Namibia Part 1

Im Tunesien Urlaub fiel mehrfach das Wort „Namibia“. Das Land soll traumhaft sein, eine Reise einmalig. Mh… Konny und Richard schwärmten damals schon von Tunesien und hatten recht. Also, auf nach Namibia! Da wirft man doch gerne die Erstplanung der Auszeit um, Georgien & Co. muss warten. Ach so, wenn man schonmal da ist, bereist man auch Botswana und Südafrika. Aus der Reise zu Zweit wird eine Reise zu Viert. Konny und Richard sind dabei. Das Quartett ist wieder unterwegs.

Insgesamt werden wir uns knapp 90 Tage in Namibia, Südafrika und Botswana aufhalten. Achtung: Wer denkt, dass man in jedem dieser Länder 90 Tage Touristenvisum hat, irrt sich. Der Länderverbund (SADc) zwischen Botswana, Lesotho, Mosambik, Namibia, Südafrika und Eswantini, besagt, dass das Touristenvisum für diese Länder für die 90 Tage insgesamt gilt. Dank eines Forums, in dem Konny fleißig liest, wurden wir auf diese Einschränkung für das Touristenvisum aufmerksam.

Jetzt noch ein wenig zu dem Land selbst:
Namibia zählt zu dem zweitdünnsten besiedelten Land der Welt zählt. Warum? Die Namib (Wüste) nimmt einen großen Anteil von Namibia in Beschlag und die Namib ist nicht gerade bewohnbar. Somit sind es knapp 3 Einwohner pro km² (zum Vergleich: Deutschland hat 236 Einwohner je km²). Das heißt, wenn Namibia nicht von Touristen überrannt wird, haben wir in Namibia viel Ruhe und Weite ohne Menschen.
Das Zahlungsmittel ist der Namib-Dollar. Getauscht wird (von uns) am Flughafen.

Es geht los:

Drei Tage vor dem Abflug sitzen wir, im (wieder) kalten Süden. Der Regen prasselt auf das Vorzelt, die Koffer sind gepackt und es bleibt nichts mehr zu tun. Der Flug geht nach Windhoek. Verrückt, in vier Tagen werden wir Sonne und Wärme haben).

26./27.03.2024

Angekommen. Der Nachtflug von Frankfurt nach Windhoek war problemlos. Es heißt, wenn man die Luft riecht, wenn man den ersten Schritt macht, stellt sich raus: “Man liebt Namibia oder hasst es”. Micha und ich mögen es. Ob wir es lieben, wird sich rausstellen.

Jetzt geht das übliche Gelaufe los. Geld abheben, Telefonkarte kaufen und den Fahrer zur Autovermietung finden. Der Fahrer findet uns schonmal, sehr gut. Den Telefonshop finden wir sowie den Bankautomaten/Wechselstube.

Team 1 zum Geld tauschen und Team 2 zum Telefon Shop. Team 1 trennt sich. Konny geht in die Wechselstube, ich für uns an einen Geldautomat. Erster Automat funktioniert hervorragend. Abhebung des Mindestbetrag 3.000 Dollar … na gut, namibische Dollar. Umrechnungskurs 20,1 zu dem Zeitpunkt = 149,25 €. Ein bisschen wenig, da oftmals auf den Camp´s bar bezahlt wird, zumindest bei den Kleineren. Also zum Automat 2. Und da geht es los. Wenn Ihr das gesehen hättet, ihr würdet euch vor lauter Lachen auf dem Boden kugeln. Kerstin am Automaten. Wo bitte geht die Karte rein? Gefunden. Warum nimmt der Automat die Karte nicht an? Wie ein Trottel stehe ich vor dem Automaten. Mehrere Herren werden auf mich aufmerksam und einer kommt und fragt, ob er helfen kann. Oh ja, bitte. Er zeigt mir, wie die Karte vom Automaten angenommen wird. Danke. Karte ist drin, Check. Betrag eingeben, Gebühren werden angezeigt. 40,99 Dollar, hier fehlt allerdings das Zeichen für N, also namibische Dollar. Stopp, Abbruch, Klärung, o.k., namibische Dollar, neues Kartenspiel, neue verwunderte Blicke der Herren, die noch an der gleichen Stelle verweilen.  Endlich, es ist vollbracht. Der Automat hat als Mindestbetrag 5.000 Namibische Dollar. Wir sind Reich wie Schaich, zumindest der Anzahl der Scheine nach.

Team 2 war ebenfalls erfolgreich, so dass wir jeder eine namibische Telefonnummer haben und 18 GB Mobile Daten.

Dann geht es zur Übernahme des Campers (unser Zuhause für die nächsten 87 Tage), danach einkaufen, zum ersten Camp (Urban Camp) fahren, Reisetaschen auspacken und im Auto verstauen … der Ankunftstag ist stressig, positiv stressig.

Regen gibt es auch in Windhoek, auch wahre Wolkenbrüche. Mit einem herrlichem Grollen vom Himmel. Das Spektakel ist aber auch schnell wieder vorbei.

Dafür ist der nächste  Tag entspannter. Prüfen, ob das Gepäck pistentauglich verstaut ist, das Camp erkunden und am Abend im Kult Restuarant „Joe´s Beerhouse“ essen. Am Abend noch ein wenig Draußen sitzen und genießen.

Die haben Spaß mit ihrem Meter Bier:

Auf dem Rückweg kommen wir noch an der Bushaltestelle vorbei. Schöne Arbeit, wie ich finde.

Abfahrt! Wir wollen zur Ameib Ranch mit ca. 3 Std. Anfahrt.

Die Fahrt führt durch kleine Orte. Die Armut ist sichtbar. Vor der Stadt stehen kleine Schabracken. Gebaut aus Wellblech und Holz. Auf dem Bergvorsprung trohnt eine große, weiße Villa. Es berührt mich. Unten arm, oben reich. Ein Sinnbild.

Micha sagt mir: “Das kennst du doch schon von anderen Ländern. Wir können froh und dankbar sein, in Deutschland geboren zu sein”.

Angekommen an der Ameib Ranch haben wir zunächst ein paar Probleme.

A. Schöne Plätze, aber ohne Einfahrten, jeder Platz ist mit Steinen umrandet.

B.   Kein Strom an den Plätzen

Problem A. bei der Inhaberin des Camp angesprochen. Aussage von der Inhaberin, dass so viele Camper in der Anlage Pflanzen kaputt gefahren haben, dass die Plätze abgegrenzt wurden… ah ja… dann verschließt man einfach die Plätze und wirbt trotzdem als Camp für Fahrzeuge. Finde den Fehler… Nach kurzer Klärung werden drei Steine zur Seite gelegt, der Busch auf dem Platz hochgehalten und die Fahrzeuge auf den Platz gefahren.

Problem B. Strom soll von dem kleinen Gemeinschaftspavillion geholt werden. Problem gelöst? Nein, leider sind die Steckdosen ohne Strom. Also wieder zur Rezeption und Erläuterung des Problem’s. Eine Sicherung ist raus. Sicherung rein, endlich Strom!

Jeder Gang hält schlank ist das Motto hier auf dem Platz, so oder so ähnlich muss es sein, bei der Rennerei.

Bei  Kaffee und Keksen wird der morgige Tag geplant. Wir wollen mit Richard wandern gehen. Konny hütet in der Zeit die Fahrzeuge. Eine Route ist bald auserkoren und wir vereinbaren 6:45 Uhr zum Abmarsch. Warum zu dieser unseligen Zeit? Heute hatten wir schlanke 36 Grad und morgen soll es entsprechend werden.

Micha und ich stellen am Abend die Stühle neben Brutus (unser Camper hat natürlich einen Namen bekommen) und bestaunen den Sternenhimmel. Traumhaft.

Das nennt man Reisen? Ein Wecker klingelt zu der alten Weckzeit 6:00 Uhr. Selbstgemachte Leiden. Wir wollten wandern. Den am Vorabend gepackten Rucksack geschultert und los.

Irgendwie begreife ich erst nach einer halben Stunde, dass wir in Namibia durch einen Bereich wandern, wo es wilde Tiere gibt und nicht nur für mich neue Pflanzen…vielleicht liegt es aber auch an dem “Kerstin, leise, wir wollen Tiere und keine Pflanzen sehen”. Ups.

Der erste Ausflug geht zur Phillipps-Cave. Es ist eine Höhle mit zahlreichen Höhlenmalereien. Obwohl sie unter Denkmalschutz steht kann sie betreten werden.

Rund 2 Std. später sind wir da. Beeindruckend, was damals gezeichnet wurde. Insbesondere der weiße Elefant fällt auf. Aber warum wurden sie gezeichnet? Die gesamte Geschichte werden wir 2 Tage später hören.

Ich habe leider von dem Schild kein Foto ohne Harry. Harry begleitet uns, hat eine andere,  besondere Geschichte. Aber jetzt geht es hier weiter.

Nach einem kurzen Frühstück geht es weiter zur Bulls Party. Surreale Granit-Compositionen, gigantische Felsfomationen, die verstreut am Rande der Granitfläche liegen.



Es ist schön, durch die sich immer wieder ändernden Landschaft zu laufen.

Wir erreichen Sie gut 1 Std. später. Wahnsinn, wir stehen vor riesigen Kugeln, die auf anderen Felsbrocken stehen. Die Natur ist einfach beeindruckend. Ein kleiner Bachlauf läuft zwischen den Kugeln lang. An einer Stelle sammelt sich das Wasser. Kleine Kaulquappen sind zu sehen.

Der Rückweg wird über den Fahrweg angetreten. Als wir wieder am Camp sind, ist es 11:00 Uhr und es wird immer heißer. 

Am Abend hat es aufgefrischt. Der Wind ist bei uns herzlich willkommen. Bei unseren Kochern nicht. Also einen windfreien Bereich suchen und dort kochen. Just nach dem Essen sehen wir am Horizont Blitze und es grollt ordentlich. In den Camper gehen und Reisverschlüsse hochziehen, damit wir kein Wasserbett bekommen. Da merkt man die weiteren Vorzüge von unserem Bumba.

Draußen sitzend beobachten wir, ob das Gewitter zu uns kommt. Nein, aber der Regen. Also ab in den Camper und noch mal zum Zähne putzen raus. Jetzt aber: Guts Nächtle

31.03.2024

Ihr glaubt es nicht. Ruhe! Aber jetzt von Anfang an.

Heute ging es von der Ameib Ranch zur Spitzkoppe. Die Gravelroads haben von Wellblechpiste über leichter Sand und Schotter alles eingebaut und Micha hat seinen Spaß. Es gibt Senken, die mal seicht, mal tief sind.

Mein Blick schweift von der Straße über den Rückspiegel in die Landschaft. Irgendwie bin ich noch nicht ganz auf Tiere gepolt, ich sehe nicht einen Vierbeiner. “Wie sie sehen, sehen sie nichts”. Kommt vielleicht noch.

Angekommen an der Spitzkoppe suchen wir uns Plätze aus. Es gibt diverse Stellplätze und wir haben freie Platzwahl.

Micha und ich entscheiden uns für einen Platz in einer “Felsenbucht“ – Nr. 11 B. 

Ausgepackt ist schnell, kurz Richard und Konny besuchen um eine Uhrzeit  für einen Spaziergang durch das Camp zu machen und zurück zum geplanten Kaffee.

16:00 Uhr Abmarsch zum Spaziergang. Die Plätze sind alle weit voneinander entfernt, so das es einem vorkommt, alleine zu sein. Nur die kleine Hütte verrät, dass es ein Platz ist. Das Plumpsklo.

Nach dem Rundgang machen wir nichts. Wir haben kein Netz, keine Nachrichten, kein Status. Nix machen. Wenn einem was einfällt, was man gerne wissen möchte, kein Google. Komisch, so ohne Handy. Da merkt man, wie oft man das Handy in der Hand hat… Es wird aber nicht langweilig. Wir haben einen Vogel (also nicht dem im Kopf, sondern einen mit Federn und so), der bei uns ist, zwitschert und immer zutraulicher wird.

Die Farben zum Sonnenuntergang sind einfach schön. Wir gehen noch ein wenig auf den Berg um zu genießen.

Ein Tag mit Entspannung geht zur Neige. Micha und ich sitzen hier unter einem wunderschönen Sternenhimmel. Gelegentlich hört man ein Piepen, ansonsten absolute Stille. Man hört sich, das leichte Rauschen in den Ohren und auf einmal ist man einfach nur noch da.

Guten Morgen. Frühstücken, einpacken, die neuen Haustiere versorgen (von einem Vogel sind es auf einmal gefühlte 20 geworden)…

…und Abfahrt zum “Bushman’s Paradise”. Wandern ist angesagt. Rund 1 Std. werden wir mit einem Guide den Berg erklimmen. Der Anstieg geht von jetzt auf gleich auf 100 Höhenmeter…. Also los, die fest verankerte Kette gibt mir Vertrauen. Der Guide hüpft natürlich wie eine Gazelle den Berg hoch, während ich denke, das ich gleich wieder runterrolle. Micha ist aber hinter mir und würde mich auffangen. “Sag bescheid, wenn es nicht mehr geht, mach langsam” sagt er.

Als wir fast oben sind, drehe ich mich vorsichtig um und vergesse alles. Was für ein Ausblick. Grandios.

Die restlichen Meter geht es auch sanfter voran und dann, ja, dann steht man auf einer Granitarena mit Blutfruchbaum, Akazien und weiteres Buschwerk. Hier summt und brummt es.

Wäre das nicht schon genug, geht es ein paar Schritte weiter und in einem Überhang gibt es Felszeichnungen. Unser Guide ist super. Er erklärt uns in Ruhe die Pflanzen, woher die Zeichnungen kommen. In Kurzform (von mir, ansonsten hättet ihr noch wesentlich mehr zu lesen) zu den Zeichnungen, erzählt er uns, dass die Malereien wohl als Symbolsprache, um Erfahrungen mit Jagdwild, Jagdtechniken oder Wanderrouten von Tieren dienten. Sie könnten auch als Demonstration gedient haben, dass man sich in dieser Höhle befunden hat. Die Familie, die uns begleitet, stellt Fragen bzw. die Mutter muss alles übersetzen, da der Rest der Familie kein Englisch versteht… unser Guide hat eine Engelsgeduld.

Weiter geht es nach Swakopmund. Was für ein Wechsel. Von rd. 1.600 Höhenmetern geht es auf 300 Höhenmeter. Die Landschaft hat sich in eine triste, weite Ebene verwandelt. Wir fahren die B2 nach Swakopmund. Eine Besonderheit hat die Straße. Es steht ein kleines Museum direkt am Fahrbahnrand. Das “Martin Luther” Museum. Ich denke an ein das Evangelium Martin Luther. Nein, hier steht eine “Lokomotive” und die Geschichte dazu ist einmalig, einmalig verrückt…. Ein wenig Neugierde wollen wir euch ja lassen, von daher wird hier nix weiter verraten 😉

Irgendwann sehen wir am Horizont eine Nebelwand. Ein Zeichen, dass wir demnächst in Swakopmund ankommen. Das aufeinandertreffen der rauhen See mit der Hitze des Inlandes lässt diesen entstehen. Heute soll es den ganzen Tag nebelig sein. Ansonsten soll der Nebel in der Regel um die Mittagszeit vergehen. Das Erleben wir an keinem Tag während unseres Aufenthalts.

Wir fahren auf den Campingplatz (eine Empfehlung von Konny & Richard). Es ist bisher der teuerste Platz, aber Luxuriös. Wir haben ein eigenes Klo, Dusche, Sitzbereich und eine Abwaschgelegenheit…

Ein Spaziergang am Abend führt uns an einer kleinen Fischschlachterei vorbei. Hier können privat gefangene Fische ausgenommen werden. Es sind mehrere Plätze belegt, Möwen kreisen über den Plätzen.

An der Promenade kommt uns ein Mann entgegen und verwickelt Micha in ein Gespräch, ein freundlicher Mann, als er nach unseren Namen fragt, wird es merkwürdig. Und dann kommt der Aha-Effekt. Er schnitzt den Namen in eine Kastanie und man kann sie dann kaufen. Schöne Idee, aber wir möchten nicht.

Die Promenade ist umwerfend. Eine Palmenallee und in den Beete sind Pflanzen, die bei uns u.a. Zimmerpflanzen sind. Die Beete vor der Allee waren schon beeindruckend, das hier toppt alles. Wir kommen zu dem Leuchtturm.
Der Leuchtturm wurde 1902 gebaut mit 10 m 1910 wurde er um weitere 17 m erhöht. Micha fängt den Leuchtturm mit seinem Foto schön ein:

Zurück zum Camp schlendern wir neben der Promenade und gehen über einen kleinen Markt. Alle bieten die gleichen geschnitzten Figuren, Tücher und Schmuck an. Wer da wirklich was selber geschnitzt hat, erkennt man nur daran, das er ein wesentlich kleineres Angebot hat. Der Rest ist wahrscheinlich Chinaware.

Neuer Tag: Es hört sich an, als ob ein Trecker durch Brutus fährt. Der Nachbar mit seinem V12. Ich bin ja eigentlich nicht aggressiv, dem könnte ich aber links und rechts eine an die Backe geben. Türen klappen bereits ab 6:30 Uhr und dann noch der Trecker. Wenn der in die Wüste fährt, sieht er keine Tiere, eher kommt ein Elefant und attackiert ihn wegen Lärmbelästigung…

Wir haben uns um 9:30 Uhr mit Konny & Richard verabredet. Sie sind in eine kleine Pension für die drei Nächte gezogen. Der erste gemeinsame Weg mit den Beiden führt uns zur Stadtverwaltung. Wir benötigen noch ein Permit für den Namid Naukluft Park, damit wir dort fahren dürfen. Als wir vor der Stadtverwaltung stehen, sind wir uns nicht sicher, ob wir das richtige Gebäude haben. Es sieht aus wie ein in sich zusammen fallendes Gebäude. Wir sind richtig. Im Inneren des Gebäudes fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Großmutters Eiche antik zum sitzen…

Micha spricht mit der netten Frau, die das Permit ausstellt, Sekretärin Kerstin füllt das Formular aus und Konny stellt Fragen. Alles beantwortet, Permit in bar bezahlt (aufgrund des gestrigen Feiertages und des Ansturmes der Menschen in den Bankfilialen gehen heute die Verbindungen mit den Banken nicht – da kann man nur staunen) und fröhlich mit dem Permit wieder aus der Vergangenheit in die Zukunft gehen.

Jetzt kommen die Outdoorläden dran. Ein Wasserkanister wäre super, das Interieur der Fahrzeuge soll ein wenig aufgestockt werden. Wir finden alles, und noch mehr (zwei Taschen, die nicht geplant waren, aber praktisch sind), merken uns die Läden, damit wir Morgen hier kurz mit den Autos stoppen und die Sachen kaufen. Schleppen möchten wir das nicht alles.

Weiter geht es. Wir verfallen alle quasi in einen kleinen Kaufrausch. Hier eine Tischdecke, da Handtücher, dort ein Becher…. Jetzt ist aber genug. Ab zum Campingplatz.

Heute, am 03.04.2024, hat Richard einen Termin mit Stefan Braun, Offroad Fahrzeugbau. Wir fahren zu seinem Betrieb, der Camper baut. Mit Hubdach und Zeltwänden. Eindeutig für wärmere Regionen konzipiert. Die Camper sind aber durchdacht und vom Interieur sehr schön. Das Grundfahrzeug, ein Toyota Landkruser, ist perfekt für die Anforderungen in diesen Regionen. In Deutschland wäre eine Zulassung nicht möglich, der TÜV hätte Mängel. Obwohl diese Mängel eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit darstellen. In Namibia haben die Fahrzeuge wesentlich mehr Belastungen (u.a. Gravelroads) und es muss 100% Verlass auf die Fahrzeuge sein. Unser Brutus z.B. hat über 104.000 km und läuft bisher ohne Probleme.

Während der Gespräche kommen wir auf die Batterien in den Campern zu sprechen. Aktuell könnte es aufgrund der Schwäche der Batterien der Kühlschrank von einer Kältevorrichtung in eine Warmhalteplatte verwandeln. Richard und Micha war das bereits aufgefallen und die Überlegung für Solar kam auf. Enrico und Karsten, Mitarbeiter von Stefan, haben dann die Batterien gemessen.. Das Ergebnis war grauenhaft. Kein Wunder, das wir max. 1 Tag freistehen können, ohne das der Kühlschrank den Dienst versagt. Dann beginnt die Odyssee. Micha schreibt und telefoniert mit dem Autovermieter bezüglich der Übernahme der Kosten für neue Batterien. Der Autovermieter ruft Karsten an und fragt, ob die Werte stimmen. Dann telefoniert Micha wieder mit dem Vermieter, Enrico übernimmt dann die weiteren Telefonate. Endlich, kurz nach 16:30 Uhr, kommt das GO für neue Batterien. Um 17:00 Uhr schließt der Laden. Also fix die alten Batterien raus (was einen Akt darstellt, da eine Pflege in diesen Bereichen der Fahrzeuge nicht stattfand). Pünktlich mit Ladenschluss sind die neuen Batterien drin. Super!

An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an Namib Camper´s. Insbesondere an Enrico.

Was für ein Tag. Zum Glück muss keiner heute kochen. Es geht um 18:00 in das Restaurant “The Tug” und freuen uns alle auf ein leckeres Essen. Das Essen ist umwerfend.

Zwischendurch habe ich immer wieder Fotos von der Stadt gemacht. Die Straßen haben es mir am meisten angetan. Hier kann ein Trecker nebst Anhänger ohne Probleme wenden. Es gibt Asphalt, aber auch Sand als Straßenbelag.

04.04.2024 Swakopmund – Spitzkoppe

Abfahrt 9:35 Uhr vom Camp Swakopmund. Wir treffen um 10:00 Uhr mit Konny und Richard bei “The Tug” am Parkplatz. Micha und ich haben – nachdem wir festgestellt haben, dass wir nach unserem Optimieren noch reichlich Platz haben und früh dran sind – kurzfristig 2 Kanister à 5l Wasser sowie 6 Flaschen mit je 1l Wasser gekauft, um dann festzustellen, dass wir immernoch Platz haben. Wenn wir das auch noch mit Wasser auffüllen, könnten wir ein fahrendes Aquarium sein. Wir beide mittendrin mit Hut und Sonnenbrillen. Gibt wahrscheinlich ein traumhaftes Bild.

Das Permit, was bereits am Mittwoch gekauft wurde, wird heute benötigt. Wir fahren abseits der – die Namib querenden – Hauptstrecken. Wir wollen den Welwitschia Trail befahren. Insgesamt gibt es 8 bzw. 9 Anlaufpunkte.

Die Flechten, die Büsche, die Mondlandschaft, all das werden wir heute sehen. An dem Punkt 1 segeln wir fröhlich vorbei. Bei Punkt 2 fällt erst die angelegte Parkgelegenheit auf, so dass wir merken, dass das Punkt 2 ist. Hier ist der Taler- bzw. Tintenbusch zu sehen. Der Talerbusch hat noch vier kleine Blätter, der Rest ist bereits abgefallen. Das hier, in der kargen Landschaft eh was wächst, faszinierend. Pflanzen sind einfach Überlebenskünstler.

Humor hat man in diesem Park auch 🙂

Anlaufpunkt 3 ist der  Baaiweg, die historischen Ochsenwagenspuren. Micha und Richard gehen auf Spurensuche und finden sie. “Die Spuren sind kaum zu erkennen, da muss man wissen, wonach man sucht” sagt Micha. Da hat sich mein Faulsein nicht gerächt.

Weiter geht die wilde Fahrt zu Punkt 4. Moon Valley. Ein schwarz zerklüftetes Tal. Wind und Wasser des Swakop bildeten diese bizarren Strukturen aus bis zu 450 Mio. Jahren altem Gestein.

Das Tal ist beeindruckend, der Fotograf einfach nur zum knutschen:

Wir sind einfach glücklich.

Den Punkt 5 schauen wir uns von den Fahrzeugen aus an. Die Flechten. Punkt 1 und 5 sind somit gleich. Wir könnten jetzt ein wenig Wasser auf eine Flechte tröpfeln lassen und dann sehen, wie sie sich entfaltet. Das Wasser sparen wir uns.

Im Camp der südafrikanischen Streitkräfte 1915 (Punkt 6) zeugen verrostete Ausrüstungsgegenstände auf die Zeit.

Am Horizont sehe ich Berge, die große schwarze Felder aufweisen. Das ist der Punkt 7. Hier sehen wir die Bergrücken mit Doleritabgängen. Dolerit ist ein subvulkanisches Ganggestein (chemisch und mineralogisch dem vulkanischen Basal ähnlich). Diese Landschaft ist so vielfältig. Eben war es eine Ebene, die bis zum Himmel ging, dann gab es da auf einmal ein schwarzes Tal, dann fährt man hügelig weiter, umgeben von hellem Gestein. Dann wird es wieder flach und kurz darauf fahren wir durch eine Art Westernlandschaft.

Innerhalb der Westernlandschaft wird es grün. Lauter Büsche und Bäume. Insbesondere der Federbusch fällt einem ins Auge.

Weiter geht die Straße über eine Ebene. Die Ebene danach, begleitet uns mit grünen “Tupfen”. Diese “Tupfen” stellen sich als Pflanzen der Gattung “Welwitschia mirabilis”. Dann endet die Straße und wir stehen vor einem eingezäunten Bereich, hier wächst die Mutter der grünen “Tupfen”.

Da die Straße eine Sackgasse ist, geht es die Hälfte wieder zurück zu dem angedachten Camp. Er liegt zwischen Palmen in einem Tal.

Der Platz 13 wird bezogen, Dachzelt hoch, Kocher raus: Kaffee und Kekse. Wir sind da.

An der Bar soll es W-LAN geben, mobile Daten sind hier nicht da. Also, Abmarsch zur Bar. Diese schließt bereits um 17:00 Uhr, so dass wir auf einem kleinen Bänkle mit unseren I-Pads sitzen und auf Empfang hoffen. Die Hoffnung stirbt, also noch einen Tag “Off”. So schlendern wir noch ein wenig über die hübsch dekorierte Anlage.

Ab zum Brutus und Abendessen. Das Leben ist so einfach… jetzt noch ein wenig in die Sterne linsern und dann schlafen.

Guten Morgen. Jetzt wird gepackt und es geht weiter im Park, nach Rock Arch über die Blutkopje. Hübsch liegt sie da, mehr kann ich ihr leider nicht abgewinnen. Das Einzige was ich interessant finde sind die Felsformation und das Granit. Ansonsten ist es ein Berg wie jeder Andere (für mich).

Vorbei an Köcherbäumen geht es auf die 4 x 4 Strecke zum Camp. Über Stock und Stein geht es zu dem Platz. Souverän fahren unsere Männer diese Strecke. Mein Micha ist für mich “Bester der Besten”, immer wieder.

Angekommen, Platz gesucht, die unfassbar Schöne Weite genießen und aufpassen, dass man nicht wegfliegt. Was für ein Wind. Der hält uns nicht von einem kleinen Spaziergang ab, da an Feuer machen erst gar nicht zu denken ist.

Erst die Arbeit…

…dann das Vergnügen 🙂

Blick auf die Weite…und die Nachbarn

05.04.2023

Rock Arch – Homab

Guten Morgen und Abmarsch… Heute ist der Himmel mal mit ein paar Wolken bestückt. Bisher ein seltener Anblick.

Zurück über die 4 x 4 Piste (die auf dem Rückweg mal wieder wesentlich entspannter wirkt). Unser Ziel ist Homab. Unser Weg führt über ein Wasserloch zu dem Camp.

Auf dem Weg dahin sehen wir die erste Herde Strauße. Das ist ein Erlebnis, diese Tiere in der Freiheit zu sehen. Kurz danach haben wir auch noch eine Herde Springböcke. Von rechts nach links geht springen sie und wieder zurück. Sie wissen anscheinend nicht so recht, wo sie hin sollen oder wollen. Langsam fahren wir weiter, damit sie sich sortieren können und keinen Herzinfarkt bekommen.

Angekommen an dem Wasserloch herrscht gähnende Leere. Kein Wasser, keine Tiere. Schade, Konny und Richard waren vor 5 Jahren dort, da war noch Leben bei dem Loch.

Die Straße zu unserem Camp ist ewig lang und führt an einen Zaun entlang, der das Ende des Parks markiert. Wir haben aber noch eine Nacht im Park, unser Permit läuft morgen erst aus. Kaum gedacht, geht es auf die nächste Straße, wieder rein in den Park. Zuerst wunderschön…

Dann wird sie gerade, schnurgerade, immer am Farmerzaun entlang. Und dann….

…kennt ihr die Fitnessgeräte, auf die man sich rauf stellt und dann geht eine “Rüttelplatte” los? Soll beim abnehmen helfen und die Haut straffen. Also, das hab ich hier quasi als Beifahrer, ohne teures Fitnessstudio. Auf dieser Piste, die ebenfalls endlos erscheint, wird man durchgerüttelt, hüpft gelegentlich ein wenig vom Sitz hoch, spannt und entspannt die Muskeln; vom Feinsten. Und anstelle einer Waage kann ich heute schon sagen “Ich habe abgenommen”. Wie ich darauf komme? Ganz einfach, am Anfang bin ich gepolstert im Sitz gelandet.

“Wann sind wir da”…”Ich muss mal”… diese Straße nimmt kein Ende. Oder die Zeit ist stehen geblieben. Endlich, wirklich endlich, kommt der Platz in Sicht. Bevor wir darauf fahren, sind wir erstaunt, dass hier jemand lebt. Ein schönes kleines Häuschen, gepflegter Vorgarten. In dieser Einsamkeit stelle ich es mir dann doch hart vor. Vielleicht ist es ja eine kleine Gemeinschaft.

Der Platz ist schön gelegen und groß. Wir haben ein wenig den Richard aus den Augen verloren und sehen dann noch, wie er einen Hügel hinabfährt. Sieht irgendwie nach einem Flußbett aus. Na gut, hinterher. Micha merkt schnell, dass es keine gute Idee ist und fährt direkt wieder raus. Da suchen wir uns lieber einen anderen Platz.

“Hast du Konny und Richard gesehen bzw. gehört?” fragt Micha mich. “Nein”. “Ich gehe mal gucken” sagt er und ist weg. “Richard hat sich festgefahren” kommt der Ruf von Micha. Ja, da hat Richard wohl keine Lust mehr gehabt hoch einzusteigen und hat das Fahrzeug fast auf das gleiche Niveau wie den Boden gebracht.

Spaten geholt und los. Anfahren, mehr buddeln, Holz für den Gripp an den Reifen legen, Sandbretter von unserem Brutus holen. Nach einem kleinen Geduldsspiel bewegt sich das Auto und drei Menschen, die hinten angeschoben haben brüllen ”GAS GAS GAS FAHR FAHR FAHR..” zum schreien komisch.

Die Beiden gesellen sich dann doch lieber zu unserem Platz. Stühle raus und durchschnaufen und Sandbretter wieder verstauen.

Aua… beim Aufbauen des Camps hab ich innerlich noch nie so geschimft “Verf…. blödes Mistding… wer hat das da auch hingemacht… so ein Dreck”, aber keine Worte rausbekommen, da ich vor Schmerzen geheult habe… Was passiert ist??? Ich hab mir den vermaledeiten Kopf an einem Scharnier der Tür von unserem Brutus gerammelt. Aber so richtig mit Schmackes….

Feuchtes Tuch auf den Kopf, verheulte Augen …und dann “Kaffee und Kekse”.

Wir hatten versucht, auf der gegenüberliegenden Seite zur Namib Wüste zu kommen, um die Düne zu besteigen. Sie hatte schon von Weitem wunderschön Rot geleuchtet. Von diesem Vorhaben nahmen wir dann aber Abstand, als ein Scorpion unseren Weg kreuzte.

Damit wir ein wenig Bewegung haben, laufen wir ein Stück im Flussbett.

Zurück im Camp wird gegessen. Hatten wir bereits Kühe aus der Entfernung gesehen, die hier um das Camp liefen, so rennen jetzt Schafe und Ziege direkt durch das Camp. Hektisch schnappen sie vom Boden was auf und es knackt als sie kauen. Wir hatten bereits Bäume mit merkwürdigen Früchten gesehen, die auf dem Boden plumpsten und uns gefragt, wofür man sie nimmt, da sie beim schütteln sogar rasselten (Konny meinte für Traumfänger). Und das fressen jetzt unsere Besucher. Als sie wieder aus dem Camp sind, liegt nicht eine Frucht auf dem Boden.

Na dann, gute Nacht. Es war ein anstrengender Tag.

Da wir direkt im Camp schon zwei Scorpionsichtungen hatten, bewegen wir uns beim Zähneputzen ziemlich vorsichtig.

06.04.2024

Heute führt uns die Reise in das Rooiklip Camp. Mein Gedanke bezüglich der Anfahrt zum neuem Camp: “Kerstin, Sportsachen an und SPORT FREI”…. Rückfahrt… die Rüttelplatte kommt wieder…
Die Fahrt über die Gravelroad auf die C14 gestaltet sich nicht so fürchterlich wie am Vortag. Sie ist dazu harmlos. Kein Frühsport, super.

Falls ihr mal hier sein solltet, folgende Informationen zu den Straßen, die wir befahren haben.

Es geht wieder durch unterschiedliche Landschaften, allerdings fahren wir diesmal durch die kargen Berge und sehen sie uns nicht nur von oben an. Die Fahrt ist relativ ereignislos, bis sich die Wege trennen, das Konny und Richard ein anderes Camp gebucht haben. Rooiklip liegt ein wenig Abseits, was man auf der Karte nicht so erkennen kann… die “Straße” zu der Farm ist doch eher für 4×4 Fahrzeuge geeignet und macht Micha richtig Spaß.

Angekommen werden wir herzlich von Lore, der Inhaberin, begrüßt. Wir hatten überlesen, dass Anreise erst ab 14:30 Uhr ist. Es ist jetzt 12:00 Uhr. Aber, kein Problem. Wir dürfen bleiben. Als wir uns in das Logbuch der Farm eintragen und Grüße von meiner Allgemeinärztin ausrichten, dürfen wir erst recht bleiben.

Der Franz, ebenfalls Inhaber und Partner von Lore, kommt dazu und wir machen erstmal ein Foto für meine Ärztin. Wir wollen ihr eine Postkarte senden mit aktuellen Bildern.

Lore erzählt uns eine Menge über die Farm, wie sie entstand, was der Hintergrund ist, was ihnen wichtig ist. Wir bekommen auch Informationen auf Papier mit. Das Camp 1 ist für uns reserviert, auch Gottes Trohn genannt. Es ist umwerfend. Hatte man bei der Einfahrt in den Hof schon gemerkt, dass hier mit Herz und Seele gebaut wurde, merkt man hier noch mehr davon. Der Platz selber ist schon Traumhaft. Wenn man dann noch Dusche, WC und Außenanlagen mit dazu nimmt, einfach WOW. Über die Aussicht braucht man gar nicht sprechen, der Hammer!

Die anderen Plätze 2 und 3 sind auch super. Alle individuell gestaltet.

Gegen 14:30 Uhr gehen wir zur Bar. Ein kleiner Umweg über das Camp Flinstone, das extra für “Selbstversorger Gruppen” erbaut wurde. Dieses Camp integriert sich wunderbar in die Landschaft. Außen wurden nur Materialien der Region verwendet. Innen auf aber auf ein wenig Luxus gesetzt.
Angekommen an der Bar gibt es ein Clausthaler Radler alkoholfrei. Lecker, gibt es in Deutschland nicht, bzw. haben wir es noch nicht gesehen. Das W-LAN an der Bar ist relativ gut, so dass wir ein wenig Nachrichten an die Lieben senden können, aber auch Facebook und Co..
Gegen 15:30 Uhr heißt es Rückmarsch und die Naturdusche testen. Sie funktioniert. Macht richtig Spaß zwischen den Felsen zu duschen.

Jetzt noch etwas zu Essen und der Tag ist perfekt. Na ja, zum Abend bekommen wir immer mehr wind, so dass das Kochen schwer fällt. Nachdem es geschafft ist, freuen wir uns auf den Sternenhimmel und hoffen auf etwas weniger Wind. Klappt leider nicht… Seitenwände vom Zelt zu. Gute Nacht!

08.04.2024 Camp Rooiklip- Camp Sossus Oasis

Der Blick aus dem Klo ist umwerfend. Am frühen Morgen hat man diese Aussicht.

Wir treffen uns mit Konny und Richard bei ihrem Campground bei der Ausfahrt. Vorher war unser Weg von dem Camp Rooiklip auf die C14 wieder spannend. Micha ist den ersten Teil der Offroad Strecke sportlich gefahren, fehlerfrei, dann auf die Zufahrt zur C14. “Nuff und Nunner” hat hier eine neue Bedeutung für uns bekommen. Gefühlt von einem Berg in ein Tal, auf einer geraden Strecke. Man ist oben und sieht eine Straße wie die Donauwelle, rauf und runter. Die Straße “Nunner” zu fahren, gibt dem Magen einen kleinen Hopser nach oben und “Nuff” nach unten, wenn ihr wisst, was wir meinen. Fester Schotterweg mit Welleneinlage und  leichten Schrägeinlagen. So macht fahren Spaß und übt, dass Gebiss locker zu lassen und die Zunge im hinteren Teil des Mundes, damit man nicht drauf beißt.

Der Weg führt uns über Solitär nach Soussovlei. Auf der Tankstelle in Solitär geht es hoch her. Als wir auf das Gelände fahren, stehen vor uns schon ein paar Fahrzeuge bei der Tankstelle an, es wuselt auf dem Parkplatz vor der Bäckerei / Café und dann ist da ja noch die alte Kirche, die auch gerade Besucher hat. So viele Menschen sind wir gar nicht mehr gewohnt. Sprit brauchen wir und aus der Bäckerei wäre ein Brot super, da wir nur noch ein Scheibchen im Schrank haben. Da knurrt sonst der Magen oder der Käse kommt ohne Brot in den Magen, auch eine Variante. Mit Brot aber eleganter und der Magen dankt es auch. Also, erstmal warten, bis wir an der Reihe sind. Tankwart 1 betrankt gerade zwei Fässer mit Sprit und hält dabei einen gemütlichen Klönschnack mit dem Kunden, schaut sich um und erzählt dem Kunden was lustiges. Der Tankwart 2 hat numehr drei Säulen und an jeder steht ein Auto. Hilfe nicht in Aussicht. Er versorgt Säule eins, zwei und drei. Bei drei wären wir dran, wäre da nicht das Auto, das vom Platz mit Platten reifen fahren möchte. Tankwart 2 läuft hin und wir stehen da und haben immer noch kein Benzin. Tja, immerhin ist der Rüssel schon im Tank… aber Hilfe naht. Ein junger Securitymann ist auf uns aufmerksam geworden und führt den Tankvorgang zu Ende. Gezahlt wird drinnen, er schreibt den Zettel mit der Menge und der Summe und wir können im Tankshop bezahlen gehen. Erstaunlich, das ist die erste Tankstelle, in der es einen zentralen Punkt zum bezahlen gibt und dann noch mit Tankshop.

Jetzt haben wir uns einen Kaffee und Kuchen verdient. Der Backshop hat viele Ware und alles sieht gut aus. Jetzt kommt aber der Knaller. Es gibt WARMEN Apfelkuchen mit SAHNE. Micha nimmt Kaffee und Zimtschnecke, ich einen Latte Maciato und natürlich den Apfelkuchen. Micha ist sehr zufrieden mit seiner Wahl, ich auch. Bei uns gibt es nur den Unterschied, dass er danach normal laufen kann und ich eher kugel. Aber lecker war es.


Die Fahrt geht weiter. Es ist eine Gravelroad, die entspannt zu fahren ist.

Wir schauen beide aus dem Fenster und staunen über so eine Farbenpracht. Auf der linken Seite sieht man grau, grün und braun und auf der rechten Seite  rot, gelb, grün mit orange. Die Farben der Berge, der Steppe, der Wüste. Alles dabei.

Der Staub von der Straße lichtet sich und wir sehen, das Konny und Richard angehalten haben. Eine Herde Orix ist zu sehen. Diese Tiere, wunderschön. Grandios. Heute Morgen war es schon schön, dass wir Carlos gesehen haben (Hummeldumm lässt grüßen – leider stellte sich später heraus, das er es gar nicht war, sondern ein Vetter) und nun das. Wir sehen noch weitere kleine Herden.

Bald sehen wir das Schild, dass nach Soussovlei weißt und nach dem Abbiegen geht es auf eine Asphaltstraße, die man gar nicht befahren mag, so neu schaut sie aus.

Und dann sind wir auf dem Campground. Ein kurzer Fahrtag, mit vielen Eindrücken. Diese Landschaft ist einfach beeindruckend. Auch wenn man denkt “Ach, Kerstin und Micha, das sind doch nur Berge und weite Flächen, so toll kann das doch gar nicht sein”… Doch, kann es! Kommt her und seht selbst. Unfassbar schön.

Wieder mal Bildnachweise, was man so links / rechts sehen kann

Am Camp stehen wir auf einem schönen Platz, mit Strom und Wasser und Swimmingpool, richtig gelesen. Swimmingpool mit Blick in die Wüste und auf Berge. Das ist schon ein bisschen bekloppt. Man fährt in einem Land durch diverse Wüsten, der Campingplatz staubt wenn man ihn befährt, aber ein Pool ist da.

Ein wenig “Office” gemacht, Seele baumeln lassen, Abendbrot essen und kurz Sterne schauen, bis der immer stärker werdende Wind uns in die Autos treibt.

Gute Nacht!

Demnächst geht es weiter…