Sonnenuntergang ist wunderschön. Morgen machen wir eine Bootstour, Nurit, Juan und ihr Sohn Santi haben diese Tour auch gebucht.

06.02.2025

Wir hatten mal wieder eine sehr warme Nacht, Trick 17 mit den offenen Fenstern – eins vorne, eins an der Seite und der MaxVan – haben diesmal keine Abhilfe schaffen können. Gleich geht es auf die Lagune, da haben wir sicherlich ein wenig Abkühlung.

Der Guide erzählt viel über die Flora, Fauna und die Tiere. Wir verstehen leider nichts, da es alles auf Spanisch ist. Hin und wieder übersetzt Nurit uns etwas.


(Die Brücke von unten, die 12t tragen soll…)

Eine Vielfalt von Tieren haben wir heute gesehen. Eine tolle Fahrt über die Lagune. Wir werden sie jederzeit empfehlen.

Was wir sonst noch machen? Nichts, einfach nur da sitzen und Löcher in die Luft gucken. Später unterhalten wir uns noch ein wenig mit Nurit und Juan. Santi tobt durch die Gegend. Dem kleinem Mann macht die Hitze anscheinend nicht viel aus.

07.02.2025

Noch einmal über die Brücke um den Rundweg auf der anderen Seite zu gehen, dann geht es weiter. Hier soll man gut laufen könne und viele Vögel sehen. All das wird erfüllt.

Es geht jetzt weiter nach San Ignacio – Ruinas de san Ignacio Mini. Vorher haben wir uns noch mit Nurit, Juan und Santi verabredet. Wir treffen uns in zwei Tagen in Salto Encantado.

Heute ist es ein reiner Fahrtag der an einem schönen Stellplatz endet. Direkt an einem See.

08.02.2025

Auf zu den „Ruinas de san Ignacio Mini“. Nachdem wir ein wenig hin und her geirrt sind haben wir einen Parkplatz gefunden, natürlich Kostenpflichtig. Den Eingang müssen wir dann auch erstmal finden. Nachdem wir das geschafft haben stehen wir an der Kasse. Natürlich soll die Eintrittskarte per App gemacht werden. Wir haben nur immer wieder das Thema, dass wir nur eine Nummer im Pass haben und nicht so wie bei den Argentiniern, die zwei Nummern haben und diese auch immer angeben müssen. Die Damen am Eingang sind gar keine Hilfe, Micha schwillt der Kamm und ich werde von Mücken gefressen. So langsam reicht es. Gleich verzichten wir auf die Besichtigung. Dann, bevor wir beide platzen, sagt die Dame, dass es an der Seite eine Kasse gibt und man ein Ticket kaufen kann. Wir gucken sie fassungslos an und ich würde ihr am liebsten … Keine Wort

Das Lächeln finden wir dann auch nach 5 Minuten wieder.

Ein sehr schöner Ort mit viel Ruinen und viel Geschichte.

Unser Ritt geht auf der RP7 weiter. Vorbei an vielen, kleinen und sehr einfach Hütten. Kinder und Jugendliche laufen am Straßenrand. Wahrscheinlich ist gerade die Schule aus.

Die Fahrt endet an dem Park Salto Encantado. Es gibt direkt neben dem Park einen Campingplatz. Dieser ist aber nicht öffentlich. Der Ranger von dem Park sagt uns, wo wir einen schönen Platz finden. Den Platz steuern wir erstmal an. Es ist schon Nachmittag und der Park schließt um 18:00 Uhr. Also steuern wir den Campingplatz am Arroyo Alegre an. Ein schöner Platz, direkt an einem Flüsschen, Sitzgelegenheiten im Schatten. Ein großes Areal für Zelte mit Sanitär und Feuerstellen.

Wir finden einen Platz. Es ist der Einzige wo wir hinpassen. Zwei Nächte bleiben wir.

 

Nachdem die Stühle stehen und wir entspannt am Fluß sitzen flattert da etwas vorbei. Ein blauer Morphofalter. Micha und ich sehen das erste Mal so einen großen Schmetterling. Natürlich Kamerascheu. Die kleinen Geschwister sind nicht kamerascheu.

09.02.2025 – Sonntag

Es geht zum Park. Als wir vom Platz fahren staunen wir nicht schlecht über die Autoschlange am Campingplatzeingang. Na mal schauen, ob wir heute Abend wieder einen Platz finden.

Als wir am Park ankommen begrüßt uns der Guide von gestern. Er kann etwas englisch und erklärt uns die Wege, was wir sehen und teilt uns mit, das aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Tage 2 Wege gesperrt sind. Dann laufen wir heute weniger als gedacht. Nach kurzer Zeit stellen wir fest, dass die Ausschilderung sehr schlecht bzw. gar nicht vorhanden ist. Na super. Auf dem Plan sieht alles super verständlich aus. Wir finden aber die Wege, die wir gehen wollen. Es ist tropisch hier und trotz des vielen Regens führen die Wasserfälle kaum Wasser. Flora und Fauna geben mal wieder alles. Toll. Dann kommen noch ein paar Schmetterlinge dazu.

Die Schmetterlinge haben wir gesehen und auch Käfer. Spinnen und Co. haben wir überhaupt nicht gesehen.

Zu guter Letzt wollen wir ein Eis essen. Micha entscheidet sich für ein Schoko-Vanilleeis und hat eher Pudding gehalten in einer Schokoladenhülle. Mein Wassereis geht.

Als wir zum Platz kommen ist es schon etwas ruhiger geworden. Unser Platz ist noch von einem Tagesgast belegt, so dass wir erstmal auf dem kleinen Rasenplatz stehen, natürlich komplett in der Sonne. Zum Glück können wir nach 1 Stunde wieder auf den Schattenplatz.

Gestern hatten wir die Duschen noch nicht getestet. Heute aber und die sind richtig gut. Was für eine Wohltat.

10.02.2025

Faulenzen ist angesagt, bei der Hitze äußerst willkommen. Nurit, Juan und Santi kommen am Nachmittag an. Wir freuen uns das wir uns wiedersehen. So schnacken wir und laden die Drei am Abend zum Essen ein. Santi nimmt mich in Beschlag und er versteht nicht, das ich ihn nicht verstehe, das ich die Sprache nicht spreche. Also mit Händen und Füßen, das geht auch.

Wir müssen zum Essen gehen in die Stadt fahren. Wir nehmen das Auto von den Beiden und wir treffen uns um 21:00 Uhr wieder. Diese Straßen mit einem normalen PKW zu fahren ist schon komisch. Die Löcher und der Schotter machen sich nochmal ganz anders bemerkbar. Ich leide bei jedem Schlag mit dem Auto.

Angekommen in dem Restaurant bekommen wir einen großen Tisch. Wir sind alleine da. Viel los ist hier wenig. Ob das an der Uhrzeit liegt? Nurit sagt, dass sie eigentlich immer so spät essen. Bei vielen ist es üblich um 21:00 Uhr erst anzufangen mit kochen und dann geht man direkt in das Bett.

Nurit dolmetscht und wir haben wieder einen fantastischen Abend. Für den kleinen Santi wird es allerdings dann doch zu spät. Er schläft tief und fest unter dem Tisch und dann auf Mamas Arm.

11.02.2025

Jetzt heißt es „Auf Wiedersehen“. Nurit und Juan leben in Buenos Aires, vielleicht sehen wir uns dort nochmal. Man weiß es nicht. Unsere Fahrt geht jetzt zu den Abfahrt Richtung Wasserfälle Iguazu. Vorher möchte ich Santi noch eine Freude machen und schenke ihm meine selbstgehäkelte Schlange, die man sogar biegen kann. Er flüchtet. Hat er Angst vor Schlangen? Nein sagt Nurit, ihm ist es einfach nur unangenehm, das er was bekommt. Wenn ich dann weg bin wird er nach mir fragen. Nurit und Juan bekommen noch einen selbstgenähten Schlauchschal. Juan freut sich riesig, soviel Freude habe ich lange nicht mehr gesehen.  Dann heißt es Abschied nehmen.

Auf dem Weg zum bzw. vom Campingplatz liegen ein paar Teeplantagen.

Es geht die RP 11 entlang, eine sehr grüne Straße.

Kurz vor den Iguazu Wasserfällen halten wir an und übernachten an einer Shell Tankstelle.Warum? Wir werden morgen direkt zu den Wasserfällen fahren, die argentinische Seite anschauen und dann noch über die Grenze nach Brasilien gehen. Ein Stellplatz an der Shell ist unser heutiger Übernachtungsplatz.

12.02.2025

9:30 Uhr und wir stehen an der Kasse des Nationalpark Iguaçu. 39,00 €/pro Person später gehen wir los. Es gibt verschiedene Wege und wir entscheiden uns als Erstes für den gelben Weg. Die Wege sind schön angelegt und Nasenbären kreuzen unseren Weg. Dann einmal noch die Treppe runter und um die Ecke und… atemberaubend. Was für ein Anblick, was für ein Gefühl. Wir stehen im Dschungel, so fühlt es sich an.

Micha und ich stellen fest, dass sie uns besser als die Vic Falls gefallen haben. Begeistert fahren wir jetzt nach Brasilien. Die Wasserfälle von der anderen Seite betrachten.

Der Grenzübergang befindet sich bei der Stadt Foz do Iguaçu. Die Ausreise erfolgt ohne großen Aufwand. Erstaunlich. Wir bleiben sitzen, reichen die Pässe raus, das Kennzeichen wir angeblichen und weiter geht die Fahrt.

Wir sind in Brasilien.

 

 

 

 

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